Bac/Slowakei. Die Damen vom Hamburger Golf-Club holen in der Slowakei nach der Deutschen Meisterschaft auch noch zum zweiten Mal den Europapokal.
„Wir mussten den Titel doch gewinnen“, sagte Hannah Karg (24) am Tag danach auf dem Weg zum Wiener Flughafen. Ach so, na dann. Also haben sie es getan, die Damen vom Hamburger Golf-Club Falkenstein (HGC) und zum zweiten Mal nach 2018 die European Ladies‘ Club Trophy nach Blankenese geholt – die Champions League im Amateurgolf sozusagen.
Im slowakischen Bac setzten sich Karg, Maike Schlender (27) und Susanna Brenske (19) nach drei Runden Zählspiel mit insgesamt drei Schlägen über Par gegen Titelverteidiger RCF La Boulie aus Paris (+5) und dem tschechischen Golf Club Brünn (+7) durch. Insgesamt waren seit Donnerstag im Golf Club Welten nahe Bratislava 16 europäische Clubs am Start.
Golf: Falkensteins Damen waren unschlagbar
Aber wieso „mussten“? „Unsere Saison wäre nicht perfekt gewesen ohne diesen Titel“, erklärte Karg das Ziel, mit dem sie und ihre Mitspielerinnen in die Slowakei gereist waren. Jetzt ist sie es. Alle fünf Spieltage in der Deutschen Golf Liga hatte der HGC bereits gewonnen, dann Anfang August auch noch das Final Four in München um die Deutsche Meisterschaft. Und nun halt der perfekte Abschluss eines perfekten Jahres.
„Wir hatten uns vorgenommen, Gold zu holen, dass es jetzt wirklich die super perfekte, historische Saison wurde, freut uns natürlich sehr“, sagte Trainerin Esther Poburski (53). Dies war 2018 nicht gelungen, als der HGC auch das Double schaffte: „Die Spielerinnen sind drei Tage lang an ihre Leistungsgrenze gegangen“, lobte Poburski.
Das Wetter brachte alle an ihre Grenzen
Ausufernde Feiern gab es deshalb auch nicht. Siegerehrung und Medaillenübergabe sowie ein kleines Dinner standen am Sonnabendabend an. Und dann zogen sich die Falkensteinerinnen in „ihr“ Haus zurück. „Wir hatten uns ein Haus gemietet, da haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen“, erzählte Karg, „wir waren alle ziemlich erschöpft.“
Vor allem der Freitag brachte alle Spielerinnen an ihre Grenze. Dauerregen, Wind, Kälte – „es war definitiv außerhalb der Komfortzone“, sagte die Trainerin. „Vielleicht sind wir aus dem Norden Regen etwas mehr gewohnt als andere“, sagte Karg, „aber das war doch etwas zu heftig.“
Susanna Brenske glänzte auf Finalrunde
Mit einem Schlag Rückstand auf die Französinnen gingen die Hamburgerinnen in die letzte Runde. „Wir mögen die Verfolgerrolle“, sagte Karg, „mit uns ist immer zu rechnen.“ Alle hielten ihr Spiel zusammen und kamen am Sonntag jeweils unter Par 72 ins Ziel.
Karg und Schlender, die an der Seite von Esther Henseleit schon 2018 dabei war, spielten eins unter Par. Brenske benötigte sogar nur 70 Schläge und ging deshalb noch in ein Stechen um Platz eins in der Einzelwertung, das sie allerdings verlor. Aber das war der Studentin der Sportwissenschaft am Ende auch egal.
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„Es war ein Erfolg für das ganze Team, nicht nur für die drei Spielerinnen hier“, sagte Poburski, die ihre Spielerinnen an US-Colleges nicht einsetzen konnte und wollte, „die Mannschaft hat Außergewöhnliches geleistet und wir sind total stolz.“