Der HSV empfängt den FC Bayern München in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Wie geht das Spiel aus? Wo landet der HSV am Ende der Saison? Der etwas andere Spiele-Test von Fifa 15.

Hamburg. Der HSV spielt am Mittwoch gegen den FC Bayern München. Viele Fans fragen sich, ob das Team von Trainer Joe Zinnbauer das Wunder im Volkspark schafft. Um der Frage nachzugehen, könnten Statistiken herangezogen, Experten gefragt oder aber die neue Version des EA Sports Fifa 15 ausprobiert werden.

Seit September ist die aktuelle Version von EA Sports im Handel erhältlich. Für die Playstation 4, die Xbox One, aber auch für den PC und die älteren Konsolen. Spieletests gibt es bereits zur Genüge. Darin werden die neue Grafik-Elemente hoch gelobt, etwa die neuen Emotionen der Spieler, die Raseneigenschaften, die sich innerhalb eines umkämpften Spiels ändern und tiefe Furchen im Rasen auch schon mal den Ball ablenken können. Auch die verbesserte Physik im Vergleich zum Vorgänger erhält Lob. Zeit also, das Spiel einer besonderen Probe zu unterziehen.

Wie verhält es sich zur Realität? Kann Fifa 15 die Saison des HSV vorhersagen? Wie spielt der HSV etwa gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal? Und wo landen die Rothosen am Ende der Saison? Wie lange hält der Vertrag von Joe Zinnbauer, und was passiert mit den auslaufenden Verträgen der Spieler? Fragen über Fragen. Ob Fifa 15 für Fans da zufriedenstellende Antworten liefert?

Vorbedingungen und Einstellungen

Um das Spiel so realistisch wie möglich ablaufen zu lassen, wird die Spielschwierigkeit von Anfang an auf Legende, der höchsten Einstellung, gespielt. Die Spiele werden simuliert, und das Ergebnis hängt somit nicht direkt vom Spieler ab. Die Halbzeitlänge ist daher auch nicht entscheidend. Da die finanzielle Situation beim HSV bekanntlich nicht die beste ist, wird die „Strenge bei Finanzen“ auf streng eingestellt, ebenfalls der schwierigsten Möglichkeit. Diese Einstellung bezieht sich auf die Einkünfte durch Spielerverkäufe, die Einnahmen werden dem Transferbudget zugewiesen. Für die Betrachtung der Saison nur für die Winterphase interessant, da am Anfang der Saison der Kader nicht weiter verändert werden soll, denn die Saison hat bereits angefangen. Daher wird auch die Option des ersten Transferfensters deaktiviert und mit dem aktuellen Kader gespielt, der zunächst heruntergeladen werden muss. Das verbleibende Gehaltsbudget beziffert sich auf 7,5 Millionen Euro. Die wöchentlichen Gehälter belaufen sich auf 1,09 Millionen Euro.

Der HSV hat eine Stärke von vier von fünf Sternen. Auch wenn die letzte Saison alles andere als großartig war, so startet Fifa 15 quasi bei null. Was vergangenen Jahr war, interessiert nicht mehr. Anhand der individuellen Stärken der Spieler wird eine Gesamtstärke für Angriff (76), Verteidigung (76) und Defensive (74) der Mannschaft angegeben. Dieses Stärke-System ist den regelmäßigen Fifa-Spielern bekannt.

Als Name für den Trainer wird dann Josef Zinnbauer eingegeben, auch wenn zu Beginn der Saison noch Mirko Slomka die Zügel in der Hand hatte. Es wird gehofft und davon ausgegangen, dass die digitalen Verantwortlichen des Vereins dem Trainerneuling etwas Zeit geben, immerhin neun Spieltage, denn die Ergebnisse der bereits gespielten Spieltage werden berücksichtigt und so (selbst) gespielt, dass die Ergebnisse gegen den 1. FC Köln (Auswärts (A) 0:0), SC Paderborn (Heim (H) 0:3), Hannover 96 (A 2:0), FC Bayern München (H 0:0), Borussia Mönchengladbach (A 1:0), Eintracht Frankfurt (H 1:2), Borussia Dortmund (A 0:1), TSG Hoffenheim (H 1:1) und Hertha BSC (A 3:0) erzielt werden. Das erste simulierte Spiel ist daher folglich der DFB-Pokal-Knaller gegen den FC Bayern München.

Die ersten Schritte

Als Erstes fällt die neue Spielumgebung auf, die sich vom Vorgänger Fifa 14 schon darin unterscheidet, dass nun alles im Farbschema Schwarz-Gelb erstrahlt. Fans von Borussia Dortmund dürfte das freuen. Die Saison beginnt im Spiel am 30. Juni und promt bekommt der digitale Zinnbauer auch gleich fünf E-Mails. Darin wird das Liga- und Pokalziel festgelegt. Im DFB-Pokal soll die Runde der letzten 16 erreicht werden. In der Liga dagegen sieht das Ziel gleichwohl heftiger aus. Hier fällt dann auch ins Gewicht, dass die letzte Saison überhaupt keine Rolle spielt. Während man erwarten kann, dass das Ziel nach dem Fastabstieg lautet, nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen, wird hier gefordert, die direkte Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Für den alten HSV hätte diese Zielvorgabe vermutlich zugetroffen, doch nach der Umstrukturierung und dem nun gelebten Umbruch dürfte diese Vorgabe meilenweit von dem abweichen, was in der aktuellen Saison tatsächlich erreicht werden kann. Hier wird es nun erst einmal hingenommen.

Überraschend, mit dem Wissen, aus der vergangenen Saison und dem Abschneiden von Torhüter Rene Adler in dieser Saison, ist dann die Mail vom Assistenztrainer. Dieser schreibt, dass Adler sich einen „Muskelriss in der Wade“ zugezogen hat. Er könne durchaus am 1. Spieltag wieder einsatzfähig sein, heißt es weiter. Da Drobny aktuell das Tor hütet, wird dies dann gleich auch digital übernommen. Was das Spiel ebenfalls dem aktuellen HSV voraus hat ist die Erkenntnis der Scouts, die ebenfalls am letzten Junitag, darauf hinweisen, dass unbedingt noch ein Stürmer geholt werden sollte und sich die Suche auf vielversprechende Spieler in diesem Bereich konzentrieren sollte. Dieser Modus wurde im Vorgänger eingeführt und erlaubt es dem Spieler, Talente und erfahrene Spieler gezielt zu suchen. Dabei werden Scouts in das gewünschte Land geschickt und dort beauftragt, nach den zuvor festgelegten Spielern zu suchen und diese zu beobachten.

Nachdem alle Mails gelesen sind, geht es zum Kalender und die Tage bis zum ersten Spiel werden simuliert. Je nach Einstellung hat der Spieler hier nun die Möglichkeit, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Da der HSV aber erst wieder zur Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv werden kann, wird hier darauf verzichtet und so fliegen die Tage bis zum ersten Testspiel gegen den AC Florenz wie im Flug vorbei. Anders als in der Realität sind zu Beginn der Testspiele bereits alle Mann an Bord, auch die „Last-minute“-Einkäufe wie Lewis Holtby, und werden mitspielen.

Die Saison beginnt

Kurz vor dem Spiel bekommt der digitale Zinnbauer eine Mail von dem Jungspieler Gideon Jung, der darin um Spielzeit bittet. Da das bevorstehende Spiel auch eine Chance ist, die jungen Spieler zu testen, stellt Zinnbauer Jung auf. Während der simulierten Spiele können keine Spieler kontrolliert ausgewechselt werden, daher wird Jung von Anfang an spielen.

Die Aufstellung: Drobny – Ostrzolek, Westermann, Djourou, Diekmeier – Jung, Behrami, Jansen, Holtby, Müller – Lasogga.

Auch in der kommenden Saison wird dies vermutlich die Startaufstellung sein, wird aber, je nach Leistung, dann auf der einen oder anderen Position noch verändert. So werden sowohl Rafael van der Vaart wie auch Cleber zum Einsatz kommen. Arslan wird für Jung spielen, und auch Green könnte das eine oder andere Mal auf der Seite spielen.

Die Veränderungen im Menü der Mannschaftsaufstellung ist neben der Farbveränderung die deutlichste Erneuerung. Sie wirkt zum Teil etwas umständlicher als in der früheren Version, ist dafür optisch hübscher und übersichtlicher. Geändert hat sich auch die Einstellung für die Taktik, die zunächst etwas gesucht werden muss. Befand sie sich zuvor immer deutlich sichtbar im Menü, muss nun erst eine Taste für die Schnelltaktik zugeordnet werden, wo dann auch die Einstellungen geändert werden können. Gespielt wird mit der Standardaufstellung, die in Fifa vorgegeben ist, dem 4-2-3-1. Beim Aufbauspiel wird, gemäß den Ansichten des neuen Trainers, schnell und kontrolliert nach vorn gespielt. Um der Mannschaft Sicherheit zu geben, wird auch das Risiko, mit dem die Pässe gespielt werden, zunächst auf „sicher“ gestellt. Zudem wird der Druck in der Abwehr erhöht. Das sind dann alle taktischen Veränderungen, die zunächst umgestellt werden. Nun zu den Spielen.

Das Testspiel gegen den AC Florenz beginnt mit einem verschossenen Elfmeter durch Mario Gomez in der 1. Minute. Pierre-Michel Lasogga muss verletzt ausgewechselt werden und Basanta von Florenz sieht die Gelb-Rote Karte. Das Spiel geht mit 0:1 verloren. Lasogga hat sich eine Wadenzerrung zugezogen, der Stürmer fällt sieben Tage aus. Unterdessen bedankt sich Gideon Jung nach dem Spiel für die Zeit auf dem Platz. So bleiben die Spieler zufrieden. Keine fünf Tage später steht bereits das nächste Testspiel an. Es geht gegen Manchester City. Im Vergleich zur vorherigen Partie wird der angeschlagene Lasogga durch Artjom Rudnevs ersetzt. Auch Julian Green erhält seine Chance und spielt für Nicolai Müller und Arslan wieder für Jung. Das Spiel geht mit 1:3 verloren. Holtby schießt das einzige Tor für die Rothosen. Das dritte Testspiel gegen OGC Nice wird mit der gleichen Aufstellung gespielt, nur dass Maximilian Beister seine Chance bekommt, auch wenn er in der Realität nach wie vor seinen Kreuzbandriss auskuriert. Im Spiel meldet der Stürmer per E-Mail vor dem Spiel Bedenken an, warum er nicht spiele. Da er in der Rückrunde eine Rolle spielen könnte, auch für den reellen HSV, wird darauf verzichtet, den jungen Spieler zu frustrieren und er bekommt seine Spielminuten. Er spielt für Green. Durch einen verwandelten Elfmeter durch Rudnevs spielt der HSV 1:1 gegen OGC, da Eysseric in der 48. Minute noch ausgleicht. Ein erster Erfolg, wenn auch nur im Testspiel.

Die folgenden ersten neun Saisonspiele werden wie oben bereits beschrieben, selbst gespielt und nicht simuliert.

Manni Breuckmann und Frank Buschmann kommentieren auch in Fifa 15 die Spiele, wie bereits in den vorherigen Ausgaben. Bis auf ein, zwei neue Floskeln wirken daher die Kommentare bereits nach den ersten Spielen langweilig, da sie sich zu oft wiederholen oder aber unpassend sind. So wurde das 0:0 beim 1. FC Köln mit dem Kommentar beendet: „Kann man jetzt schon von einem Fehlstart sprechen? Nach nur einem Spiel…Niemand möchte mit einer Niederlage in die Saison starten.“

Am achten Spieltag gegen die Hertha befindet sich der HSV im Gegensatz zur reellen Mannschaft im Spiel bereits auf den 14. Tabellenplatz, gefolgt von Stuttgart, Köln und Augsburg. In Reichweite stehen Paderborn, Mainz und Freiburg. Nach dem Hertha-Spiel kommt eine bereits zweite Mail zu den letzten Ergebnissen. In dieser wird der digitale Zinnbauer dazu aufgefordert, die nötigen Schritte einzuleiten, um wieder erfolgreich zu spielen.

Pokal-Knaller gegen den FC Bayern

Das anstehende Pokalspiel gegen den FC Bayern München ist ein Highlight der Saison für die Hanseaten. Dieses wird erstmals direkt simuliert. Allerdings außerhalb der Saison, da in Fifa 15 Hannover 96 der Gegner wäre. Und tatsächlich der HSV schafft das Wunder. In einer eher mittelmäßigen Partie können die Hamburger verhindern, dass die Bayern-Traumelf nach den bisher ungeschlagenen Auftritten in der Bundesliga und in der Champions League ihr Spiel machen kann. In der regulären Spielzeit gewinnt der HSV mit 2:0. Die Tore schießen Nicolai Müller in der 59. Minute und Pierre-Michel Lasogga, der nur zehn Minuten später auf ein 2:0 erhöht.

Müller war zunächst am herauslaufenden Torhüter Neuer gescheitert, konnte dann aber den zweiten Ball im Tor versenken. Lasogga bekam einen Pass in den Lauf von Arslan und dribbelte sich in den Strafraum, wo er ins lange Eck vollendete. Nebenbei, das simulierte Pokalspiel im Spiel gegen Hannover endete ebenfalls 2:0 für den HSV. In der nächsten Runde trifft der digitale HSV dann auf den VfL Bochum, der dafür in der realen Welt am Dienstag gegen Dresden gewinnen müsste.

Und noch eine positive Nachricht befindet sich im digitalen Briefkasten von Joe Zinnbauer. Er ist zum Trainer des Monats gewählt worden.

Im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen gibt es einen kleinen Rückschlag. Das Spiel geht nach einem Elfmeter von Kießling mit 0:1 verloren. Der ehemalige HSV-Stürmer Son muss verletzt ausgewechselt werden. Der Druck aus dem Vorstand wächst, der nach wie vor Veränderungen fordert.

Adler kehrt daher zwischen die Pfosten zurück, dennoch geht die anschließende Partie gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2 verloren. De Bruyne und Olic sind die Torschützen bei den Wölfen. Arslans zwischenzeitlicher Ausgleichstreffer kann den Rothosen auch nicht helfen. Und zudem verletzt sich Dennis Diekmeier. Der rechte Abwehrmann erleidet eine Wadenzerrung und fällt für das Spiel gegen den SV Werder Bremen aus. Für ihn rückt Ashton Götz in die Startelf und auch Arslan erhält eine Pause, für ihn rückt Jansen auf die linke defensive Seite im Mittelfeld.

Was für ein Spiel! Im Nordderby gegen Werder Bremen in der heimischen Imtech-Arena gibt es ein sagenhaftes 4:0. Die Partie beginnt mit einem verschossenen Elfmeter durch Rafael van der Vaart, der seinen Fehler gleich darauf aber wieder wettmacht. Denn der Niederländer erzielt die Treffer eins und zwei. Gleich nach der Halbzeitpause kann Götz sogar auf 3:0 erhöhen. Bremen versucht zum Ende alles nach vorne zu werfen, was zu Kontern seitens der Gastgeber führt. Einen kann Lewis Holtby in der 88. Minute erfolgreich zu Ende führen und vollendet zum 4:0-Endstand.

Den Aufschwung nach dem gewonnenen Nordderby können die Hamburger auch in das Spiel gegen Augsburg mitnehmen. Durch einen verwandelten Elfmeter von Rafael van der Vaart gewinnen die Rothosen mit 1:0. Einziger Wermutstropfen bleibt die Rote Karte gegen Lasogga. Seine Sperre beträgt allerdings nur ein Spiel.

Da zum Ende der Saison viele Verträge auslaufen, wird versucht, die Verträge von Westermann, Götz, Arslan und Jansen zu verlängern. Für Drobny, van der Vaart, Ilicevic und Rajkovic wird es keine neuen Verträge geben. Dadurch können, im Spiel, 170.000 Euro pro Woche an Gehalt eingespart werden.

Götz, Ilicevic und Westermann reagieren und haben dem Trainer eine Mail geschrieben. Westermann will seinen Vertrag erfüllen und den Verein zum Saisonende verlassen. Ilicevic dagegen will bereits in der Wintertransferphase verkauft werden, weil er zu wenig eingesetzt wird. Götz hat die Verlängerung unterschrieben. Zur Belohnung wird er im Spiel gegen Mainz von Beginn an auflaufen, Rudnevs ersetzt den gesperrten Lasogga. Der Lette trifft auch, allerdings nur zum 1:1-Ausgleich nach der Mainzer Führung durch Koo Ja Cheol. Der HSV steht nun auf Tabellenplatz zwölf.

Die kommenden zwei Spiele gegen die direkte Konkurrenz SC Freiburg und VfB Stuttgart sollte gewonnen werden, um sich im Mittelfeld der Tabelle zu etablieren. Dafür wird die Taktik auf die breite Raute mit zwei Stürmern umgestellt. Die Umstellung zeigt allerdings nicht den gewünschten Erfolg. Es gibt ein 1:1 beim Sportclub. Holtby und Freis sind die Torschützen. Diekmeier verletzt sich erneut, er erleidet eine Prellung am Schenkel – drei Tage Pause. Götz rückt auf seine Position. Für Westermann spielt Cleber. Das Spiel gegen den VfB beginnt mit einem Gegentreffer, doch die Rothosen erholen sich davon und können den Stuttgartern im Anschluss noch drei Tore durch Lasogga, Holtby und Rudnevs einschenken.

„Never change a winning team“, heißt die Devise gegen Schalke 04, was aber gehörig nach hinten losgeht. Die Rothosen bekommen eine 0:4-Klatsche. Boateng, Farfan, Avdijaj und noch mal Boateng sind die Torschützen.

Nächste Runde im DFB-Pokal

Können die Hamburger wenigstens im Pokal weiter erfolgreich sein? Westermann, Diekmeier und Arslan rücken wieder in die Startelf. Das Spiel geht in die Verlängerung, in der Cwielong den Siegtreffer für die Bochumer erzielt. Diekmeier sieht die Gelb-Rote Karte. Der HSV steht also auch in der Winterpause weiter unter Druck. Die vier Spieler, van der Vaart, Ilicevic, Rajkovic und Westermann kommen aufgrund der auslaufenden Verträge auf die Transferliste. Die Scouts schauen sich dagegen in Deutschland, Frankreich und Spanien nach aufregenden Nachwuchsspielern für die Innenverteidigung und für den Sturm um.

Ilicevic wird von Hertha Berlin umworben und der HSV bekommt ein Angebot von 2,9 Millionen Euro. Unter normalen Umständen würde sicherlich ein Gegenangebot gemacht, da der Vertrag aber ausläuft und Ilicevic unbedingt wechseln möchte, wird die Ablöse angenommen. Die Berliner interessieren sich ebenfalls für Heiko Westermann, das Angebot ist deutlich besser und wird direkt angenommen. Unterdessen wechselt Dzeko zum BVB. Rafael van der Vaart wechselt für 9,5 Millionen zu Athletic Bilbao. Rajkovic verlässt die Hamburger für 1,4 Millionen Euro nach Stuttgart. West Brom interessiert sich für Rudnevs. Da Beister nun wieder gesund sein dürfte, wird Rudnevs für 3,5 Millionen Euro wechseln. Doch die Verantwortlichen kaufen auch ein. Antonio Rüdiger wechselt für 6,4 Millionen Euro von Stuttgart nach Hamburg. Der Nationalspieler soll die Lücke von Heiko Westermann schließen und erhält einen Vierjahresvertrag.

Durch die Verkäufe und Einsparungen im Gehalt stehen nun immer noch 22 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung. Realistisch gesehen, würden diese wohl nicht wieder investiert werden, da der Verein zum Sparen gezwungen wird. Ein Großeinkauf wie zum Beispiel Valencias Stürmer Paco Alcacer ist da wohl nicht drin. Der 21-Jährige soll mindestens 21 Millionen Euro kosten. Der Mainzer Okazaki könnte für acht Millionen Euro kommen, kostet aber rund 70.000 Euro Gehalt pro Woche. Eine Million Euro Ablöse und 10.000 Euro Gehalt pro Woche günstiger ist Jimenez von Atletico Madrid. Zudem ist er jünger und zeigt großes Potenzial. Da das Wechselverhalten der Hamburger schwer vorherzusehen ist, wird versucht, die günstigere, aber nur bedingt schlechtere Möglichkeit zu bekommen. Doch Jimenez will seinen Verein nicht verlassen. Eine Alternative ist auch der erst 19-jährige Anthony Martial von AS Monaco, der ebenfalls großes Potenzial zeigt und nur 8000 Euro pro Woche Gehalt kostet. Die Transfersumme beläuft sich auf acht Millionen Euro. Martial akzeptiert den angebotenen Vertrag. Um eine Alternative für Drobny zu haben, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, wird auf den letzten Drücker auch noch Loris Karius vom FSV Mainz 05 für drei Millionen nach Hamburg wechseln. Der 21-Jährige erhält einen Vierjahresvertrag. Die restlichen zwölf Millionen Euro werden für den kommenden Sommer gespart.

Das Spiel gegen Köln wird nun mit der aktuellen Startelf gespielt. Götz, Rüdiger und Jansen rücken in das Team. Lasogga trifft gleich zweimal, und Jansen erhöht auf 3:0. Mit einem Sieg im Rücken starten die Hanseaten frohen Mutes in die Rückrunde. Allerdings wird Valon Behrami das kommende Spiel fehlen, er hat die fünfte Gelbe Karte gesehen.

Der Aufwärtstrend setzt sich auch gegen Paderborn fort. Holtby sorgt mit zwei Toren für einen 2:1-Sieg. Jansen sieht allerdings die Rote Karte.

Das anschließende Nordderby gegen Hannover 96 wird ebenso gewonnen. Martial trifft erstmals für die Rothosen. Der Vorstand lässt wissen, dass die Leistungen nun wieder zufriedenstellend sind.

Der Nord-Süd-Gipfel gegen Bayern München geht trotz einer defensiveren Aufstellung dagegen verloren. Dreimal Lewandowski und einmal Benatia sind zu viel. Ostrzolek erzielt den Ehrentreffer. Ob dies die Rache für das Pokal-Aus war? Die Hamburger bleiben Elfter.

Im Spiel gegen Gladbach wird die breite Raute wieder ausprobiert und mit einer Doppelspitze agiert. Lasogga trifft zur 1:0-Führung, aber Weltmeister Kramer und Raffael treffen ebenfalls.

Gegen Eintracht Frankfurt wird dennoch mit der gleichen Aufstellung gespielt und das zahlt sich aus. Lasogga schwächt das Team zwar schon in der 36. Minute mit einer Gelb-Roten Karte, aber Martial bringt die Rothosen auf die Siegerstraße. Die Gastgeber aus Frankfurt können durch Hasebe noch einmal ausgleichen, aber Martial erzielt nur eine Minute später den 2:1-Siegtreffer. Der HSV erreicht erstmals mit Platz neun wieder einen einstelligen Tabellenplatz.

Liga-Schlussspurt

Trotz der Aufrüstung von Borussia Dortmund kann der HSV ein 1:1 im eigenen Stadion verteidigen. Beister spielt für den gesperrten Lasogga und erzielt das 1:0. Nach der Pause erhöht Dortmund den Druck und trifft durch Dzeko. Doch im Anschluss gelingt den Gästen weniger. Das Spiel endet unentschieden.

Gegen Hoffenheim kommt Lasogga zurück, dafür wandert Martial auf die Bank, Beister stürmt neben Lasogga. Das Spiel endet aber torlos 0:0.

Da sich Karius per Mail über zu wenig Spielpraxis beschwert, soll er gegen Hertha BSC Berlin die Möglichkeit bekommen, sich zu beweisen. Immerhin steht die Null – allerdings auf beiden Seiten.

Das gelingt im Spiel gegen Bayer Leverkusen schon nicht mehr. Kießling trifft doppelt und auch der ehemalige HSV-Spieler Hakan Calhanoglu erzielt ein Tor. Vermutlich per Freistoß.

Im Spiel gegen Wolfsburg zeigte die Motivationsansprache von Joe Zinnbauer Wirkung. Das Spiel geht mit 1:0 durch ein Tor von Holtby zu Ende. Doch schon im darauffolgenden zweiten Nordderby gegen Werder Bremen verlieren die Rothosen wieder. 1:2 lautet der Endstand. Holtby trifft zwar erneut, danach aber auch Di Santo und Bartels. Diese Niederlage tut weh. Lasogga hat nun schon sieben Spiele nicht getroffen. Ändert er dies nach einer Motivationsspritze im Spiel gegen Augsburg? Nein, auch gegen den FC trifft Lasogga nicht zwischen die Pfosten. Dafür aber sein Sturmkollege Martial, der mit seinem Tor in der zweiten Minute den Sieg sichert. Unterdessen ist der FC Bayern München, völlig überraschend, zum Meister gekürt worden.

Am 31. Spieltag trifft der HSV auf Mainz. Mit einem Sieg winkt Tabellenplatz acht. Doch Mainz wittert ebenfalls die Chance, noch ein paar Plätze in der Tabelle gutzumachen und gewinnt 2:0 durch Treffer von Malli und Hofmann. Unterdessen ist sicher: Paderborn steigt ab.

Nach zehn Spielen trifft Lasogga endlich gegen Freiburg wieder und auch Holtby ist erfolgreich. Da macht das Tor von Mehmedi auch nichts mehr. Da aber auch Stuttgart und Hannover erfolgreich waren, bleibt der HSV Zehnter. Gegen den direkten Tabellenkonkurrenten Stuttgart gibt es dann nur ein enttäuschendes 1:1 Unentschieden. Lasogga verschießt, nachdem Ibisevic zuvor erfolgreich war, vom Elfmeterpunkt. Dafür trifft Beister in der zweiten Halbzeit.

Das entscheidende Spiel, um eventuell doch noch auf Platz sieben vorzurücken, verlieren die Hamburger mit 0:1 gegen Schalke 04. Sam war in der 84. Minute erfolgreich. So schließt der HSV die Saison auf Tabellenplatz elf ab. Neben Paderborn steigt auch Augsburg ab. Köln muss in die Relegation. Der FC Bayern München wird vor Schalke und Dortmund Meister. Wolfsburg wird Vierter vor Leverkusen und Gladbach, gefolgt von Hannover. Bremen wird knapp 15. Stefan Kießling wird mit 21 Treffern Torschützenkönig und Ribery zum besten Spieler der Saison gewählt.

Und als hätte es nicht schon Tradition, aufgrund des schlechten Abschneidens am Ende der Saison wird Joe Zinnbauer entlassen. Aber wohl nur in der Spielversion, denn im realen Leben sind die Ansprüche, in der Champions League mitspielen zu wollen, glücklicherweise noch nicht wieder in Hamburg gestellt worden. Für den digitalen Zinnbauer geht es in Nürnberg weiter.

Ob das Spiel nun auch in der Realität bestehen kann, zeigt sich nach dem Spiel gegen den FC Bayern München und am Ende der Saison. Für die Mannschaft von Joe Zinnbauer wäre es durchaus in Ordnung, am Ende auf Tabellenplatz elf zu landen. Für den Fifa-Spieler ist es aber sicherlich deutlich interessanter, selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und am Ende der Saison von der Couch aus brüllend "Europa-Pokal, Europa-Pokal" die Meisterschale in der Hand zu halten.