Van Nistelrooy und Pitroipa glichen die Bremer Führung durch Marin und Almeida aus. Der Portugiese erzielte in der turbulenten Schlussphase das Siegtor.
Bremen. HSV-Trainer Armin Veh stapfte nach der unglücklichen 2:3-Niederlage auf den Platz und knüpfte sich Piotr Trochowski vor. Der eingewechselte Nationalspieler hatte fünf Minuten nach seiner Einwechslung im Vorwärtsgang den Ball gegen Daniel Jensen verloren. Bremen konterte und Hugo Almeida traf zum entscheidenden Siegtreffer. "Den Zweikampf darf er nie verlieren", sagte Veh nach dem Spiel. „Wir sind nach dem 0:2 hervorragend zurückgekommen. Wir hatten auch die Chance, das 3:2 zu machen - aber wir haben es nicht gemacht. Diese leichten Gegentore, das darf nicht passieren“, wetterte der Hamburger Trainer und auch HSV-Abwehrspieler Heiko Westermann war geknickt. „Es ist eine schlechte Woche für uns. Wenn man nach einem 0:2-Rückstand zurückkommt, dann darf man nicht Harakiri spielen“, meinte der 27-Jährige.
Mit dem Tor schoss Almeida Werder Bremen aus der Krise und verschärfte die Misere beim Erzrivalen aus Hamburg. Der Portugiese entschied mit seinem Treffer das turbulente 93. Nordderby in der 85. Minute. Zuvor hatte Almeida bereits das 2:0 erzielt. Werder verbesserte sich in der Tabelle auf Platz elf und tankte mit dem ersten Sieg seit dem zweiten Spieltag Selbstbewusstsein für das Champions-League-Duell mit Inter Mailand. Dem HSV droht das Mittelmaß. "Das war ein packendes Derby, da war alles drin", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf nach dem Spiel.
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Dabei hätten die Hamburger zumindest als moralischer Sieger aus dem Derby hervorgehen können. Ein Eigentor des HSV-Verteidigers Guy Demel in der 25. und Almeidas Kopfballtor in der 28. Minute hatten Werder scheinbar schon auf die Siegerstraße gebracht. Mit Toren von Ruud van Nistelrooy (59.) und dem zehn Minuten zuvor eingewechselten Jonathan Pitroipa (63.) Minute war der HSV aber auf dem besten Weg zu einem Unentschieden. Dann schlug Almeida erneut zu.
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Die Platzherren scheinen einigermaßen für das Spiel beim Titelverteidiger Inter am Mittwochabend in der Königsklasse gerüstet zu sein. Das Hamburger Team von Coach Armin Veh kassierte die erste Auswärtsniederlage der Saison.
In einer nervösen Anfangsphase waren beiden Mannschaften die Misserfolge der vergangenen Spiele deutlich anzumerken. Vor 36.300 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion spielte sich das Geschehen in erster Linie im Mittelfeld ab, insgesamt wirkten die Gäste dabei sogar eine Spur zielstrebiger.
So war es fast folgerichtig, dass der HSV in der 21. Minute zu seiner ersten Einschussmöglichkeit kam. Bei einer flachen Hereingabe von links tauchte van Nistelrooy gefährlich im Werder-Strafraum auf, traf den Ball jedoch nicht richtig. Sekunden vor dem Pausenpfiff kam der Niederländer sogar frei zum Schuss, verfehlte das Gehäuse allerdings knapp.
Nach dem Seitenwechsel verstärkte der HSV wieder seine Angriffsbemühungen, zunächst jedoch ohne Erfolg. Eine gute Chance zum Anschlusstreffer ergab sich für Marcell Jansen in der 47. Minute, der Distanzschuss des Nationalspielers wurde jedoch von Tim Wiese glänzend zur Ecke abgewehrt. Doch der Druck der Hamburger hielt an und wurde letztlich mit Toren belohnt. In der Schlussphase zog die lange eher zerfahrene Partie noch einmal an, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der HSV hatte mehrere Gelegenheiten zum 3:3. „Natürlich ist dieser Sieg sehr wichtig. Wir hatten vor der Pause eine schwache Phase, haben zum Schluss aber gute Moral bewiesen“, lobte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs.
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Mannschaftskapitän Torsten Frings in seinem 300. Bundesligaspiel für die Grün-Weißen sowie Torschütze Marin waren die stärksten Akteure bei den Bremern. Beim HSV verdienten sich im Mittelfeld David Jarolim sowie Torschütze van Nistelrooy im Sturm die Bestnoten.
Die Statistik
Bremen: Wiese - Fritz (43. Bargfrede), Mertesacker, Prödl, Silvestre - Frings - Wesley, Marin - Hunt (81. Jensen) - Pizarro (88. Wagner), Almeida. - Trainer: Schaaf
Hamburg: Rost - Demel, Westermann, Mathijsen, Ze Roberto - Rincon (46. Kacar), Jarolim - Choupo-Moting, Elia (53. Pitroipa), Jansen (80. Trochowski) - van Nistelrooy. - Trainer: Veh
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 1:0 Demel (26., Eigentor), 2:0 Almeida (28.), 2:1 van Nistelrooy (59.), 2:2 Pitroipa (63.), 3:2 Almeida (85.)
Zuschauer: 36.300 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Wiese, Marin (2) - Elia, Rincon (2)
Torschüsse: 14:15
Ecken: 3:7
Ballbesitz: 48:52 %
Fouls: 16:16