Hamburg. Die Silbermedaillegewinnerin startet Donnerstag mit viel Selbstvertrauen in das letzte Majorturnier im schottischen „Home of Golf“.
Eine Tourtasche von Esther Henseleit steht dekorativ vor den Ruinen der alten Kathedrale im schottischen St. Andrews. Ihr Ausrüster verlost das Bag vor den Women‘s British Open, die an diesem Donnerstag im „Home of Golf“ auf dem Old Course an der schottischen Ostküste beginnen.
Ein klares Indiz dafür, wie die Wertschätzung der Profigolferin vom Hamburger Golf Club Falkenstein durch ihre zweiten Plätze bei den Olympischen Spielen und am vergangenen Wochenende bei den Scottish Open gestiegen ist. An diesem Donnerstag schlägt die 25-Jährige um 9:39 Uhr MESZ zum letzten Major-Turnier der Saison in einer Gruppe unter anderem mit der Chinesin Xiyu Lin (28), die in Paris Bronze gewann, ab.
Golf: Henseleit bei Wettanbietern im Mitfavoritenkreis
Die Norddeutsche wird in diversen Vorschauen inzwischen als eine Mitfavoritin hinter Topstars wie die Weltranglisten-Erste Nelly Korda (USA), Olympiasiegerin Lydia Ko (Neuseeland) oder Scottish-Open-Champion Lauren Coughlin (USA) genannt. Wettanbieter sehen sie bei den Vorabquoten auf Platz 16.
„Diese Woche und die letzte Woche haben mir viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte Henseleit nach dem Doppelerfolg der vergangenen 14 Tage: „Ich habe wirklich solide gespielt und ich freue mich auf die nächste Woche.“
Hamburgerin schon auf Platz 29 der Weltrangliste
Seit Montag belegt Henseleit in der Weltrangliste Platz 29, wieder eine neue Bestmarke für sie. Und auch die automatische Qualifikation für das europäische Solheim-Cup-Team hätte sie über die europäische Rangliste, Stand vor den Open, bereits sicher.
Kapitänin Suzann Pettersen (Norwegen) würde die Hamburgerin aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit für den Vergleich mit den USA vom 13. bis 15. September in Virginia persönlich nominieren, sollte diese die automatische Qualifikation in St. Andrews noch verspielen. „Sie hat den Mut beweisen, den man im Matchplay wie beim Solheim Cup braucht“, sagte Pettersen, „sie hat sich zu einer Spielerin entwickelt, wie sie mir gefällt.“
Women‘s Open: Siegerin kassiert 1,35 Millionen Dollar
Fast alle Spielerinnen haben in nach einer Trainingsrunde auf dem Weg zum 18. Grün ein Selfie an der 700 Jahre alten Swilcan Bridge geschossen mit dem Blick auf das 18. Grün und das Clubhaus des Royal and Ancient Golf Clubs. Der historische Links Course, an dem das moderne Golfspiel entscheidend entwickelt wurde, zieht mit seiner Tradition und Atmosphäre jede Golferin (und jeden Golfer) in seinen Bann.
Mit seinen Topfbunkern und den tückischen Winden kann er aber auch sehr herausfordernd sein. Zumal regnerisches, kühles Wetter mit Brisen vorhergesagt ist. Zum drittenmal nach 2013 und 2007 spielen 144 Damen auf dem Par-72-Kurs um den Titel. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr neun Millionen US Dollar. Davon gehen 1,35 Millionen Dollar an die Siegerin.
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Henseleit fehlt noch ein Sieg bei einem der fünf Majorturniere. In dieser Saison wurde sie bei den bisherigen Top-Veranstaltungen jedoch schon zweimal siebte, und einmal belegte sie Platz 14. „Ich spiele die ganze Saison schon sehr solide“, sagte sie, „und ich sehe Verbesserungen an meinem kurzen Spiel und dem Putting, woran ich hart gearbeitet habe. Im Moment genieße ich meine Zeit auf dem Golfplatz sehr.“