Hamburg. Zwei Trainer kommen neu nach Dulsberg. Bernd Schlesinger bleibt Bundesstützpunkt-Leiter. Ein Frauenteam soll noch nominiert werden.

Zum Abschluss eines ereignisreichen Beachvolleyball-Jahres geht es für die in Hamburg trainierenden Nationalteams Nils Ehlers­/Clemens Wickler (Eimsbütteler TV) und Svenja Müller/Cinja Tillmann (ETV/Spontent Düsseldorf) vom 4. bis 7. Dezember zum Geldverdienen nach Doha, der Hauptstadt Katars. Beim Finale der weltweiten Pro-Tour-Serie werden pro Geschlecht 400.000 US-Dollar (373.000 Euro) ausgeschüttet, das mit Abstand höchste Preisgeld in dieser Saison. Die Olympiazweiten, Vizeeuropameister und Weltranglistendritten Ehlers/Wickler gehören wie die Europameisterinnen und Weltranglistenzweiten Müller/Tillmann zu den Mitfavoriten.

Beachvolleyball-Duo des FC St. Pauli zweites Nationalteam

Beide Paare spielen in den Planungen des neuen Beachvolleyball-Bundestrainers Christoph Dieckmann für die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles die Hauptrolle. Über die weitere Besetzung herrscht inzwischen im Verband weitgehend Einigkeit. Louisa Lippmann (SSC Berlin) wird mit Beach-Novizen Linda Bock (24/TuSA Düsseldorf) in den Sand gehen, bei den Männern sind Lukas Pfretzschner/Sven Winter vom FC St. Pauli, 22. der Weltrangliste, als zweites Nationalteam vorgesehen.

Svenja Müller (l.) und Cinja Tillmann wurden in diesem Jahr Europameisterinnen und stehen aktuell auf Platz zwei der Weltrangliste.
Svenja Müller (l.) und Cinja Tillmann wurden in diesem Jahr Europameisterinnen und stehen aktuell auf Platz zwei der Weltrangliste. © AFP | Thomas Samson

Während es bei den Männern vorerst bei zwei Auswahlduos bleibt, soll bei den Frauen noch ein drittes Paar vom Verband finanziell gefördert werden. Weil einige Partnerschaften bislang nicht feststehen, wurde die Entscheidung vertagt. Beim aktuellen Elite-16-Topturnier in Rio verlor Sandra Ittlinger (Düsseldorf) mit Interimspartnerin Kim van de Velde, geborene Behrens, (TSV Flacht) erst im Halbfinale.

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Beim Trainerteam am Hamburger Bundesstützpunkt werden die Verträge von Helke Claasen, Thomas Kacz­marek, Alexander Prietzel und dem Neuseeländer Kirk Pitman bis 2026 verlängert. Neu dabei sind Finn Schwarmann (30), ehemaliger Bundesligaspieler und Lehrbeauftragter an der Uni Hamburg, er besetzt die Stelle des Bundesstützpunkttrainers, und der Pole Grzegorz Fijalek (37), ein dreimaliger Olympiateilnehmer.

Er trainierte zuletzt das bisherige Düsseldorfer Nationalteam Karla Borger/Ittlinger, Nummer 18 der Welt. Schwarmann und Fijalek werden sich um Bock/Lippmann kümmern, die künftig von Lippmanns Ehemann Hannes Lindt (38) gemanagt und von Jürgen Wagner (68) geführt werden.

Beachvolleyball-Stützpunkt: Bernd Schlesinger bleibt Leiter

Bock/Lippmann starten auf einem Platz um die 40 in der Weltrangliste ins neue Jahr und müssen bei den großen Turnieren zunächst in die Qualifikation. Mit Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig, die ihre einzigartige Karriere im September beendet hatte, schloss Lippmann die gemeinsame Partnerschaft als zweitbestes deutsches Team auf Platz 15 des globalen Rankings ab.

Auch Wunsch Dieckmanns soll Bernd Schlesinger Stützpunktleiter in Hamburg bleiben. Der 65-Jährige geht zum Jahresende als Trainingswissenschaftler am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP) in Rente – wie seine Ehefrau Ingrid Unkelbach, die langjährige OSP-Leiterin. Ihre Nachfolgerin steht noch nicht fest.