Nach Netzer schießen jetzt auch Schnoor und Hartwig gegen den Dänen. Arnesen habe „die falschen Spieler verpflichtet“. Auch Son sei „nicht der große Spieler, zu dem er immer gemacht wird“.

Hamburg. Nach Ex-Manager Günter Netzer haben auch die ehemaligen HSV-Profis Jimmy Hartwig und Stefan Schnoor die Clubführung scharf attackiert. Besonders die Arbeit von Sportdirektor Frank Arnesen wurde moniert. „Ich ärgere mich über den Aufsichtsrat und den Präsidenten. Der (Arnesen, d. Red.) kommt aus Chelsea und bringt lauter Fallobst mit als Spieler. Ich sehe, wie es Woche für Woche schlechter wird“, sagte Hartwig, ehemaliger Nationalspieler und Europapokalsieger mit dem HSV, im „NDR Sportclub“ am Sonntagabend.

Auch Schnoor hat Arnesen als den Hauptschuldigen für das erneute Verpassen der Europa League ausgemacht. „Er hat die falschen Spieler verpflichtet. Gerade wenn du kein Geld hast, zeigt sich doch, ob du ein Guter bist oder nicht. Wenn du Geld hast, dann ist es einfach. Aber wenn nicht, dann muss ich mir etwas einfallen lassen. Dann muss ich mein Netzwerk spielen lassen und einen Blick für Talente haben“, sagte der 42-Jährige.

Netzer hatte zuvor auf Versäumnisse in der Vergangenheit hingewiesen. „Hier muss endlich was passieren. Es ist zu viel Zeit vergeudet worden, zu viel Zeit liegen gelassen worden, um das endlich anzugehen“, sagte der 68-Jährige, der den HSV als Manager zu drei Deutschen Meisterschaften (1979, 1982 und 1983) sowie dem Triumph im Europapokal der Landesmeister (1983) geführt hatte. Der Bundesliga-Dino habe viel zu wenig aus den Mitteln gemacht, die ihm zur Verfügung stehen: „Das ist nicht gut, weil sie ausgezeichnete Voraussetzungen haben. Voraussetzungen, die früher nicht vorhanden waren.“

Mit einem 0:1 am letzten Spieltag der Saison gegen Bayer Leverkusen hatte das Team von Trainer Thorsten Fink am Sonnabend seine letzte Chancen auf die Europa League verspielt. Der HSV verpasste zum vierten Mal in Serie einen internationalen Wettbewerb. Der HSV sei schlicht zu schlecht, um in Europa spielen zu dürfen, meinte Schnoor: „Du hast ein paar Spieler dabei, die versuchen voranzugehen und sich reinzuhauen. Aber ein Großteil der Mannschaft ist alleine aufgrund seines Charakters nicht in der Lage dazu.“

Auch Torjäger Heung-Min Son sei „nicht der große Spieler, zu dem er immer gemacht wird. Wenn man für ihn 14 Millionen kriegen kann, dann weg“, sagte Schnoor, der zwischen 1991 und 1998 für den HSV spielte.