Die Entscheidung kommt einer Entmachtung Arnesens gleich. Der Aufsichtsrat entscheidet sich gegen eine Verlängerung des tschechichen Ersatzkeepers, den der Sportchef unbedingt halten will.

Hamburg. Nach der sechsstündigen Aufsichtsrats-Sitzung am Dienstagabend gab HSV-Chefkontrolleur Manfred Erteil kurz nach Mitternacht bekannt, dass der Aufsichtsrat die Vertragsvorlage für eine Verlängerung Jaroslav Drobnys abgelehnt hat.

Zur Erinnerung: Sportchef Frank Arenen bot dem tschechischen Ersatztorhüter einen Zweijahresvertrag mit einem Jahresgehalt von 960.000 Euro und einen Anschlussvertrag als Torwarttrainer im Nachwuchsbereich an. Dies wollten die Kontrolleure so nicht annehmen und forderten den Vorstand erneut zu Nachverhandlungen auf.

Und obwohl dieser einmalige Vorgang einer Entmachtung Arnesens gleichkommt, wollte Ertel die Zukunft des Noch-Sportchefs nicht kommentieren: "Es gibt keinen Beschluss, deswegen gibt es auch nichts zu kommentieren", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende. Auch zu Nachfolgekandidaten, mit denen längst verhandelt wurde, wollte er sich nicht äußern: "Ich kommentiere keine Gerüchte."

Bestätigt sind Gespräche mit DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig, der inzwischen abgesagt hat, dem früheren Hannoveraner Jörg Schmadtke und Ex-HSV-Trainer Felix Magath. Kontaktiert wurden zudem Karlsruhes Oliver Kreuzer und Ex-HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Eine Entlassung Arnesens scheint demnach nur noch eine Frage der Zeit zu sein.