Hamburg. Wahrzeichen soll öffentlich zugänglich werden – doch die Sanierung verzögert sich immer wieder. Jetzt gibt es endlich gute Neuigkeiten.

Einen konkreten Zeitplan für die Revitalisierung des Hamburger Fernsehturms kann die Telekom-Tochter DFMG (Deutsche Funkturm GmbH) immer noch nicht präsentieren. Ursprünglich war das Comeback für das Wahrzeichen Ende 2023 geplant. Daraus wurde nichts. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis die Bauarbeiten starten.

Aber es gibt gute Neuigkeiten: „Auf dem Weg zur Wiedereröffnung haben wir den nächsten Meilenstein abgeschlossen. Der Entwurf für das neue Eingangsgebäude des Hamburger Fernsehturmes steht“, sagt Peer Kollecker, Leiter Großstandorte bei der DFMG, im exklusiven Abendblatt-Gespräch.

Hamburger Fernsehturm: Neues Empfangsgebäude soll rund um den Turm verlaufen

Der Entwurf des renommierten Düsseldorfer Büros Ingenhoven Architects sei mit Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, dem Bezirksamt Mitte, den Betreibern sowie dem Denkmalschutzamt abgestimmt worden, führt Kollecker weiter aus. Eine Neuplanung des Empfangsgebäudes durch die Architekten war nach der Auswertung eines Bodengutachtens notwendig geworden. „Dieses hatte ergeben, dass der Baugrund rund um den Fernsehturm den statischen Anforderungen der ursprünglichen Idee eines auf Stelzen schwebenden Gebäudes nicht entspricht“, so Kollecker.

Das neue Empfangsgebäude ummantelt den Hamburger Fernsehturm.
Das neue Empfangsgebäude ummantelt den Hamburger Fernsehturm. © Ingenhoven Architects | Ingenhoven Architects

Der neue Entwurf sieht nun ein rund fünf Meter hohes Eingangsgebäude mit Glasfassade vor, das auf Höhe des Erdgeschosses einmal rund um den Turm gebaut wird. Hier soll es auch eine Kasse geben, an der die Besucher ihre Tickets für die Auffahrt kaufen können. „Vom Design orientiert sich das Gebäude mit seiner runden Form an den oberen beiden Kanzeln. Als Besonderheiten sieht der Entwurf einen gesonderten Eingang über das Dach für Event-Besucher vor“, sagt Kollecker.

Sanierung des Fernsehturms: Bauantrag soll Anfang 2025 gestellt werden

Bekannt ist, dass die Aussichtsplattform in 120 Meter Höhe wieder für Besucher zugänglich sein soll. Dort ist auch eine Gastronomie geplant. Die Fläche eine Etage höher soll für Veranstaltungen genutzt werden. Die künftigen Betreiber sind die stadteigene Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC), Philipp Westermeyer – Gründer des Digitalfestivals OMR und Geschäftsführer der Ramp106 GmbH – sowie Tomislav Karajica, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Home United GmbH.

Diese Visualisierung zeigt das Innere des neuen Empfangsgebäudes am Hamburger Fernsehturm.
Diese Visualisierung zeigt das Innere des neuen Empfangsgebäudes am Hamburger Fernsehturm. © Ingenhoven Architects | Ingenhoven Architects

Aktuell bereiten Kollecker und sein Team die nächsten Schritte vor: Bis Ende des Jahres soll der Zuwendungsantrag an den Bund und die Stadt gestellt werden. Insgesamt werden für die Sanierung des rund 279 Meter hohen Heinrich-Hertz-Turms 37 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Peer Kollecker steht auf einer Plattform des Hamburger Fernsehturms (Archivfoto).
Peer Kollecker steht auf einer Plattform des Hamburger Fernsehturms (Archivfoto). © THORSTEN AHLF / FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf

Nach Abendblatt-Informationen soll Anfang 2025 der Bauantrag für die Sanierung des Wahrzeichens und die Errichtung des Empfangsgebäudes beim Bezirksamt gestellt werden. Erst wenn der Bauantrag genehmigt ist, wird mit der Ausschreibung der Arbeiten begonnen. Ein umfassendes Brandschutzkonzept liegt bereits vor.

Fernsehturm Hamburg: Wahrzeichen ist seit mehr als 20 Jahren geschlossen

Im Abendblatt-Gespräch wollte Kollecker nicht sagen, wann mit den Bauarbeiten gestartet werden kann. Es ist davon auszugehen, dass das nicht vor 2026 der Fall ist. Durch die Neugestaltung des Empfangsgebäudes hatten sich die Planungen noch einmal um etwa ein halbes Jahr verzögert. Es wird wohl nicht vor 2028 zu einer Wiedereröffnung des Fernsehturms kommen.

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Der Hamburger Fernsehturm ist seit mehr als 20 Jahren für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Planungen für eine Wiedereröffnung laufen bereits seit 2016.