Hamburg. Nach dem Aus im Halbfinale gegen Leipzig und Bayern München unterstützen Anhänger der Nordrivalen eine verrückte Idee.
Sie hatten sich schon so auf ein mögliches Nordderby gefreut, doch am Ende mussten die Fans des HSV und von Werder Bremen im Halbfinale des DFB-Pokals die Siege der jeweiligen Favoriten akzeptieren. Wobei sich etliche Anhänger beider Lager mit der Akzeptanz angesichts der Umstände noch etwas schwer tun – manche sogar derart schwer, dass sie im Internet eine verrückte Idee anschoben: Parallel zum Endspiel Bayern München gegen RB Leipzig am 25. Mai solle bitteschön auch ein Duell der unterlegenen Nordrivalen stattfinden.
"Unsympathischstes Finale der Geschichte"
"Statt des Finals soll ganz Deutschland das Spiel um Platz 3, das Ersatz-Finale gucken", heißt es in einer Facebook-Gruppe, der sich bis Sonnabendmittag bereits mehr als 13.000 Unterstützer anschlossen. Das "unsympathischste Pokal-Finale der DFB-Geschichte" solle indes boykottiert werden, um den ungeliebten Endspielteilnehmern "eine enorm schlechte Einschaltquote" zu bescheren. Die Initiatoren sprachen schließlich auch eine Einladung an Schiedsrichter Daniel Siebert aus, der mit einem umstrittenen Strafstoß für die Bayern beim 3:2-Sieg im Weserstadion noch immer für Unmut sorgt.
Werder glaubt an "bessere Atmosphäre"
Via Twitter wurde auch der HSV zuvor schon direkt mit der fixen Idee aus Bremen konfrontiert. Während die Hamburger allerdings mauern und sich auch auf Abendblatt-Anfrage vor dem "extrem wichtigen Spiel" bei Union Berlin am Sonntag (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) nicht äußern wollten, nahmen die Verantwortlichen des Kontrahenten den Ball bereits auf. "Das ist eine richtig gute Idee", sagte Werder-Sportchef Frank Baumann über ein mögliches Ersatz-Finale gegen den HSV. "Ich glaube, dass da deutlich mehr los wäre, dass da die bessere Atmosphäre herrschen würde."
Termin liegt zwischen den Relegationsspielen
Zumindest die Terminfrage könnte die Nordclubs bei ernsthaftem Interesse aber vor Probleme stellen: Die angedachte Ansetzung gleichzeitig zum Pokal-Finale liegt exakt zwischen den beiden Relegationsspielen um den Aufstieg in die Erste Bundesliga (23. und 27. Mai), die der HSV gleichwohl mit Platz zwei in der Endabrechnung zu verhindern versucht. Werder wiederum hatte schon Mitte März wegen des damals noch möglichen Pokalfinales eine lukrative US-Werbereise Ende Mai abgesagt – ein Spiel gegen den HSV könnte für die Grün-Weißen nun auch in dieser Hinsicht ein echtes Trostpflaster sein.