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Bayern schwach gegen Nürnberg
Das war nicht meisterlich. Der FC Bayern München hat nur mit viel Glück eine drohende Derby-Pleite beim Fast-Absteiger 1. FC Nürnberg abgewendet. Tim Leibold schoss am Sonntag beim 1:1 (0:0) einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit an den Pfosten und vergab damit die große Siegchance für die tapfer kämpfenden Franken. So rettete Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry dem Tabellenführer mit seinem Treffer in der 75. Minute einen Punkt, mit dem die Bayern allerdings nach der Dortmunder Derby-Pleite am Tag zuvor die mögliche Vorentscheidung im Meisterschaftskampf verschenkten. "Das ist total ärgerlich. Wir hätten hier und heute einen Matchball erspielen können", sagte Bayern-Coach Niko Kovac. "Wir haben zwar Chancen gehabt, aber wir müssen glücklich sein, dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben."
Die Nürnberger waren vor 50.000 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion durch den Treffer von Matheus Pereira in der 48. Minute in Führung gegangen. In letzter Sekunde vergab Münchens Kingsley Coman frei vor dem Tor den Sieg, als er alleine vor dem herausragenden "Club"-Torhüter Christian Mathenia auftauchte. Die Münchner vergrößerten den Vorsprung in der Tabelle auf zwei Punkte auf den BVB, vier hätten es sein können.
Dämpfer für Hoffenheim
Ein verschossener Elfmeter von Andrej Kramaric und zwei krasse Schnitzer von Torhüter Oliver Baumann haben den Champions-League-Hoffnungen der TSG 1899 Hoffenheim einen herben Dämpfer verpasst. Im Kampf um die internationalen Plätze unterlagen die Kraichgauer am Sonntag dem Mitkonkurrenten VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga mit 1:4 (1:1). Damit vergab das Team von Trainer Julian Nagelsmann die Chance, auf den fünften Tabellenplatz zu springen und Eintracht Frankfurt als Vierten noch mehr in Bedrängnis zu bringen.
Pep Guardiola zittert sich zur Tabellenspitze
Der englische Titelverteidiger Manchester City hat im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft die Nerven behalten und einen wichtigen Sieg gefeiert. Das Team von Pep Guardiola feierte beim FC Burnley einen mühevollen 1:0 (0:0)-Sieg und eroberte damit die Tabellenführung vom FC Liverpool wieder zurück. Den erlösenden Treffer für die Citizens erzielte Sergio Aguero (63.), für den Argentinier war es das 20. Saisontor in der Premier League. Die deutschen Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan standen bei City in der Startelf, Sane wurde in der 64. Minute ausgewechselt. Am Freitag hatte Liverpool zum Auftakt des 36. Spieltages mit einem 5:0 (3:0) gegen Tabellenschlusslicht Huddersfield Town vorgelegt. In der Tabelle liegt die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp mit 91 Punkten weiter einen Zähler hinter dem Meister.
Neymar schlägt pöbelnden Fan
PSG-Star Neymar ist nach dem verlorenen Pokalfinale gegen Stade Renne (5:6 i.E.) ausgerastet – erneut. Auf dem Weg zur Siegerehrung Richtung Ehrentribüne von einem Fan wurde Neymar verbal provoziert. Der Brasilianer schlug dem Pöbler ins Gesicht. "Ob es falsch war? Definitiv. Aber jedem von uns fließt Blut durch die Adern", entschuldigte sich Neymar via Instagram. Erst am Freitag war der 27-Jährige wegen Schiedsrichter-Beleidigung für drei Spiele in der Champions League gesperrt worden.
Wie gereizt Neymar nach der Endspielpleite war, offenbarte sich auch in heftiger Kritik an seinen jungen Teamkollegen, von denen er mehr Respekt gegenüber älteren Spielern und dem Trainer einforderte.
Müller-Wohlfahrt: Fehldiagnosen im Fußball
Er ist der Fußball-Doktor in Deutschland: Bayern Münchens Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, bis 2018 auch Betreuer der deutschen Nationalmannschaft, kritisiert die vielen Fehldiagnosen in der Sportmedizin. Ursache dafür sei, dass das Vertrauen der Ärzte in die Kernspinuntersuchung (MRT) größer sei als das in die eigenen Hände. Dem "Spiegel" sagte Müller-Wohlfahrt: "Meine Erfahrung in der Diagnostik zum Beispiel von Muskelverletzungen bei Sportlern zeigt, dass die MRT-Diagnose in mehr als 50 Prozent der Fälle falsch ist, die Kernspinbilder werden allzu oft überinterpretiert."
Die Folgen speziell für die Bundesligavereine seien immens. Müller-Wohlfahrt: "Nehmen wir die Muskelverletzungen bei Fußballprofis. Infolge einer MRT-Fehldiagnose wird ein Spieler oft wochenlang unnötig vom Training zurückgehalten und erleidet einen enormen Formverlust. Das ist bitter." Diese Entwicklung wolle er "zusammen mit den Radiologen neu überdenken und dringend einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen Sportärzten und Radiologen anstreben", so Müller-Wohlfahrt.
BVB vs. Schalke TV-Hit, aber nicht Tagessieger
Das "ereignisreiche" Derby zwischen dem BVB Borussia Dortmund und Schalke 04 (2:4) war auch in der ARD ein Quotenhit: 5,38 Millionen Zuschauer (32,5 Prozent Marktanteil) sahen das erstmals am Nachmittag live im Ersten (und bei Sky) übertragene "Skandalspiel". Zweimal Rot für die Dortmunder, ein umstrittener Elfmeter nach umstrittenem Videobeweis, Vorentscheidung in der Deutschen Meisterschaft und Im Abstiegskampf der Bundesliga – Zutaten für einen Fernsehhit. Die Bundesliga in der Sportschau ab 18.30 Uhr sahen 4,70 Millionen Zuschauer (Marktanteil 21,1 Prozent). Die Tagesschau wurde aber Tagessieger im Ersten mit 6,43 Millionen Zuschauern (23,6 Prozent Marktanteil).
Feuerzeug auf Sancho und Festnahmen
Was für eine Fan-Entgleisung: Nach dem Feuerzeugwurf gegen Jadon Sancho (Borussia Dortmund) wurde ein Strafverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Sancho war beim Jubel vor dem Schalker Fanblock nach dem Führungstreffer durch Mario Götze von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und musste anschließend kurz behandelt werden.
Rund um das Bundesliga-Duell der beiden Erzrivalen hatte die Polizei einige Arbeit. Insgesamt wurden 13 Personen in Gewahrsam genommen, 36 Strafanzeigen unter anderem wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, wegen Körperverletzungen und wegen Landfriedensbruchs erstattet. Ein Polizeibeamter erlitt leichte Verletzungen.
"Nerven!": Rangnick äußert sich zu Nagelsmann
Trainer Ralf Rangnick (RB Leipzig) hat die Rolle für seinen Nachfolger Julian Nagelsmann klar beschrieben. "Es ist vollkommen klar, dass Julian Nagelsmann bei uns auf der Bank und in der Kabine das Sagen hat", sagte Rangnick im Aktuellen Sportstudio des ZDF. "Wenn zwei solche Fachleute zusammenarbeiten - warum soll das nicht funktionieren?"
Rangnick (60) nimmt ab der Spielzeit 2019/2020 Saison wieder ausschließlich die Position des Sportdirektors. Er werde bei Spielen wie früher auf der Tribüne sitzen. Warum Trainer wie Nagelsmann oder Pep Guardiola die Spieler "nerven" müssen, sagte Rangnick auch: "Du musst Spieler nerven, jeden Tag aufs Neue, weil du sie entwickeln willst."
Messi und Cristiano Ronaldo
Dank Lionel Messi kann der FC Barcelona zur 26. Meisterfeier laden. Mit einem dürftigen 1:0-Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten UD Levante machte der Spitzenreiter bereits den achten Titel in den vergangenen zehn Jahren perfekt. Verfolger Atlético Madrid kann die Katalanen nicht mehr abfangen. Barcelona hat jetzt 83 Punkte, Atlético 74 Zähler.
Bei Juventus Turin ist nach dem vorzeitigen Gewinn des achten italienischen Titels in Folge ein wenig die Luft raus. Am 34. Spieltag der Serie A erzielte der Rekordchampion bei Inter Mailand nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ein 1:1 (0:1). Inter ging durch den belgischen Nationalspieler Radja Nainggolan (7.) in Führung, der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo (62.) traf mit seinem 600. Karrieretor in Clubwettbewerben zum Ausgleich. Juve hat vier Spieltage vor dem Saisonende 88 Punkte auf dem Konto, Inter (62) liegt als Dritter auf Champions-League-Kurs. Nationalspieler Emre Can stand in Juves Startelf, in der Sami Khedira nach seiner Knie-OP fehlte.
Schalker Fan-Eklat empört Marc Bartra
Der ehemalige Dortmunder Profi Marc Bartra hat erschüttert auf ein geschmackloses Plakat Schalker Fans beim Derby reagiert. Darauf wurde Freiheit für Sergej W. gefordert, der im vergangenen Jahr zu 14 Jahren Haft wegen des Anschlags auf den BVB-Mannschaftsbus im April 2017 verurteilt worden war. "Nicht zu tolerieren, inakzeptabel und traurig. Ich hoffe die zuständigen Behörden werden angemessen reagieren", twitterte Bartra, der bei dem Anschlag am Arm verletzt wurde: "Eine Sache ist die Rivalität im Fußball, eine andere Sache ist, Freiheit für jemanden zu fordern, der mit dem Leben von 28 Menschen gespielt hat."
Bartra hatte bei seiner Aussage vor Gericht in bewegenden Worten erklärt, dass der Anschlag sein Leben verändert habe. "Ich bin froh, noch am Leben zu sein", sagte er damals und berichtete von wiederkehrenden Albträumen. Bartra war Anfang 2018 von Dortmund zu Betis Sevilla gewechselt.
Tuchel verliert – Mbappé sieht Rot
Thomas Tuchel und Paris St. Germain haben ihren Titel im französischen Pokal überraschend nicht verteidigen können. Der Rekordsieger verlor das Endspiel gegen Stade Rennes mit 5:6 im Elfmeterschießen und verpasste damit ein erneutes Double. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 2:2 (2:1) gestanden. Christopher Nkunku verschoss kurz vor Mitternacht im Stade de France in St. Denis den sechsten Pariser Elfmeter. Julian Draxler stand da schon nicht mehr auf dem Platz, der Nationalspieler wurde in der 91. Minute durch Edinson Cavani ersetzt. Für das Team aus der Bretagne ist es der dritte Sieg im wichtigsten nationalen Pokalwettbewerb.
In der regulären Spielzeit gab das Starensemble gegen den Ligarivalen aus der Bretagne eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand. Nach den Toren der Brasilianer Dani Alves (13.) und Neymar (21.) kam der Außenseiter durch ein Eigentor von Presnel Kimpembe (40.) und den Treffer von Edson Mexer (66.) zurück. Jungstar Kylian Mbappe sah wegen eines groben Foulspiels kurz vor Ende der Verlängerung die Rote Karte (118.).
Nachdem Tuchel den Weltmeister nach dessen Platzverweis zunächst keines Blickes gewürdigt hatte, klang der Coach nach der Partie versöhnlicher: "Ich hatte das Gefühl, dass ihm Selbstvertrauen fehlte und dass er sich nicht frei fühlte. Die Rote Karte am Ende, das war nicht Kylian."
Rummenigge: Alonso statt Kovac?
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat Trainer Niko Kovac erneut eine Jobgarantie verwehrt und wünscht sich perspektivisch eine Verpflichtung von Xabi Alonso als Coach. "Ich habe das bei Jörg Wontorra auf Sky ganz zielbewusst gesagt: Jeder, der für Bayern München arbeitet, mich eingeschlossen, muss hier liefern. Hier herrscht Druck, das ist beim FC Bayern schon immer so gewesen", sagte Rummenigge in der "Bild am Sonntag".
Rummenigge über den früheren Bayern-Profi Xabi Alonso: Er sei einer der "klügsten und besten Strategen, den ich je bei uns im Mittelfeld gesehen habe". Alonso absolviert derzeit seine Trainerausbildung und soll in der kommenden Saison die U19 von Real Madrid übernehmen. Rummenigge: "Meiner Meinung nach müssen wir uns bemühen, dass er irgendwann nach München zurückkehrt."
Huub Stevens sauer auf Bayern München
Trainer Huub Stevens (Schalke 04) hat verärgert auf das kolportierte Interesse von Bayern München an Torwart-Talent Alexander Nübel reagiert. "Ich denke, dass sie in München glücklich sind. Jetzt hoffe ich auch, dass sie sich in einer bestimmten Art und Weise gegenüber unseren Spielern benehmen. Weil was letzte Woche passiert ist mit Nübel, das gehört sich eigentlich nicht", sagte Stevens im ZDF-Sportstudio nach dem Derbysieg bei Borussia Dortmund (4:2). Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte nach dem Erfolg im Pokal-Halbfinale bei Werder Bremen (3:2) erklärt, dies wäre eine Sache, die der Sportdirektor mache. "Das wären Investitionen unter 25 Millionen, da bin ich nicht für zuständig", sagte Hoeneß und bestätigte damit indirekt das Interesse an dem 22-Jährigen. Die Schalker hatten es verpasst, Nübels im Juni 2020 auslaufenden Vertrag zu verlängern.