Hamburg. Schwerinerin Linda Bock wechselt von der Halle in den Sand und ist die wahrscheinlichste Option für die Ex-Partnerin von Laura Ludwig.

Es ist aktuell die heißeste Personalie am Beachvolleyball-Bundesstützpunkt am Alten Teichweg in Dulsberg: Linda Bock (24) soll neue Partnerin von Louisa Lippmann (29) werden, die nach dem Karriereende von Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin Laura Ludwig (38/HSV) momentan allein im Sand steht. Blockspielerin Lippmann (1,90 Meter) will dagegen ihre Beach-Laufbahn bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles (USA) fortsetzen, nur fehlt ihr dafür eine talentierte Abwehrspielerin mit dem nötigen Entwicklungspotenzial.

„Linda Bock ist eine interessante Option für Louisa Lippmann“, sagt der neue Beachvolleyball-Bundestrainer Christoph Dieckmann. „Louisa ist aber in einer Position, in der sie das selbst entscheiden kann. Darauf warten wir jetzt.“

Müller/Tillmann sind das deutsche Nationalteam Nummer eins

Lippmann, eine der weltbesten Volleyballerinnen, war vor zwei Jahren nach 162 Einsätzen für die Nationalmannschaft von der Halle an den Strand gewechselt, wurde im November 2022 Laura Ludwigs Partnerin. Das Paar schaffte es bis auf Rang 15 der Weltrangliste, qualifizierte sich für die Olympischen Sommerspiele 2024, schied in Paris aber ohne Satzgewinn in der Gruppenphase aus. Zum Abschluss ihrer gemeinsamen Karriere wurden die beiden Anfang September am Timmendorfer Strand Deutsche Vizemeisterinnen.

Im Finale unterlagen sie den ebenfalls in Hamburg trainierenden Svenja Müller (23/ETV) und Cinja Tillmann (33/Spontent Düsseldorf) in zwei Sätzen. Müller/Tillmann sind als Nationalteam Nummer eins gesetzt, auch wenn Tillmann es bislang offen ließ, ob sie bis 2028 weitermachen will.

Linda Bock spielte für die Topclubs Dresden und Schwerin

Linda Bock hat wie Lippmann eine Hallenkarriere hinter sich, eine allerdings eine weit kürzere und nicht ganz so spektakuläre. Die 1,80 Meter große Libera und Außenangreiferin spielte bei den Bundesliga-Topclubs Dresdner SC (2021-2023) und Schweriner SC (2023/24). Im Spiel mit Schwerin beim VC Wiesbaden erlitt sie am 28. Oktober 2023 einen Kreuzbandriss, den sie inzwischen auskuriert hat.

Seit drei Monaten trainiert sie in Hamburg im Sand. „Es war eine schwere Entscheidung, den Hallenvolleyball zu verlassen, aber ich fühle, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, eine neue Herausforderung anzunehmen. Ich möchte in vier Jahren meinen Traum von Olympia verwirklichen“, sagte sie bei ihrem Abschied in Schwerin.

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Beim Elite-16-Turnier im Tennisstadion am Rothenbaum machte Bock Mitte August dank einer Wildcard erste Erfahrungen bei einem Beachvolleyball-Topturnier. Mit Lea Kunst (22/ETV) scheiterte sie in der Qualifikation in der ersten Runde an den Italienerinnen Reka Orsi Toth/Giada Bianchi.

Mit Lippmann würden sich für Bock nun ganz andere Beachvolleyball-Dimensionen eröffnen. Diese hat in den vergangenen zwei Jahren im Sand in Block und Aufschlag mit statistischen Bestwerten überzeugt, aber dabei ihr Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft. Zwei ehemalige Hallenspielerinnen im Sand sind allerdings auch ein Experiment. Linda Block und Louisa Lippmann ist jedoch das Talent gegeben, auch auf diesem Untergrund reüssieren zu können.