Hamburg. Hamburgerin steht vor Wechsel zu den Profis. Am Wochenende möchte sie mit dem HGC Falkenstein die European Club Trophy gewinnen.

Dienstag und Mittwoch haben sie für Training und Einspielrunden genutzt – um den Platz kennenlernen, ganz wichtig natürlich. Denn ab Donnerstag kämpfen die Damen des Hamburger Golf-Clubs Falkenstein (HGC) drei Tage lang im Golf Club Welten in Bac in der Slowakei um die höchste Trophäe, die ein Amateurteam gewinnen kann: die European Ladies’ Club Trophy. Die Champions League für Golfvereine, sozusagen.

Qualifiziert hatten sich die Hamburgerinnen durch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft beim Final Four am 4. August in München nach einer perfekten Bundesligasaison ohne Niederlage. Gegen 15 weitere Teams aus Europa geht es nun um den nächsten Titel.

Henseleit gewann den Titel 2018 mit dem HGC

„Für uns wäre das ein weiterer Höhepunkt nach einer besonders erfolgreichen Saison“, sagt Trainerin Esther Poburski (54). Nach der Mannschaftsmeisterschaft gewann Hannah Karg (24) Ende August auch noch die deutsche Amateur-Einzelmeisterschaft. Und die Olympia-Zweite Esther Henseleit (25) startet auch als Profi für den Verein. 2018 stand sie noch in dem HGC-Team, das den Europacup zuletzt gewann.

Karg ist neben Maike Schlender (27) und Susanna Brenske (19) für das Team nominiert. Jeweils drei Spielerinnen spielen drei Runden Zählspiel, jeder Schlag ist also wichtig. Das schlechteste Ergebnis wird täglich gestrichen – und am Sonnabend steht dann der neue Europa-Champion fest. „Ich glaube, wir können mit diesen drei Spielerinnen ganz gut bestehen“ , sagt Poburski, „sie haben auch die ganze Saison durchgespielt.“

Falkenstein verzichtet auf Collegespielerinnen

Auf die Falkensteinerinnen, die in den USA studieren und Collegegolf spielen wie Viktoria Hund (21), Leonie Wulfers (21) oder Christin Eisenbeiß (23), muss und will der HGC verzichten. Eisenbeiß hatte im DM-Finale, das von jeweils sechs Spielerinnen pro Team im Matchplay ausgetragen wird, für den entscheidenden Punkt gesorgt. „Wir hatten überlegt, sie einzufliegen“, erzählt Poburski, „aber das kostet zu viel Geld und zu viel CO2.“

Hannah Karg hat ihr Studium nach vier Jahren in den USA im Sommer beendet und steht der Mannschaft deshalb zur Verfügung. Sie will nun ins Profilager wechseln und es Henseleit nachmachen: „Sie hat ja auch die Deutsche Meisterschaft gewonnen und ist dann Profi geworden. So ein bisschen möchte ich jetzt in ihre Fußstapfen treten.“

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Also versucht sie, sich Ende des Jahres die Startberechtigung für die europäische LET-Tour zu erwerben: „Es ist an der Zeit, dass mal wieder jemand aus unserem Club die Profikarriere anstrebt.“ Die Amateurlaufbahn mit einem sehr guten Mannschaftsergebnis abzuschließen wäre da schon ein Traum. „Wir sind eine große Familie, und das macht Falkenstein aus“, sagt Karg und bestätigt damit ihre Trainerin: „Bei uns ist der Teamgeist außergewöhnlich gut, jede kennt ihre Rolle und nimmt sie an.“