Hamburg. Bei Empfang im Rathaus: Bürgermeister Tschentscher untermauert Hamburgs Interesse an Austragung von Olympischen Spielen.

„Und was machst du, welche Sportart?“ Die Beachvolleyballer Clemens Wickler (29) und Nils Ehlers (30) kannten Tamara Korpatsch (29) noch nicht. Insofern dient so ein Empfang mit Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hamburg auch dem persönlichen Kontakt der erfolgreichsten Hamburger Sportler untereinander.

„Tennis und ja, ich spiele noch“, antwortete Korpatsch, die wie die Silbermedaillengewinner Ehlers/Wickler im Sommer an den Olympischen Spielen in Paris teilgenommen hatte und sich deshalb ebenso wie Beachvolleyballerin Louisa Lippmann (30) am Mittwoch im Phoenixsaal des Rathauses in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte. Nachträglich, weil alle vier beim ersten Termin am 11. Oktober verhindert waren.

Ehlers und Wickler spielen Mitte Dezember in Doha

„Die Hamburger Olympiateilnehmer machen uns stolz, und Spitzensportler sind auch eine Motivation für Breitensportler“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher in einer kleinen Ansprache. Er nutzte die Gelegenheit auch, um erneut auf die Bereitschaft Hamburgs hinzuweisen, gemeinsam mit Berlin Olympische Spiele 2036 oder 2040 auszutragen – „wenn die Bürger das wollen“.

Ehlers und Wickler hatten nach den Spielen sechs Wochen Urlaub, die Ehlers unter anderem für seine Hochzeit genutzt hatte. Seit dieser Woche sind die Weltranglistendritten wieder voll ins Training eingestiegen, denn Anfang Dezember steht in Doha (Katar) das mit 800.000 US-Dollar dotierte Finale der World-Tour an, danach das Finale des Turnierformats „King of the Court“.

Beachvolleyballer schwärmen von Atmosphäre in Paris

„Paris war ein einmaliges Erlebnis, die Atmosphäre in der Stadt, auch bei der Eröffnungsfeier war unvergleichlich“, sagte Ehlers, der im Smalltalk mit den anderen Olympiafahrern, Tschentscher und Sportstaatsrat Christoph Holstein aber auch von ungewöhnlichen Pannen erzählte: „Der Shuttlebus-Service war schwierig. Es hat teilweise ewig lange gedauert zu den Sportstätten zu kommen, wir durften trotz der Hitze die Fenster nicht öffnen, und manche Fahrer kannten die Wege nicht.“

Trotz solcher Probleme aber ist Olympia natürlich das größte Sportevent, das man als Aktiver erleben kann. Und das Ziel von Ehlers und Wickler ist deshalb auch klar: Los Angeles 2028. „Darauf schauen wir, ja“, sagt Wickler, „man weiß natürlich nie, was passieren kann, aber wir wollen da gerne hin.“

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Der Blick von „Tami“ Korpatsch ist nicht ganz so weit in die Zukunft gerichtet. Sie reist am Zweiten Weihnachtsfeiertag nach Australien, um die Qualifikation für die Australian Open Mitte Januar zu bestreiten. Und damit einen sportlichen Neuanfang zu starten.

„2024 war eigentlich kein gutes Jahr“, sagte sie, „ich war zu oft und zu lange verletzt.“ In der Weltrangliste ist sie deshalb von Platz 73 im Sommer auf aktuell 183 zurückgefallen. „Paris und jetzt die Ehrung hier als Hamburgerin in meiner Heimatstadt waren meine Höhepunkte“, sagte sie, „beides werde ich nicht vergessen.“