Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihre eigene Geburtstagsfeier auf dem Höhepunkt für 90 Minuten unterbrechen, weil Sie von Ihrem Chef ins Büro zitiert werden. Die Stimmung wäre im Keller. Ganz ähnlich dürften sich die Kicker des FC St. Pauli gerade fühlen. Mitten in der großen Aufstiegssause sollen Morena, Bruns und Co. auf die Spaßbremse treten. Vor der Partie gegen Paderborn heißt es: ausnüchtern. Es könnte eine Alternative für die Spieler geben, weiter mit den Fans den Kiez rocken zu können.
Denn laut Paragraf 18 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB wird ein Spiel im Falle des Nichtantretens einer Mannschaft für diese als 0:2-Niederlage gewertet. Die im Vergleich zu Augsburg um 16 Treffer bessere Tordifferenz würde nur geringfügig schmelzen. Die Schwaben müssten schon mit 14:0 in Kaiserslautern gewinnen, um St. Pauli den direkten Aufstieg in die Bundesliga noch zu vermasseln. Illusorisch. Fast möchten wir rufen: St. Paulianer, vergesst Paderborn, die Partypolonaise geht weiter! Doch jetzt bremst der DFB die Euphorie. Im Falle eines Nichtantretens, heißt es, drohten Ermittlungen wegen Unsportlichkeit. Der spaßfreie DFB-Kontrollausschuss dürfte nicht nur Tore, sondern auch Punkte abziehen. Also Kommando zurück: erst spielen, dann weiterfeiern!