Etwa 100 000 Menschen werden am Sonntag auf der Reeperbahn zur Aufstiegsfeier des FC St. Pauli in die Bundesliga erwartet.
Hamburg. Der Hamburger Kiez macht sich bereit für eine Party der Superlative. Etwa 100 000 Menschen werden am Sonntag auf der Reeperbahn zur Aufstiegsfeier des FC St. Pauli erwartet. Das große Fest zum fünften Sprung in die Bundesliga beginnt am Nachmittag mit dem letzten Saisonspiel der Hamburger gegen den SC Paderborn (15.00 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de). 19 901 Fußball-Fans im längst ausverkauften Millerntor-Stadion und voraussichtlich 50 000 Anhänger bei einem Public Viewing auf dem Spielbudenplatz werden die Partie verfolgen.
Nach Auftritten der Musikbands „The BossHoss“, „Die Piraten“ und „Dirty Deeds 79“ wird sich gegen 19.00 Uhr die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski auf dem Balkon des „Schmidt's Tivoli“ der jubelnden Menge zeigen. Vor drei Jahren, bei der Feier anlässlich des Zweitligaaufstiegs, waren 80000 Fans zur Reeperbahn gepilgert. Auch diesmal soll es eine lange Nacht werden. „Wir werden richtig schön den Kiez rocken“, kündigte Stanislawski an.
St. Pauli hat bereits vor dem 34. Spieltag sein großes Ziel de facto erreicht. Angesichts eines Vorsprungs von drei Punkten und 16 Toren kann Verfolger Augsburg den Braun-Weißen den zweiten Tabellenplatz und damit den direkten Aufstieg nur noch theoretisch streitig machen. Daran glaubt aber niemand mehr.
Im Gegenteil, es könnte für die Hamburger noch besser kommen. Denn St. Pauli bietet sich noch die Chance auf den Gewinn der Zweitliga- Meisterschaft. Sollte Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern in seinem Heimspiel gegen den FC Augsburg nicht über ein Remis hinauskommen, würden die Norddeutschen mit einem Sieg gegen Paderborn noch an den „Roten Teufeln“ vorbeiziehen.
Die Hanseaten gehen gegenüber dem FCK mit zwei Punkten Rückstand, aber mit dem besseren Torverhältnis in den letzten Spieltag. Angesichts dieser Ausgangslage hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) Vorsorgemaßnahmen getroffen: Ein Duplikat der Meisterschale, die seit der vergangenen Saison dem Zweitliga-Champion überreicht wird, hat die DFL für den Fall der Fälle in den Norden bringen lassen.
Sollten die Kiez-Kicker noch auf Platz eins rücken, würde St.- Pauli-Urgestein Walter Frosch Mannschaftskapitän Fabio Morena die Trophäe überreichen. „Vielleicht können wir Lautern ja ein wenig kitzeln. Das wäre die Krönung“, sagte Stanislawski. Seine Spieler werden so oder so über den Sonntag hinaus feiern. Am Tag nach dem Saisonfinale fliegt die Pauli-Truppe zu einer dreitägigen Aufstiegsparty nach Mallorca.