Ammersbek. Conner Pirck aus Ammersbek hat sich als Filmemacher selbstständig gemacht. Die Kunden lieben ihn. Für wen er schon gearbeitet hat.
- 13-Jähriger macht sich als Filmemacher selbstständig
- Ammersbeker ist wohl Stormarns jüngster Unternehmer
- Dirk Kreuter gehört zu seinen Kunden
Es beginnt mit satten Beats. Dazu Schnittbilder von Hamburg, der Fernsehturm, das Rathaus, die Landungsbrücken. Dann: Hamburgs Messegelände, Aufnahmen von Menschen, in der Schlange, auf der Bühne, im Publikum, die in die Kamera lächeln. Diese Szenen sind Teil des Aftermovies einer Veranstaltung des Autors und Verkaufstrainers Dirk Kreuter. Das Video schafft Atmosphäre, macht gute Laune, wirkt höchst professionell.
Was das Ganze noch beeindruckender macht: Hinter dieser Produktion steht kein mehrköpfiges Filmteam, sondern eine einzelne Person. Und: Die ist gerade mal 13 Jahre alt. Conner Pirck aus Ammersbek hat das Video zu hundert Prozent selbstständig gefilmt, geschnitten und produziert. Er hat das Event begleitet und rund 150 Clips mehr als fünf Stunden bearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Conner Pirck hat ein eigenes Unternehmen – mit gerade mal 13 Jahren
Seit Jahren ist die Filmproduktion Conner Pircks größtes Hobby. Doch seit Kurzem ist es mehr als das: Der 13-Jährige hat sich mit einer eigenen Filmproduktionsfirma selbstständig gemacht. Damit ist der Ammersbeker wohl Stormarns jüngster Unternehmer. Doch auch vor seiner offiziellen Selbstständigkeit hat er Aufträge angenommen, Videos für Firmen erstellt und sein Können stets verbessert.
„Ich interessiere mich schon lange sehr für Film“, sagt Conner Pirck. Als er 2021 mit seinem Vater in Dubai war, lernte er einen Filmemacher kennen, der für Dirk Kreuter arbeitete. „Er zeigte mir seine Kameras“, sagt der 13-Jährige. Eigentlich wollte sein Vater, Lars-Hendrik Pirck, Geschäftsführer der Ahrensburger Firma Caicon, den Filmemacher beauftragen, Videos für sein Unternehmen zu drehen. „Doch er sagte zu mir: Du kannst das doch machen“, so Conner Pirck.
Der 13-Jährige aus Ammersbek hat Filme für Dirk Kreuter gemacht
Gesagt, getan. Doch damit war es noch lange nicht vorbei. Durch den Filmemacher, den er in Dubai kennenlernte, kam der Kontakt zu Dirk Kreuter zustande. Mittlerweile hat er auch für ihn mehrere Filme produziert, war bei den Events dabei, hat Behind-the-Scenes-Material gesammelt, am Ende alles liebevoll in einen Film gegossen. Das Feedback auf seine künstlerische Arbeit war so positiv, dass er weitere Aufträge bekam.
So entwickelte sich auch die Idee, sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen. „Ich wusste, dass ich das beruflich machen möchte, ich wusste aber nicht genau, wie“, sagt Conner Pirck. Sein Vater, der selbst Unternehmer ist, griff ihm unter die Arme. Bevor er eine Firma gründen konnte, stand aber erst einmal ein Gang zum Familiengericht an, weil Conner Pirck noch minderjährig ist.
Seit November ist Connor Pircks offiziell Unternehmer
Seit dem 1. November 2024 ist der 13-Jährige offiziell Unternehmer. Seine Firma heißt „CB Prod“. Auf Instagram ist er unter cb_film_productions zu finden. Nun kann er auch ganz offiziell Aufträge annehmen und seine Tätigkeit als Filmemacher ausbauen. Seine Zielgruppe sind hauptsächlich Firmen. „Ich filme Imagevideos, Produktvideos, Werbevideos, Eventvideos und mehr“, sagt er.
Kürzlich hat er sein Unternehmen bei einer Veranstaltung von Dirk Kreuter vorgestellt – und dafür Standing Ovations vom Publikum bekommen. „Ich habe auf meine Videos bis jetzt nur gute Rückmeldungen bekommen, alle fanden es cool“, sagt Conner Pirck. Allein nach dem Event habe er bestimmt 20 Nachrichten mit positivem Feedback erhalten.
Er stellt sein Unternehmen vor und bekam prompt mehrere Aufträge
Und nicht nur das, sondern auch: Aufträge. Unter anderem eine Hamburger Fahrschule habe ihn angefragt, auch weitere Firmen seien schon auf ihn zugekommen. Die Aufträge wird er nun nach und nach abarbeiten. Beim Familiengericht habe er versichern müssen, dass er für seine Tätigkeit als Filmemacher nicht die Schule vernachlässige. Das bekomme er auch hin.
„Im Moment ist viel zu tun, weil wir gerade viele Klassenarbeiten schreiben“, sagt der Schüler, der die achte Klasse des Gymnasiums Ohlstedt in Hamburg besucht. „Aber ansonsten ist es machbar und nicht stressig.“ Wie viele Stunden pro Woche er für das Filmemachen aufwendet, sei unterschiedlich. In jedem Fall bleibe auch Zeit für andere Hobbys. Der 13-Jährige spielt Golf, ist mit seinem besten Freund in der Jugendfeuerwehr in Ahrensburg. „Dazu hat mich mein Onkel gebracht“, sagt Conner Pirck. Der ist kein Geringerer als Niels Pirck, der bis April Gemeindewehrführer in der Schlossstadt war.
Was Conner Pirck über Filmemachen weiß, hat er sich selbst beigebracht
Was Conner Pirck über das Filmemachen weiß, hat er sich selbst komplett autodidaktisch beigebracht, hat sich in Kameratechnik, Schnittprogramme und Co. selbst eingearbeitet. Vom Kontakt zu den Firmen über das Konzeptschreiben und Drehen bis hin zum Schneiden macht er alles selbst, hat in seinem Kinderzimmer Equipment, das so manchen Filmemacher vor Neid erblassen lassen würde.
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„Das Filmen macht mir am meisten Spaß, das Hinter-der Kamera-Sein“, sagt der 13-Jährige. Oft habe er mit Leuten zu tun, die das erste Mal vor der Kamera stehen. „Die muss ich dann manchmal ermutigen.“ Er achte darauf, den Menschen immer seine volle Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie nicht verunsichert sind. „Das schlimmste wäre, wenn ich hinter der Kamera am Handy wäre“, sagt er.
Noch ist seine Firma ein Einzelunternehmen. Das soll auch erst einmal so bleiben. Langfristig kann er sich aber vorstellen, Leute ins Boot zu holen. „Ich habe mehrere Freunde, die sich auch fürs Filmemachen interessieren“, sagt Conner Pirck. Obwohl er erst 13 Jahre alt ist, weiß er genau, dass das Filmemachen auch nach der Schule sein Hauptberuf werden soll. „Diese Vorstellung ist mein großer Traum“, sagt er. Ein Studium in dem Bereich sei aber nicht sein Plan, habe er doch schon viel Wissen auf dem Gebiet, das er durch seine praktische Erfahrung weiter ausbauen möchte. Conner Pirck: „Ich glaube, ein Studium wird nicht nötig sein.“