Hamburg. Modernisierung des Dulsberger OSPs soll im Sommer 2026 beginnen. Kosten: 110,6 Millionen Euro. 11,5 Millionen Euro kommen aus Berlin.
Als der Bayer Alfons Hörmann, der damalige Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), vor zehn Jahren im Zuge der Hamburger Olympiabewerbung für die Sommerspiele 2024/ 2028 den Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP) am Alten Teichweg im Stadtteil Dulsberg besuchte und kritisch inspizierte, sprach er später von einem „Hinterhof-OSP“. Die langjährige OSP-Leiterin Ingrid Unkelbach (seit 2000), die am Dienstagabend an ihrer Arbeitsstätte feierlich verabschiedet wurde, sie geht Ende Dezember in Rente, hat die Worte bis heute nicht vergessen.
Olympiastützpunkt Hamburg: Neubau soll 110 Millionen Euro kosten
Und offensichtlich auch Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) nicht, obwohl er vor zehn Jahren noch nicht im Amt war. Neubau und Modernisierung des Stützpunktes standen aber schon kurz nach seinem Eintritt in den Senat am 20. Januar 2016 auf seiner Agenda. Nach jahrelangen Diskussionen, ersten Entwürfen und behördlichen Abstimmungen kommt jetzt Dynamik in das Projekt, das auch Unkelbach in den vergangenen Jahren maßgeblich mit vorantrieb.
In Koordination mit dem DOSB habe das verantwortliche Bundesministerium des Innern und für Heimat den Neubau mit einem Bundesanteil von 11,5 Millionen Euro in die Planungen für das Jahr 2025 aufgenommen, teilte der Hamburger Senat jetzt mit. Die Gesamtinvestition liegen nach derzeitigem Stand bei rund 110,6 Millionen Euro. Weitere Zuschüsse aus Berlin während der Bauphase sind Stand heute nicht ausgeschlossen. Die muss dann aber der neue Bundestag beschließen.
Neben Abriss und Neubau des Olympiastützpunkts ist der Neubau des angrenzenden Hauses der Athleten und Athletinnen geplant. Aktuell läuft für diese Gebäude die Entwurfsplanung. Die Baumaßnahmen sollen voraussichtlich im Sommer 2026 starten. Zum OSP-Komplex wird weiter der erfolgreiche Bundesstützpunkt der Beachvolleyballer gehören.
Am Hamburger Olympiastützpunkt werden rund 200 Athletinnen und Athleten betreut
Die 17 Olympiastützpunkte in Deutschland sind Service-Einrichtungen für Kaderathletinnen und -athleten des Bundes, aber auch der Landesverbände. Sie bieten Trainingsmöglichkeiten, medizinische, psychologische, physiotherapeutische Betreuung, Laufbahn- und Ernährungsberatung an. Im Hamburg sind rund 200 Sportlerinnen und Sportler aktiv.
Zum OSP Hamburg/Schleswig-Holstein gehören die Außenstandorte Ratzeburg (Rudern) und Kiel (Segeln). Hamburger Schwerpunktsportarten sind Badminton, Beachvolleyball, Hockey, Rudern und Schwimmen. Sportfachlich angeschlossen an den OSP ist die Eliteschule des Sports am Alten Teichweg. Sie wurde gerade als bundesweit Jahresbeste ausgezeichnet. Im angrenzenden Eulenkamp steht das Landesleistungszentrum für Judo und Handball.
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„Mit der Erneuerung zu einem hochmodernen Campus machen wir den Hamburger Olympiastützpunkt zum Schaufenster des Leistungssports, schaffen die Voraussetzungen, um auch künftig viele Hamburger Athletinnen und Athleten zu Olympia schicken zu können“, sagte Grote. „Gerade angesichts einer möglichen Ausrichtung Olympischer Spiele in Deutschland und auch in Hamburg im Jahr 2040 setzen wir gemeinsam mit dem Bund ein Signal für einen starken Leistungssport in Deutschland.“
OSP-Leiterin Ingrid Unkelbach wurde am Dienstagabend feierlich verabschiedet
Am Dienstagabend wurde OSP-Leiterin Ingrid Unkelbach (64) am Olympiastützpunkt feierlich verabschiedet. Senator Grote, Björn Lengwenus, Direktor der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg, Dr. Michael Beckereit, Vorsitzender der Zukunftskommission Sport, Björn Jensen, vom 1. Dezember an stellvertretender Pressesprecher des DOSB, viele Spitzensportlerin und - sportler bedankten sich für Ihre Arbeit. Grote sagte: Unkelbach habe sich um den Hamburger Sport verdient gemacht. Die Nachfolgerin soll in den nächsten Tagen bestimmt werden.