Dennis Aogo absolvierte in Freiburg sein erstes Pflichtspiel der Saison. Der Nationalspieler spricht über die Ursachen des Misserfolgs beim HSV.
Hamburg. Das Forschen nach Ursachen der Niederlage konnte nicht warten. Noch während des Rückflugs mit der Chartermaschine nach Hamburg schaute sich Dennis Aogo Szenen des verlorenen Spiels in Freiburg auf dem Laptop an. Seine Erkenntnis: "Wir sind in der Anfangsphase einfach nicht in unseren Rhythmus gekommen, natürlich auch bedingt durch das frühe Gegentor." Nach 25 Minuten allerdings hatte Aogo ein gutes Gefühl auf dem Platz. "Wir hatten das Spiel danach besser unter Kontrolle, auch in der zweiten Halbzeit. Wir müssen uns dann nur vorwerfen, dass wir nicht zielstrebig genug nach vorne gespielt haben. Im Endeffekt haben wir uns im Verhältnis zum Ballbesitz zu wenige Torchancen herausgespielt."
Nach überstandener Leisten- und Schambeinverletzung und nur vier Trainingstagen mit der Mannschaft spielte der 23-Jährige gleich über 90 Minuten durch. "Trotz der Niederlage bin ich in erster Linie glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu können", sagte Aogo denn auch, der am Sonntag als Letzter das Trainingszentrum in der Arena verließ, weil er noch Zusatzschichten (Pflege, Stabilisation, Kraft) für den Leisten- und Rumpfbereich einlegen musste: "Ich hoffe, dass ich die restlichen zwei Spiele gut durchkomme, dann werde ich während des Weihnachtsurlaubs auf jeden Fall weiter trainieren, um so schnell wie möglich auf den Stand der Anderen zu kommen."
Seine Erkenntnis zur eklatanten Auswärtsschwäche der vergangenen Wochen, die er hauptsächlich als Beobachter auf der Tribüne erlebte? "Wir müssen dominanter auftreten. In den vergangenen Spielen gab es immer wieder gute Phasen, in denen wir das Spiel bestimmen. Aber auch oft Standardsituationen oder Unkonzentriertheiten, weshalb wir das Spiel aus der Hand geben. Das ist das Ungreifbare, weshalb man nicht sagen kann, dies oder das muss man abstellen, und dann stellt sich der Erfolg ein. Es ist irgendetwas Ungreifbares, was uns die Punkte kostet." Und den angestrebten Erfolg. Denn Auftritte wie in Freiburg könnten laut Meinung des Linksverteidigers nicht der Anspruch des HSV sein: "Gerade gegen solche Mannschaften müssen wir in einer Phase der Meisterschaft punkten, in der sich entscheidet, in welche Richtung es geht."