Während Trainer Slomka Platz 15 als Saisonziel ausgab, überraschte Torwart Adler nun mit seiner Aussage. Die HSV-Fans haben nach der Niederlage gegen Gladbach nur noch wenig Hoffnung, wie eine Umfrage auf abendblatt.de zeigt.

Hamburg. Die Abstiegsangst wächst beim HSV. Seit dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach rangieren die Hamburger auf Rang 17. Sechs Bundesligaspiele bleiben dem Team von Trainer Mirko Slomka noch, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Platz 15 ist das erklärte Ziel. Doch wie schlimm es derzeit um den HSV steht, zeigt die Aussage von Torwart René Adler. „Wenn wir am Ende 16. sind, würde ich sagen – okay“, sagte der 29-Jährige.

In zwei K.o.-Spielen müsste sich der HSV gegen den Zweitliga-Dritten durchsetzen. Eine Chance, die es zu nutzen gilt. „Wenn du die Möglichkeit bekommst, so in der Liga zu bleiben, musst du sie gegen einen klassentieferen Gegner ohne Wenn und Aber nutzen. Wenn du das als Bundesligist nicht schaffst, steigst du zu Recht ab. Dann hast du es nicht verdient, erstklassig zu bleiben.“ Mirko Slomka hatte bisher den 15. Platz als Saisonziel ausgegeben.

Die HSV-Fans glauben nicht einmal mehr an die Relegation. In einer Umfrage auf abendblatt.de gehen 52 Prozent der Leser davon aus, dass der HSV direkt absteigt. 33 Prozent rechnen mit dem Relegationsplatz, 15 Prozent mit dem Klassenerhalt. 1004 Leser haben bei der Umfrage abgestimmt.

Doch nicht nur die Fans sind deprimiert. Auch die HSV-Profis hatten lange an der 1:3-Niederlage gegen Gladbach zu knabbern. „Der Abstiegskampf ist extrem hart. Ich hätte mir das gerne erspart. So eine Niederlage wie in Mönchengladbach frustet mich sehr. Ich bin der Meinung, dass man ein, zwei Tage deprimiert und traurig sein kann. Die Zeit brauche ich, um das zu verarbeiten“, so Adler. Dennoch glaubt der Schlussmann an einen guten Ausgang der Saison. „Seit Slomka da ist, trainieren wir viel und hart. Wir spielen ordentlich. Wenn wir die Ruhe bewahren, werden wir belohnt. Dann sind wir besser als viele Mannschaften.“

„Unterm Strich zählen nur Ergebnisse“

Adler wehrt sich gegen den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte. „Wir müssen punkten, denn unterm Strich zählen nur Ergebnisse - egal, gegen welchen Gegner“, sagte der 29-Jährige vor dem Duell mit seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de): „Wir werden jedenfalls alles in die Waagschale legen und ich werde vorneweggehen und positive Zeichen geben.“

Der Bundesligist schaffte in den letzten sieben Spielen nur zwei Siege und steht erstmals nach dem 28. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz. Trotzdem dürfe der Bundesliga-Dino die Hoffnung nicht verlieren, so Adler. „Wir wissen, was wir können, wir haben ein Heimspiel und wir haben die Fans im Rücken. Wir werden bis zum Abwinken alles geben und wenn ein Tor für uns fällt, ist alles möglich“, sagte er. Immerhin: Unter Mirko Slomka ist der HSV im eigenen Stadion ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis).

Allerdings sind die Hanseaten gegen Champions-League-Aspirant Leverkusen auch seit neun Spielen sieglos (vier Remis, fünf Niederlagen) - so lange wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten. „Es fällt mir schwer, kurz nach dem Spiel gegen Gladbach zu sagen, dass wir jetzt Leverkusen weghauen. Das ist für mich nur Show“, sagte Adler, „wenn man gut spielt, aber nicht gewinnt, ist es nur menschlich, enttäuscht zu sein. Aber wir haben das Spiel mittlerweile intensiv analysiert, es war einiges gut, einiges aber auch nicht. Das müssen wir verbessern. Solche Spiele verlierst du nur, wenn du unten stehst.“