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Leverkusen weiter auf Kurs Europapokal
Im Kampf um die Europapokal-Ränge in der Bundesliga hat Bayer Leverkusen einen wichtigen Auswärtssieg geholt. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz setzte sich am Freitag zum Auftakt des 31. Spieltags mit 4:1 (1:1) beim FC Augsburg durch und kletterte zumindest vorübergehend auf den sechsten Platz. Die Werkself liegt nach ihrem dritten Sieg in Serie nur noch zwei Zähler hinter dem Champions-League-Rang vier. Kevin Danso brachte Augsburg vor 26.404 Zuschauern zunächst in Führung (12. Minute), ehe Kevin Volland (15.), Kai Havertz (49.), Jonathan Tah (60.) und Julian Brandt (88.) die Partie für Bayer drehten. Die Augsburger unterlagen erstmals unter ihrem neuen Coach Martin Schmidt und verpassten die Chance, die letzten Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen.
Spitzenreiter Köln in der Krise – Ingolstadt im Aufwind
Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln befindet sich kurz vor dem Ziel in einer handfesten Krise. Nach einer 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 ist der Bundesligaabsteiger seit vier Spielen sieglos und bringt seinen in die Kritik geratenen Trainer Markus Anfang damit drei Spieltage vor Saisonende in Erklärungsnot. Besser machte es zum Auftakt des 31. Spieltages der FC Ingolstadt, der sich durch ein 1:0 (0:0) gegen Dynamo Dresden im Tabellenkeller auf Relegationsplatz 16 verbesserte.
Serdar Dursun (34.) und Joker Felix Platte (76.) besiegelten die vierte Heimpleite der Geißböcke in dieser Saison. Jhon Cordoba (66.) traf für Köln. Mit aktuell noch acht Zählern Vorsprung auf Relegationsplatz drei liegt der Bundesligaabsteiger zwar nach wie vor gut im Rennen, am Wochenende können die Verfolger aber weiter Punkte gut machen. Darmstadt machte mit seinem vierten Auswärtssieg in Folge den Klassenerhalt perfekt.
Dresden ist noch nicht gerettet
Nachdem Köln in der 31. Minute Christian Clemens verletzungsbedingt durch Benno Schmitz ersetzen musste, folgte kurz darauf die kalte Dusche. Nach dem elften Saisontreffer von Dursun, der Horn per Flugkopfball überwand, war der FC sichtlich geschockt. Kurz vor der Pause bewahrte SVD-Keeper Daniel Heuer Fernandes sein Team gegen Terodde vor dem Ausgleich. Bei Cordobas 17. Saisontreffer war er aber machtlos. Vier Minuten nach seiner Einwechslung stellte Felix Platte die Partie auf den Kopf.
In Ingolstadt traf Sonny Kittel (47.) kurz nach der Pause für die Gastgeber. Dresden ist mit 36 Punkten noch nicht gerettet. Zuletzt hatten die Sachsen mit einem 3:0-Sieg gegen Spitzenreiter 1. FC Köln aufhorchen lassen.
Drei Monate nach Emiliano Sala stirbt auch sein Vater
Drei Monate nach dem Tod des argentinischen Profis Emiliano Sala bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal ist auch dessen Vater verstorben. Wie der Bürgermeister in der Heimatstadt Progreso, Julio Müller, bestätigte, erlag Horacio Sala im Alter von 58 Jahren einem Herzstillstand. Sala hatte am Freitag in den frühen Morgenstunden über Schmerzen in der Brust geklagt. Als der Arzt eintraf, konnte er nur noch den Tod feststellen. Horacio Sala war nach dem Tod seines Sohnes ein gebrochener Mann, er hinterlässt seine Ehefrau und eine Tochter.
Das Flugzeug mit Emiliano Sala und dem britischen Piloten war am 21. Januar auf dem Flug von Nantes nach Cardiff rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey vom Radar verschwunden. Nach langer Suche wurde das Wrack gefunden, der Leichnam des 28-Jährigen konnte identifiziert werden. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.
Um die Ablösemillionen für Emiliano Sala ist inzwischen ein Streit zwischen dem französischen Club FC Nantes und dem walisischen Premier-League-Verein Cardiff City entbrannt. Kurz vor dem Absturz hatten sich beide Clubs auf 17 Millionen Euro Ablöse geeinigt. Cardiff weigert sich, die erste Tranche von sechs Millionen zu bezahlen, bevor die Untersuchung des Unglücks abgeschlossen ist. Der FC Nantes verweist darauf, Sala sei beim Besteigen des Fliegers bereits Spieler von Cardiff gewesen.
Kovac ignoriert Revierderby
Im spannenden Finale um die deutsche Fußball-Meisterschaft will sich Trainer Niko Kovac das Duell von Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 gar nicht erst anschauen. "Wir spielen nicht mehr gegen Schalke, nicht mehr gegen Dortmund. Wenn ich mir was anschaue, schaue ich mir die nächsten Gegner an", sagte der Coach des FC Bayern München am Freitag. Die Dortmunder spielen am Sonnabend, die Bayern treten am Sonntag (18 Uhr/Sky) beim 1. FC Nürnberg an.
Das Duell um die Meisterschaft sei ein "enger Kampf" und interessant für die Fans, sagte Kovac. "Wir gehen davon aus, dass wir vier Siege brauchen. Sollte es weniger sein, ist uns das auch recht. Zusammen mit dem Pokalendspiel wollen wir aber alle fünf Spiele gewinnen. Das ist unser Anspruch, dann brauchen wir auf keinen anderen schauen."
Am Freitag nahmen nicht alle seine Profis am Mannschaftstraining teil. Einige hätten im Kraftraum trainiert, andere draußen auf dem Platz, sagte Kovac. David Alaba, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Robert Lewandowski blieben etwa nach dem schweren Pokalfight in Bremen unter Woche zur individuellen Belastungssteuerung im Leistungszentrum. Das galt auch für Corentin Tolisso, der nach seinem Kreuzbandriss im September eine Pause im Mannschaftstraining bekam.
Zuletzt hatten Franck Ribéry (muskuläre Probleme) und Manuel Neuer (Muskelfaserriss) pausieren müssen. "Franck geht es besser, Manu ist auch auf dem Weg der Besserung", sagte Kovac. Neuers Rückkehr ist für den 11. Mai im Auswärtsspiel gegen RB Leipzig geplant. Arjen Robben absolvierte am Donnerstag wieder Teile des Teamtrainings und darf noch auf Einsätze in seiner Abschiedssaison hoffen.
Vogts für Rauball als DFB-Präsident
Der frühere Bundestrainer Berti Vogts (72) spricht sich für Reinhard Rauball als neuen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aus. "Rauball kennt die Strukturen und wäre die optimale Verbindung zwischen Liga und DFB", sagte Vogts der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Geht es nach Vogts, könnte Rauball für "die nächsten zwei bis drei Jahre" die Präsidentschaft übernehmen, "um mit seiner Erfahrung Ruhe in den Verband zu bringen und in dieser Zeit einen neuen Präsidenten aufzubauen".
Seit dem Rücktritt von Reinhard Grindel übt Rauball das Amt zusammen mit Rainer Koch interimsweise aus. Rauball ist Präsident von Borussia Dortmund und seit August 2007 zudem Präsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Das Amt bei der Liga will er 2019 jedoch niederlegen, das hat Rauball angekündigt. Zuletzt hatte der 72-Jährige gesagt, dass der DFB über einen hauptamtlichen DFB-Präsident nachdenke und auch eine Frau im Amt vorstellbar sei.
Eintracht will Haller-OP vermeiden
Die Rückkehr von Torjäger Sébastien Haller beim scheidenden DFB-Pokal-Sieger Eintracht Frankfurt ist nach wie vor nicht absehbar. "Wir unternehmen alles, damit wir um eine Operation herumkommen. Stand jetzt wird er nicht operiert. Wir werden einen alternativen Weg suchen", sagte Trainer Adi Hütter vor dem Bundesliga-Duell mit Hertha BSC am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky). Derzeit halte sich der Angreifer bei einem "Spezialisten" in Österreich auf.
Den Franzosen, mit 19 Pflichtspieltreffern zweitbester Torschütze der Hessen, setzt seit Anfang des Monats eine Bauchmuskelverletzung außer Gefecht. Hütter kenne den Spezialisten "sehr gut", dieser sei aber kein Arzt, sondern jemand, "für genau den Bereich, in dem Sébastien Haller Probleme hat". Auf die Frage, ob Haller in dieser Saison noch spielen werde, antwortete der 49-Jährige: "Lang ist die Saison nicht mehr. Ob es reicht, kann ich Ihnen Stand heute nicht sagen."
Die Frankfurter kämpfen in der Bundesliga noch um die erstmalige Qualifikation für die Champions League. In der Europa League spielen sie am Donnerstag (21 Uhr/DAZN und RTL) gegen den englischen Topclub FC Chelsea zudem um den Einzug in das Endspiel von Baku. "Wir können Historisches schaffen", sagte Hütter, der aber nur an das Spiel gegen die Berliner am Sonnabend denkt: "Wenn wir unter den ersten vier bleiben wollen, müssen wir das Spiel gewinnen", sagte der Eintracht-Coach.
Peter beendet Nationalmannschaftskarriere
Babett Peter hat sechs Wochen vor Beginn der WM in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendet. "Ich sehe aktuell keine sportliche Perspektive, um meine Werte und fußballerischen Qualitäten in der Frauen-Nationalmannschaft einzubringen. Dieser Entschluss ist mir nicht leicht gefallen, er ist jedoch schon einige Zeit in mir gereift", wird die 30-Jährige in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zitiert.
Die Verteidigerin von Doublesieger VfL Wolfsburg hatte am 9. März 2006 gegen Finnland in der DFB-Auswahl debütiert und seitdem 118 Länderspiele absolviert. 2007 wurde sie in China Weltmeisterin, 2009 gewann sie mit Deutschland die Europameisterschaft in Finnland. Zudem holte die Abwehrspielerin bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Bronzemedaille sowie 2016 Gold in Rio de Janeiro.
"Als ehemalige Spielerin kann ich gut nachvollziehen, wie schwer einem dieser Entschluss fällt und wie wohl überlegt er sein muss", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Peter hatte ihr letztes Länderspiel am 6. Oktober 2018 noch unter Horst Hrubesch bestritten. Voss-Tecklenburg hatte sie bislang in keinem ihrer bisher drei Spiele eingesetzt.
St. Pauli mit mehreren Rückkehrern gegen Jahn
Der FC St. Pauli kann im Heimspiel am Sonnabend (13 Uhr, Millerntorstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) gegen den SSV Jahn Regensburg auf mehrere Rückkehrer zählen. Mittelfeldspieler Mats Möller Daehli hat seine muskulären Probleme in der Wade überstanden und ist einsatzfähig. Auch Linksverteidiger Daniel Buballa und Angreifer Dimitrios Diamantakos sind laut Trainer Jos Luhukay fit und voll belastbar. Dagegen fällt Mittelfeldakteur Richard Neudecker aufgrund von Rückenproblemen aus.
Der FC St. Pauli ist seit sechs Zweitligaspielen sieglos. Unter dem neuen Trainer Luhukay holten die Hamburger in zwei Spielen lediglich einen Punkt, zuletzt verloren sie beim 1. FC Heidenheim 0:3. Luhukay ist dennoch zuversichtlich, dass die Mannschaft nun ein anderes Gesicht zeigen wird: "Die Spieler mussten das letzte Spiel erst mal verkraften, das ist ihnen über das Training gelungen. Die Jungs sind frisch, willig und zielstrebig. Das sind wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel", sagte der Niederländer.
Er erwartet von seiner Mannschaft nun einen besseren Offensivfußball: "Wir brauchen mehr Effektivität im Angriffsspiel, um produktiver zu sein. Die Spieler dürfen und sollen im letzten Drittel mehr Risiko eingehen, um Dinge zu forcieren und Torchancen zu erspielen." Aber Luhukay weiß auch um die Qualität des Gegners, der seit vier Ligaspielen ungeschlagen ist: "Der SSV Jahn ist eine gefestigte Mannschaft und das drittbeste Auswärtsteam. Einige Spieler verfügen über eine hohe Effektivität. Da müssen wir hellwach sein."
Rassismus-Vorwurf: lange Sperre für Braunschweig-Profi
Wegen einer vermeintlichen rassistischen Beleidigung ist der Drittliga-Profi Robin Becker von Eintracht Braunschweig vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes nachträglich zu einer Sperre von fünf Spielen sowie einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt worden. Die Eintracht hat dagegen jedoch umgehend eine Berufung beim DFB-Bundesgericht eingelegt. Das gaben Verein und Verband am Freitag bekannt.
Hintergrund ist ein Vorfall beim Drittligaspiel zwischen Eintracht Braunschweig und 1860 München (1:1) am 30. März. Kurz nach dem Schlusspfiff spuckte der Münchner Spieler Efkan Bekiroglu den Braunschweiger Verteidiger Benjamin Kessel an und wurde dafür vom Sportgericht für drei Spieler gesperrt. Die Sechziger erhoben jedoch noch am Wochenende des Spiels den Vorwurf, dass Bekiroglu und auch ihr Spieler Kodjovi Koussou vor dieser Szene von Braunschweiger Spielern beleidigt worden seien. Der Kontrollausschuss des DFB leitete daraufhin zunächst Ermittlungen gegen Kessel ein. Gesperrt wurde am Freitag jedoch Becker.
Die Eintracht wirft dem DFB-Sportgericht vor, dass die Vorwürfe gegen Becker und Kessel "auf bloßen und bis heute nicht nachgewiesenen Behauptungen einzelner Spieler des TSV 1860 München basieren", wie Aufsichtsratsmitglied Tobias Rau in einer Vereinsmitteilung erklärte.
Nationalmannschaft bereitet sich erstmals im Ausland vor
Novum bei der Nationalmannschaft: Die deutschen Elitekicker werden sich im Ausland in einem Kurz-Trainingslager auf ihre beiden EM-Qualifikationsspiele in Weißrussland (8. Juni) und drei Tage später in Mainz gegen Estland vorbereiten. Manuel Neuer, Leroy Sané und Co. treffen sich am 2. Juni im Hotel De Bovenste Molen in Venlo und werden in der niederländischen Grenzstadt in der Provinz Limburg neben dem Stadion De Koel trainieren. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag bekannt.
Zu den Hintergründen für diese überraschende Wahl macht der DFB zunächst keine genaueren Angaben. Die Entscheidung rief in den sozialen Medien allerdings teils heftige Kritik hervor, nachdem die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nach dem historischen WM-Debakel zuletzt mit öffentlichen Trainingseinheiten und Schulbesuchen viel Fannähe gezeigt hatte. Nach SID-Informationen soll es aber trotz der ungewöhnlichen Quartierswahl in Venlo eine Aktion für die Anhänger geben.
"Für uns ist dieses Trainingslager natürlich etwas ganz Besonderes. Wir entwickeln VVV Venlo in kleinen Schritten immer weiter und richten den Blick dabei konsequent auch auf die deutsche Seite der Grenze", sagte Robert Pinior, Deutschland-Verantwortlicher des niederländischen Erstligisten, über den hohen Besuch.
Mussolini-Eklat: sieben Lazio-Fans droht Haftstrafe
Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat sieben Ultras des Fußball-Erstligisten Lazio Rom angezeigt, die vor dem Halbfinal-Rückspiel im italienischen Pokal am Mittwochabend beim AC Mailand (1:0) ein provozierendes Banner ausgerollt hatten. Auf diesem stand "Ehre für Mussolini". Den Ultras drohen wegen "Verherrlichung des Faschismus" bis zu drei Jahre Gefängnis.
29 Lazio-Hooligans wurden insgesamt identifiziert, berichteten italienische Medien. Angezeigt wurde unter anderem ein 53-Jähriger, der mit gestrecktem rechten Arm die Ultras grüßte. Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala rief die Clubs auf, sich zu Antifaschismus klar zu bekennen. "Bisher haben die Vereine die Vorfälle nicht stark genug verurteilt", sagte Sala.
Schaaf kritisiert schlechte Bezahlung von Jugendtrainern
Thomas Schaaf hat die schlechte Bezahlung von Jugendtrainern im deutschen Fußball kritisiert. „Es ist wichtig, auch in den unteren Jugendmannschaften qualifizierte Trainer zu haben. Da müssen wir einfach die Bedingungen verändern“, sagte Schaaf bei Sky Sport News HD und forderte, die Arbeit im Jugendbereich "als Ganztags-, als Vollstelle oder als Hauptamtlichkeit zu realisieren".
Für den langjährigen Coach von Werder Bremen stellt die schlechte Bezahlung eines der Hauptprobleme in der Ausbildung deutscher Fußballtalente dar. „Es gibt einige Trainer, die wollen gar nicht in den Erwachsenenbereich. Die fühlen sich da unten wohl“, meinte Schaaf. Dazu müssten die meisten Trainer allerdings noch einen anderen Job ausführen und damit „bleibt etwas auf der Strecke“.