Der HSV-Trainer fordert auch ohne Top-Torjäger Lasogga einen Sieg am Freitag gegen Bayer Leverkusen. Zudem überraschte Slomka mit einer weiteren Personalie. Der HSV setzt unterdessen weiter auf sein U23-Team.
Hamburg. Mirko Slomka hat seine Mannschaft vor der Partie gegen Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) unter Druck gesetzt und im Kampf um den Klassenerhalt einen Sieg gefordert. „Es ist klar, dass wir das Spiel für uns entscheiden sollten, fast müssen“, sagte der HSV-Trainer: „Wir wollen da unten rauskommen.“
Gegen die Werkself muss Slomka wie befürchtet auf seinen Top-Stürmer Pierre-Michel Lasogga (muskuläre Probleme) verzichten. Der Angreifer weilte am Mittwoch sogar beim Zahnarzt, um mögliche Entzündungsherde für seine ständigen Verletzungen zu finden beziehungsweise auszuschließen. „Er wird ausgiebig untersucht und entsprechend behandelt“, sagte Slomka, der nach einer Gelbsperre wieder auf Mittelfeldspieler Milan Badelj zurückgreifen kann. Zudem könnte Ivo Ilicevic (Zerrung im Knie) früher als erwartet wieder einsatzfähig sein.
Trotzdem wird Slomka seinen Kader wegen personeller Probleme mit Stürmer Mattia Maggio aus der U23 der Hanseaten auffüllen: „Er kann mit links und rechts schießen, ist schnell und unangenehm zu verteidigen“, sagte Slomka und betonte: „Er hat zuletzt in drei Spielen vier Tore erzielt und ist neben Ilicevic eine weitere Option.“
Slomka freut sich über Djourou-Verbleib
Unterdessen wird Johan Djourou auch künftig für den HSV spielen. „Ich bin froh, dass wir weiter zusammenarbeiten werden“, meinte Slomka über den bisher vom FC Arsenal nur ausgeliehenen Innenverteidiger. Da der Schweizer Nationalspieler am Sonntag bei 1:3 in Mönchengladbach sein 20. Punktspiel für den HSV bestritt, griff eine Klausel, wonach der Nordclub den Profi fest verpflichtet. Zu Inhalten des Kontraktes, der dem Vernehmen nach bis 2016 läuft, machte der HSV keine Angaben.
Der HSV schaffte in den letzten sieben Spielen nur zwei Siege und steht erstmals nach dem 28. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Bundesliga-Dino muss gegen den Champions-League-Aspiranten Leverkusen gewinnen, wenn der erste Abstieg der Vereinsgeschichte verhindert werden soll.
Slomka fürchtet bei Bayer ausgerechnet einen ehemaligen Hamburger besonders: Angreifer Heung-Min Son. „Er hat schon im Hinspiel seine Klasse gezeigt“, sagte Slomka. Beim 5:3 gegen seinen Ex-Klub hatte Son drei Mal getroffen. „Er ist sehr gefährlich, sehr schnell und abschlussstark“, sagte Slomka, „ich hätte ihn gern hier beim HSV.“
HSV setzt weiter auf sein U23-Team
Der HSV plant weiter mit seiner U23-Mannschaft als Unterbau zum eigenen Profi-Team. Das haben Vorstand, Cheftrainer Mirko Slomka und führende Vertreter der Nachwuchsabteilung auf einer gemeinsamen Sitzung entschieden, bestätigte der Club am Mittwoch. Derzeit kämpft das zweite HSV-Team in der Regionalliga Nord noch um den Klassenverbleib.
Nach einem in der Vorwoche auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) gefassten Beschluss müssen die deutschen Proficlubs von der kommenden Saison an nicht mehr zwingend ein U23-Team für den Spielbetrieb anmelden. Der klamme HSV will dies aber trotz der anfallenden Mehrkosten freiwillig weiter tun.
„Die U 23 ist für den HSV sehr wichtig“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer dazu der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Und ergänzte: „Wir haben außer Jonathan Tah in der Jugend nicht die Top-Spieler, die von der A-Jugend den direkten Weg in den Profi-Kader schaffen. Da lasse ich die Jungs doch lieber im Wettkampfbetrieb spielen.“