Die Stammspieler werden bis Mittwochabend nicht rechtzeitig fit. Ashton Götz soll gegen Frank Ribéry verteidigen. Zuletzt gelang den Hamburgern im Jahr 1988 ein Pokalsieg gegen den FC Bayern.

Hamburg. Der Blick auf die Vergangenheit taugt derzeit kaum als Mutmacher für den HSV. Vor der Pokalpartie am Mittwoch gegen den FC Bayern München steckt den Hamburgern nicht nur die 0:3-Niederlage am Wochenende gegen Hertha BSC Berlin in den Knochen - der Pokal ist auch ein besonders raues Pflaster für Begegnungen mit dem Rekordmeister. Zuletzt gewann der HSV vor 26 Jahren, am 8. März 1988, im Viertelfinale gegen die Bayern. Die HSV-Torschützen damals: Kastl und Gündl. Die Bilanz seitdem: drei Spiele, drei Niederlagen, 0:9 Tore. Zuletzt demontierten die Bajuwaren den HSV im Februar dieses Jahres im Volkspark mit einem 0:5-Sieg.

Diekmeier und Behrami fallen offenbar aus

Die unmittelbaren Vorzeichen für die anstehende Partie vermitteln kaum mehr Hoffnung. Der etatmäßige Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier fällt mit einer Muskelquetschung im Oberschenkel nahezu sicher für die Pokalpartie aus, soll erst am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Sein junger Vertreter Ashton Götz zeigte sich nach dem Aufstieg aus der U23 in die Bundesligaelf zuletzt stark fehlerhaft, leitete in Berlin den letzten Gegentreffer mit einem missglückten Kopfball ein.

Äußerst fraglich ist auch der Einsatz von Mittelfeldorganisator Valon Behrami gegen die Münchener. Im Spiel gegen Berlin hatte der Schweizer einen Schlag auf die Wade erlitten. Eine Alternative ist laut Trainer Joe Zinnbauer der Tscheche Petr Jiracek.

Die verbliebenen Stammelf will Zinnbauer neu motivieren. Im Trainingsspiel am Montag teilte Zinnbauer seinen Kader in zwei Teams auf, wobei eines nur positive und das andere nur negative Kommentare abgeben durfte. „Es war mir viel zu leise in Berlin. Das hat heute funktioniert, das ist ein Stimmungsplus“, betonte Zinnbauer.

Im Sturm herrscht nach schwachen Leistungen aller Akteure weiterhin Chancenarmut. Rafael van der Vaart könnte am Mittwoch die Bank drohen. „Wir sind sicher nicht der Favorit“, sagte Nicolai Müller zu den Aussichten seiner Mannschaft.

Der neue Sportdirektor Peter Knäbel spricht dennoch von einem „Highlight“, das seiner Mannschaft am Mittwoch bevorstünde. „Unabhängig davon, dass man sich nicht aussuchen kann, auf wen man trifft, ist das ein toller Gegner.“ Bei den Bayern wird nicht nur Frank Ribéry der HSV-Abwehr und Jungstar Götz eine schwere Aufgabe stellen, auch Arjen Robben könnte nach einer verletzungsbedingten Pause wieder in der Startelf des Rekordmeisters stehen.

Nach dem torlosen Unentschieden in der Bundesliga im September ist der FC Bayern davor gewarnt, dass der HSV mit großer Kampfkraft auch den Tabellenführer eindämmen kann. „Das wird das gefährlichste Spiel“, hatte Cheftrainer Pep Guardiola vor der Partie gewarnt - und Recht behalten.