Jonathan Tah könnte in die Startelf gegen Werder Bremen rücken. HSV-Kapitän Rafael van der Vaart hat einen Favoriten auf den Trainerposten und schwärmt von Landsmann Bert van Marwijk. „Holländer sind immer gut“, schmunzelt van der Vaart.

Hamburg. Der HSV ist nach wie vor auf der Suche nach einem Trainer.

Während die Bosse sich weiterhin nicht in die Karten blicken lassen, hat Kapitän Rafael van der Vaart hat mit Bert van Marwijk einen Favoriten auf den Trainerposten. "Holländer sind immer gut", lacht der Spielmacher und gerät ins Schwärmen, wenn er über seinen Landsmann redet: „Er wäre eine gute Wahl und würde zu uns passen.“

Während Sportdirektor Oliver Kreuzer nach wie vor keine Namen kommentiert, spricht sich van der Vaart klar für van Marwijk aus. Beide kennen sich aus der holländischen Nationalmannschaft, die van Marwijk von 2008 bis 2012 trainierte.

Letztlich weiß van der Vaart aber auch, dass er nicht viel Mitspracherecht bei der Besetzung des Trainerpostens hat. „Für uns Spieler heißt es einfach abwarten und mal gucken, wer kommt“, so der Kapitän.

Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow scheint ohnehin einen anderen Favoriten zu haben: Werder-Urgestein Thomas Schaaf. „Ich finde Thomas Schaaf gut. Ich habe ihn persönlich kennengelernt, finde ihn sehr sympathisch und ich finde, dass seine Erfolge, die er mit Werder gehabt hat, für ihn sprechen.“

Sechs Trainer stehen derzeit auf seiner Liste, darunter Schaaf, 52, und van Marwijk, 61, als Topkandidaten. Eine Entscheidung soll in der nächsten Woche fallen.

Nordderby wird zum Krisengipfel

Bevor der neue Coach präsentiert wird, steht zunächst einmal die Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen (Sonnabend, 15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) an.

Das Nordderby wird zum Krisengipfel. Werder startete furios mit sechs Punkten aus den ersten zwei Spielen, verlor dann aber die letzten drei Partien und rutsche auf Rang 14 ab.

Noch schlechter lief es in der laufenden Saison für den HSV. Die Hamburger haben magere vier Zähler nach fünf Spielen auf dem Konto. Zu wenig für das ambitionierte Ziel Europa. Mit Nürnberg, Freiburg und Braunschweig haben momentan nur drei Teams eine schlechtere Punkteausbeute vorzuweisen.

Der HSV steht unter Druck, dringend einen Dreier einfahren zu müssen. „Wenn wir gegen Bremen gewinnen, haben wir ein bisschen mehr Ruhe“, weiß van der Vaart.

Interimstrainer Rodolfo Esteban Cardoso hat möglicherweise eine Überraschung in der Aufstellung parat. Der erst 17-jährige Jonathan Tah könnte von Beginn an auflaufen.

Cardoso ließ den 1,92m groß gewachsenen Innenverteidiger in Trainingsspielen unter der Woche häufiger in der A-Mannschaft mitspielen. „Er hat gut trainiert und ist eine Alternative für die Startelf“, so Cardoso.