Saint-Malo. Mit drei Tagen Verspätung nahm der Hamburger Hochseesegler die berühmte Transatlantik-Regatta in Angriff – und mit bescheidenem Ziel.
Mit dreitägiger Verspätung ist Segler Boris Herrmann (41) in die zwölfte Auflage der Route du Rhum gestartet. Bei strahlendem Sonnenschein vor Saint-Malo in der Bretagne nahmen neben Herrmann noch 137 weitere Skipper die berühmte Transatlantik-Einhandregatta in Angriff.
Die schnellsten Segler sollten die nur alle vier Jahre stattfindende Überfahrt nach Guadeloupe in sechs Tagen schaffen. „Es ist ein echtes Abenteuer, ich gehe da raus und habe keine Ahnung von meinem Boot“, hatte Herrmann vor dem Start gesagt.
Boris Herrmann zum Start der Route du Rhum „bei 40 Prozent“
Herrmann, der mit seinem fünften Platz bei der Vendée Globe 2020/21 für großes Aufsehen gesorgt hatte, erwarten 3543 Seemeilen, die es in sich haben. Zumal der Hamburger sein neues und erst im September getauftes Hightech-Boot „Malizia-Seaexplorer“ aus der IMOCA-Klasse noch nicht unter Extrembedingungen getestet hat. „Jetzt bin ich bei 40 Prozent“, sagte Herrmann: „Wir wissen nicht, was passieren wird, was kaputtgehen wird, wer was tun wird.“
Entsprechend verspürt der erfahren Hochseesegler keinen Druck, eine Topplatzierung abliefern zu müssen. „Wenn ich es auf die andere Seite schaffe, ist das ein großer Sieg für mich und die Mannschaft. Und wenn wir dann noch besser sind als, sagen wir 15., bin ich zufrieden und nehme es hin“, sagte Herrmann, dessen langfristige Planung der Vendée Globe 2024 gilt, bei der er erneut starten will.
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Zuerst steht nun aber die Route du Rhum an, bei der die Solosegler in sechs Klassen an den Start gehen werden, darunter als eine von sieben Frauen auch die gebürtige Münchnerin Isabelle Joschke. Für Herrmann folgt im Anschluss schon ab Mitte Januar eine Team-Weltumsegelung im Ocean Race.
Eigentlich war der Start für Sonntag geplant gewesen, musste wegen einer Unwetterwarnung aber verschoben werden. Favorit ist Ocean-Race-Sieger Charles Caudrelier auf der „Maxi Edmond de Rothschild“, er segelt allerdings in einer anderen Klasse als Herrmann und Joschke. Die kleinsten Jachten unter den sechs Wertungsdivisionen werden bis zu doppelt so lange unterwegs sein.