Das hitzige Nordduell zwischen Werder Bremen und dem HSV erzürnte Armin Veh. Für ihn war Piotr Trochowski der Schuldige an der Niederlage.

Hamburg/Bremen. Werder Bremen ist wieder auf Kurs, hat die Krise beendet. Und das ausgerechnet gegen den Erzrivalen HSV, bei dem nun - mal wieder - der Haussegen schief hängt. Trainer Armin Veh war nach dem Spiel restlos bedient. Noch auf dem Platz lieferte er sich einen hitzigen Disput mit Piotr Trochowski. „Wenn man ein paar Minuten im Spiel ist, muss man Leistung bringen. Ich habe mich maßlos geärgert, den Zweikampf darf man nicht führen. Wir haben uns alles selbst kaputt gemacht“, schimpfte Veh über den Nationalspieler. „Ich steh jetzt hier und muss die Niederlage wieder erklären, die nicht sein muss“, sagte Veh und ärgerte „sich maßlos“. Ein verlorenes Dribbling von Trochowski in der Vorwärtsbewegung in der 85. Minute – fünf Minuten nach seiner Einwechslung – führte zum Bremer Siegtor und stürzte den HSV mit dem vierten sieglosen Match in Serie in eine Krise.

Die Freude der HSV-Fans unter den 36300 Zuschauern über den Doppelschlag von Ruud van Nistelrooy (59.) und Jonathan Pitroipa (63.) zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich wurde durch Trochowskis Aussetzer jäh getrübt. „Bremen liegt am Boden und wir spielen Harakiri, das ist unglaublich. Wir machen zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung“, analysierte Abwehrchef Heiko Westermann die derzeitige Situation beim HSV. Die Euphorie nach den beiden Auftaktsiegen ist verpufft, mit acht Punkten dümpelt man im Mittelfeld. Wie bei der 1:3-Pleite gegen Wolfsburg brachten sich die spielerisch besseren Hamburger selbst um den Lohn ihrer Arbeit.

„Dieses späte Gegentor und die Niederlage waren mehr als unnötig. Schade, wir hätten unseren Fans so gerne einen Sieg im Nordderby geschenkt“, sagte Torschütze Pitroipa. Er saß ebenso wie Trochowski und Mladen Petric beim Anpfiff auf der Bank, rechtfertigte seine Einwechslung aber mit einer starken Leistung. „Wir haben toll gekämpft, müssen aber diese Fehler abstellen, die bei uns momentan immer wieder zu Gegentoren führen“, forderte van Nistelrooy.