Sylt. Hauke Fuhrmann führt in Timmendorf das Hotel Fuchsbau. Doch jetzt setzt er auf Ferienwohnungen – in einem Reetdachhaus in Keitum.
Tradition wird in der Familie von Hauke Fuhrmann großgeschrieben. Seit rund zehn Jahren führt der 42-Jährige in der vierten Generation das Romantik-Hotel Fuchsbau in Timmendorf an der Ostsee. „Ich bin hier im Hotel aufgewachsen und habe den täglichen Wahnsinn hautnah mitbekommen. Und wie man sieht, hat es mir gefallen, denn ich habe mich für diese Branche entschieden“, sagt Fuhrmann beim Ortstermin mit dem Abendblatt.
Seine Ausbildung zum Hotelfachmann hat der Norddeutsche im Yachtclub im benachbarten Niendorf gemacht. Es folgte eine Station als Trainee in der Verkaufsabteilung vom damaligen Sofitel am Alten Wall in Hamburg und der Besuch der Hotelfachschule in der Hansestadt.
Sylt: Schon als Schüler kam Hauke Fuhrmann auf die Insel
Es zog ihn zurück in die Heimat. In Timmendorf eröffnete Fuhrmann 2007 im Ortszentrum das Restaurant Reethus, führte das Lokal bis 2017 und hat 2014 noch parallel den seit 1915 existierenden Fuchsbau mit übernommen. „Beide Betriebe zu leiten, wäre auf Dauer eine zu große Belastung gewesen. Ich habe mich für den Fuchsbau entschieden, und das ist für mich ein Lebensprojekt. Denn hier steht die Zeit nie still, und eigentlich sind auch immer Handwerker im Haus.“
Nach und nach wurde das Romantik-Hotel erweitert, hat heute 80 Zimmer und Suiten. Die größte misst 95 Quadratmeter und war einst die Wohnung von Hauke Fuhrmanns Großeltern.
Es gibt einen großzügigen Wellnessbereich mit Schwimmbad, Dampfbad und drei Saunen sowie einen Außenbereich im Grünen, wo die Gäste ausspannen können. „Die Konkurrenz schläft nicht, deshalb investieren wir immer wieder in den Fuchsbau“, sagt Fuhrmann. „Die Gäste finden hier eine gemütliche Atmosphäre. Das Interieur ist aber durchaus modern, und wir setzen auf frische Farben.“
Ferien auf Sylt: Hauke Fuhrmann hat sich ein Haus unter Reet in Keitum gekauft
Ein Rückzugsort für den Timmendorfer war schon immer Sylt. Seit seiner Kindheit ist Fuhrmann der Nordseeinsel treu geblieben. „Zum ersten Mal war ich mit der Schule da. Wir haben in der Jugendherberge in Hörnum gewohnt. Da stand zum Beispiel eine Wattwanderung auf dem Programm.“
Mit Familie und Freunden kommt der Unternehmer seitdem regelmäßig auf die Insel. „Wir haben meist ein Feriendomizil in Wenningstedt gemietet. Ich bin täglich im Hotel, da genieße ich es, im Urlaub mal selbst an den Kühlschrank zu gehen und zu kochen.“
Schon seit geraumer Zeit liebäugelte Fuhrmann mit einer eigenen Bleibe auf Sylt. Etwa ein Jahr dauerte die Suche, „dann brauchten wir noch mal ein Jahr, bis die Modalitäten geregelt waren“.
Ferienhaus auf Sylt sollte einen Garten und einen Kamin haben
Es gab einige Kriterien: „Das Haus sollte unter Reet sein und einen Garten haben. Auch ein Kamin ist mir wichtig.“ Diese drei Wünsche erfüllte die Immobilie, die Fuhrmann seit Kurzem sein Eigen nennt, und das auch noch in seinem Lieblingsort Keitum. „Ich mag diese dörfliche Atmosphäre, für mich ist Keitum der ,place to be‘ auf der Insel.“
Wie im Fuchsbau trägt auch die Einrichtung des Ferienhauses die Handschrift von Interior Designer Simon Gerth, der Shops in Kampen auf Sylt und in Hamburg hat. Das Domizil hat 140 Quadratmeter und vier Schlafzimmer sowie einen Wohn- und Essbereich.
Und jetzt ist Fuhrmann auch auf der Nordseeinsel unter die Vermieter gegangen. Auf der Buchungsplattform Booking.com oder über den Fuchsbau kann das Domizil in Keitum, das übrigens Reethus heißt und nach seinem ehemaligen Restaurant benannt ist, gemietet werden. „Die Nachfrage ist sehr gut. Aber natürlich nutze ich das Haus auch, wenn wir Buchungslücken haben.“
Sylt: Wer Hauke Fuhrmanns Domizil mietet, hat es nicht weit zum Watt
Das Watt ist nur etwa 50 Meter entfernt und der erste Anlaufpunkt bei Spaziergängen mit Rhodesian-Ridgeback-Hündin Ella. Auch sonst streift der Genussmensch Hauke Fuhrmann gern durch den Ort und lässt sich, wenn die Küche bei ihm kalt bleibt, in Restaurants wie Oma Wilma‘s Heimatküche oder in der Reblaus bekochen.
Einen Vergleich zwischen Sylt und dem beliebten Ostseeferienort Timmendorf möchte Fuhrmann nicht ziehen. „Timmendorf hat seine eigene Identität, und das gilt auch für die anderen Destinationen hier in der Lübecker Bucht. Es hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, und deshalb kommen die Touristen auch so gerne hier her.“ In der aktuellen Sommersaison ist das Hotel Fuchsbau „weitgehend ausgebucht“, so Fuhrmann. „Aber das brauchen wir auch, das Jahr lief zunächst etwas schleppend an.“
Timmendorf an der Ostsee: Viele Gäste des Fuchsbaus kommen aus Hamburg
365 Tage im Jahr hat der Fuchsbau geöffnet. Hauke Fuhrmann ist meist präsent, kümmert sich um das Kaufmännische, ist aber auch ein begeisterter Gastgeber. „Wir haben viele Stammgäste, und die meisten Buchungen sind von Hamburgern.“
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Bekannt ist auch das hauseigene Restaurant, „in dem wir auf regionale Produkte setzen und für jeden Geschmack etwas bieten“, so Fuhrmann. „Das reicht von dem hausgemachten Sauerfleisch nach dem Rezept meiner Großmutter über Cordon bleu vom Kalb bis hin zu Seezunge und anderen Fischspezialitäten.“
Doch Hauke Fuhrmann denkt auch schon an die kühlere Saison – und wie er in seinem Feriendomizil in Keitum auf Sylt den Wellnessfaktor erhöhen könnte. Vermutlich mit dem Einbau einer Sauna.