Der Vorstandschef der Hamburger spricht dem Trainer das Vertrauen aus. Dieser solle die “faulen Tomaten“ aussortieren und junge Talente einbauen.

Hamburg. Bernd Hoffmann, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, hat seine Profis in die Pflicht genommen und einen personellen Umbruch angekündigt. „Es kann sein, dass die natürliche Fluktuation am Ende der Saison ein wenig größer ausfällt. Platz neun ist kein besonders gutes Bewerbungsschreiben für jeden Beteiligten, dass die Verträge verlängert werden", sagte Hoffmann bei "Rasant" im Fernsehsender "Hamburg 1". Nach sechs Niederlagen in der laufenden Spielzeit und einer enttäuschenden Platzierung in der Tabelle sieht Hoffmann die Schuld in erster Linie bei den Spielern. Es fehle ein „gemeinsamer Geist, um dann die Karre aus dem Dreck zu ziehen", so der 47-Jährige. Ein erneuter Trainerwechsel sei für ihn kein Thema: „Wird Armin Veh jetzt wieder entlassen, würde der Nachfolger doch wieder Monate benötigen, sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Der HSV sollte endlich einmal versuchen, einem Trainer auch ein zweites Jahr zu gewähren".

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Sollte sich der Verein zum zweiten Mal in Folge nicht für den europäischen Wettbewerb qualifizieren, dürfte es mit der Vertragsverlängerung für viele Profis schwer werden. „Dann werden wir ein Stück weit weniger Geld ausgeben können", sagte Hoffmann, dessen Anspruch es ist, der Stadt Hamburg exzellenten Fußball zu bieten und natürlich auch Spieler zu haben, mit denen sich die Fans identifizieren können. Die Arbeit mit Trainer Veh will Hoffmann fortsetzen, da dieser „erst jetzt einen richtigen Eindruck und Überblick über diese Mannschaft bekommen hat. Die "faulen Tomaten" könne Veh am Saisonende in die Wüste schicken und den „guten Stamm“ mit in die nächste Saison nehmen, um dort einige junge Talente einzubauen.

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Auf Spielerkäufe in der Winterpause setze man voraussichtlich nicht. „Es fehlt offensichtlich nicht an der Zusammenstellung, sondern an der notwendigen Arbeit.“ Erreiche der HSV wieder keinen internationalen Rang, werde es „an der einen oder anderen Ecke Einschnitte“ geben.

Hoffmann, der vereinsintern nicht unumstritten ist, hat noch einen Vertrag bis Ende 2011. Eine Verlängerung um drei Jahre hängt von der Zusammensetzung des zwölfköpfigen Aufsichtsrates zusammen, der bei der Mitgliederversammlung im Januar zum Teil neu gewählt wird. „Ich habe bis Ende nächsten Jahres einen Vertrag - von daher werde ich die kommende Saison natürlich mit aller Kraft und Energie angehen. Alles andere interessiert mich momentan nicht“, sagte der Kaufmann: „Ich bin mir völlig sicher, dass die Mitgliederversammlung im Januar ein gutes Votum abgegeben wird, um die Stabilität des Vereins weiter zu bewahren”.