Der FSV Frankfurt hat sich gerettet, Rostock muss in die Relegation. Hooligans von Hansa Rostock sorgten für Angst und Schrecken.
Köln. Rostock muss nach einem Skandalspiel in die Relegation, Frankfurt atmet auf - und auf dem Betzenberg stieg die große Meisterparty: Massive Krawalle und ein drohender Spielabbruch haben das Saisonfinale der 2. Fußball-Bundesliga überschattet. Rund um das 1:3 (0:2) bei Fortuna Düsseldorf sorgten Hooligans von Hansa Rostock für Angst und Schrecken.
14 Polizisten wurden bei schweren Ausschreitungen in der Düsseldorfer Altstadt verletzt, 159 Personen wurden vorübergehend festgenommen. Das Spiel stand zweimal vor dem Abbruch, nachdem die Randalierer Feuerwerkskörper auf ihren Torhüter Alexander Walke und den Schiedsrichter-Assistenten Jan-Hendrik Salver geworfen hatten. Hansa muss nicht nur vor den Relegationsspielen am 14. und 17. Mai gegen den FC Ingolstadt zittern, sondern auch erhebliche Sanktionen bis hin zu Geisterspielen befürchten.
Beim 1. FC Kaiserslautern und dem FSV Frankfurt dagegen herrschte Feierlaune. Das späte Tor zum 1:1 (0:0) gegen den FC Augsburg ließ die Stimmung beim viermaligen deutschen Meister FCK noch einmal hochkochen. «Wir sind wahnsinnig stolz und werden nun die ganze Nacht feiern», sagte Trainer Marco Kurz - dann gingen die Bierfontänen auf ihn nieder.
Der FC St. Pauli hatte mit einem 1:2 (1:1) gegen den SC Paderborn zwar das Nachsehen im Kampf um Rang eins, die Bundesliga-Rückkehr wurde aber auch auf dem Kiez kräftig begossen. Den Aufstieg feierten die Spieler nach dem Abpfiff mit einer Zugabe in den Trikots aller Bundesligisten - Timo Schultz trug das Jersey des verhassten Hamburger SV. Frankfurt gelang mit einem 1:1 (0:1) gegen Absteiger TuS Koblenz der Klassenerhalt.
Da die Aufstiegs- und Abstiegsfrage bereits vor dem 34. Spieltag geklärt war, waren die übrigen Begegnungen schmückendes Beiwerk. Aufsteiger Düsseldorf beendete die Saison auf dem vierten Platz, der MSV Duisburg landete nach einem 1:1 (1:0) im Westderby bei Alemannia Aachen hinter Paderborn auf Rang sechs. Rot Weiss Ahlen verabschiedete sich mit einem 1:4 (0:1) bei Energie Cottbus in die 3. Liga.
Einen versöhnlichen Saisonausklang erlebte Arminia Bielefeld beim 2:1 (0:1) gegen Rot-Weiß Oberhausen. 1860 München bezwang Union Berlin mit 2:0 (1:0), der Karlsruher SC trennte sich von der SpVgg Greuther Fürth 1:1 (1:1).
In Kaiserslautern feierten 50.000 Zuschauer im Stadion und Tausende Fans auf dem Marktplatz die Meisterschaft. Die Meisterschale wurde unter Riesenjubel von 54er-Weltmeister und FCK-Ikone Horst Eckel überreicht. Stephan Hain (74.) hatte den FC Augsburg, der in der Relegation nun gegen den Erstligisten 1. FC Nürnberg antritt, in Führung gebracht - Erik Jendrisek (90.+1) konterte in seinem letzten Spiel vor dem Wechsel zu Schalke 04 mit dem 1:1.
Schockiert dagegen reagierten die Rostocker Spieler auf die Knallkörper-Attacke gegen Alexander Walke. Der 26-Jährige musste sich behandeln lassen, beide Teams gingen für eine Viertelstunde in die Kabine. Als Walke den Mut gefasst hatte, sich vor dem Rostocker Block wieder ins Tor zu stellen, kassierte er fast umgehend Gegentreffer durch Marcel Gaus (10.) und Bamba Anderson (31.). Tim Sebastian (50., Handelfmeter) sorgte noch einmal für Hoffnung bei Hansa - aber Martin Harnik sorgte für den Endstand (56.). Danach eskalierte die Lage, und Schiedsrichter Stark unterbrach nochmals für mehrere Minuten. Die zweite Unterbrechung ließ der Referee nicht mehr nachspielen und pfiff ab.
Am Millerntor wurden die Spieler des FC St. Pauli schon beim Warmlaufen gefeiert, auf dem Rasen aber präsentierten sich die Helden müde. Marius Ebbers (19.) traf zwar zum 1:0, doch Daniel Brückner (45.) und Nejmeddin Daghfous (81.) drehten das Spiel für Paderborn.