Keine sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss ist Paolo Guerrero wieder voll belastbar und eine Alternative für das Spiel in Gladbach.

Hamburg. Am 30. August des vergangenen Jahres stand Paolo Guerrero letztmals für den Hamburger SV auf dem Platz. Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln erzielte der Stürmer beim 3:1 zwei Tore. Der Peruaner schien in der Form seines Lebens - bis ihm wenige Tage später bei einem unwichtigen Länderspiel in Südamerika das Kreuzband riss. Ein großer Schock für den "kleinen Krieger", wie auch für den HSV. Die Saison schien gelaufen, sogar die Fortsetzung seiner Karriere zweifelte manch ein Fußballexperte an (Rainer Calmund, Anm. der Red.).

Keine sieben Monate später ist Guerrero, der zwischenzeitlich wegen Flugangst seine Reise nach Hamburg verschieben musste, zurück auf dem Trainingsplatz und wirkt so beweglich und belastbar, wie es wohl kein Mediziner für möglich gehalten hätte. Auch im Training am Mittwoch trauten die Kiebitze an der HSH-Nordbank-Arena ihren Augen nicht: Der 26-Jährige lief und schoss, als wäre er nie weg gewesen. "Wir sind überrascht über seine Entwicklung", sagte Co-Trainer Eddy Sözer, der den auf einer Beerdigung weilenden Bruno Labbadia vertrat.

Guerrero ist sogar eine Option für das Wochenende, wenn der HSV am Sonntag (17.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) bei Borussia Mönchengladbach antritt. Vielleicht macht es der Angreifer dann wie am 13. April 2007, als er in der 90. Minute mit dem 1:0-Siegtor nur Sekunden nach seiner Einwechslung die Hamburger zum Klassenerhalt schoss. Gegner im Borussia-Park damals wie diesmal: Mönchengladbach.

Ebenfalls mit dabei war am Mittwoch Bastian Reinhardt. Der Verteidiger absolvierte das volle Programm, sein Comeback rückt näher. Dagegen musste Jerome Boateng während des Trainings am Seitenrand behandelt werden. Sein Knöchel wurde dick bandagiert, auch bei den Sprints brach der Nationalspieler immer wieder ab.

Der niederländische Nationalspieler Eljero Elia musste dagegen zum Rapport beim Vorstand des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV erscheinen. Der 23-Jährige hatte sich im Abendblatt über eine angeblich falsche Behandlung seiner Knöchelverletzung durch die HSV-Ärzte beklagt. Außerdem habe sich nach seiner OP in der veragnenen Woche kein Verantwortlicher bei ihm gemeldet habe.

„Wir haben ihm in einem Gespräch deutlich gemacht, dass so etwas nicht geht“, erklärte HSV-Chef Bernd Hoffmann, „er lag mit seinen Äußerungen völlig daneben und hat sich einsichtig gezeigt.“ Elia erwartet eine Geldstrafe.

Der Spieler flog noch am Mittwoch nach Amsterdam zurück, wo er bis zur kommenden Woche ein Reha-Programmm absolvieren wird. Kommenden Mittwoch wird der Offensivspieler nach dem Ziehen der Fäden in Hamburg zurückerwartet. Er hofft, zum Saisonende in etwa vier Wochen wieder zum Einsatz zu kommen.