Nach HVV-hop-Aus: Ahrensburg setzt mehr Busse ein

Ahrensburg. Zum Fahrplanwechsel kommt ein durchgängiger 30-Minuten-Takt ins Gewerbegebiet Nord und in den Hagen. Die S4 wird alles ändern.

Nach dem Aus des Shuttleservices HVV hop zum Jahresende in Ahrensburg verstärkt die Stadt den Busverkehr. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember gibt es bessere Verbindungen ins Gewerbegebiet Nord/Beimoor-Süd, in den Hagen-Stadtteil und in den Ortsteil Wulfsdorf. Ende 2025 sollen weitere Optimierungen in Kraft treten. Einen entsprechenden Entwurf aus dem Rathaus haben die Kommunalpolitiker im jüngsten Bau- und Planungsausschuss ohne Gegenstimme beschlossen.

Nach drei Jahren läuft der hoch subventionierte On-demand-Service HVV hop (gestartet unter dem Namen Ioki) aus Kostengründen aus. Monatlich nutzten zuletzt durchschnittlich rund 6000 Kunden das Angebot. Sie zahlten einen Euro für die Fahrt in den Elektroautos, um beispielsweise von einem Bahnhof nach Hause oder in die andere Richtung zu kommen. Jede Tour wurde rechnerisch mit mehr als zehn Euro bezuschusst. Der Service sollte vor allem die Wohngebiete in den Außenbereichen besser anbinden.

Ahrensburg lässt mehr Busse ins Gewerbegebiet im 30-Minuten-Takt fahren

Eine Analyse ergab, dass 30 Prozent aller Anfragen einen direkten Bezug zum Ahrensburger Gewerbegebiet hatten. Dieses soll künftig per Bus besser zu erreichen sein. Die Linie 169 verbindet den Bahnhof Gartenholz, 14 Haltestellen im Gewerbegebiet, den Bahnhof Ahrensburg und den U-Bahnhof West bereits miteinander, allerdings größtenteils nur im Stundentakt.

Ab Mitte Dezember gilt montags bis freitags durchgängig ein 30-Minuten-Takt. Zudem fahren im Unterschied zu jetzt alle Busse bis zum U-Bahnhof Ahrensburg West durch. Derzeit enden etliche am Regionalbahnhof. „Für das kommende Jahr ist zudem eine zweite Buslinie ins Gewerbegebiet vorgesehen, um die Fahrzeit weiter zu verkürzen“, sagte Steffen Pollmann, Mobilitätsmanager im Rathaus.

Anbindung von Ahrensfelde/Ahrensburger Kamp soll 2025 besser werden

Die Rückkehr zum 30-Minuten-Takt wird auch auf der Linie 269 (Schulzentrum Am Heimgarten über Bahnhof und U-Bahnhof Ost bis Dänenweg) umgesetzt. Jede zweite Fahrt erfolgt darüber hinaus bis in den Ortsteil Ahrensfelde und ins Wohngebiet am Ahrensburger Kamp. Für diesen Bereich soll Ende 2025 dann eine direktere Verbindung ins Stadtzentrum eingerichtet werden.

Als Drittes ist der Stadtteil Wulfsdorf künftig auch am Wochenende per Bus zu erreichen. Auf der Linie 469 (Auestieg, Bahnhof, U-Bahn West, Allmende) gilt der 60-Minuten-Takt ab Dezember nicht nur werktags, sondern auch sonnabends und sonntags. Diese Zusatzleistung (wie auch den 30-Minuten-Takt der Linie 169 außerhalb der Hauptverkehrszeiten) zahlt die Stadt Ahrensburg mit rund 65.000 Euro aus eigener Tasche. Das Grundangebot finanziert der Kreis Stormarn.

Wenn die S4 kommt, müssen die Busse im anderen Takt verkehren

Etwas Zeit bleibt für das Steinkamp-Quartier (mit Otto-Schumann- und Gustav-Delle-Straße) im Norden. Wegen der Großbaustelle für das Fernwärmegebiet Reeshoop gibt es dort aktuell mehrere Umleitungen auch für Busse. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten (voraussichtlich Ende 2025) sollen wieder feste Haltestellen für eine Linie mit 60-Minuten-Takt eingerichtet werden.

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Einigkeit herrschte bei Verwaltung, Kommunalpolitikern aller Parteien und Experten darüber, dass sich mit der Einweihung der neuen S-Bahnlinie 4 das Stadtbussystem stark verändern muss. „Dann ist ein 20-Minuten-Takt anzustreben“, sagte Robert Hänsch, Projektleiter und Berater für ÖPNV-Planung und integrierte Mobilitätsplanung beim bundesweit tätigen Büro Interlink. Täglich sollte ein 20-Stunden-Angebot gewährleistet werden, auch abends mit mehr Fahrten als jetzt. Das sind nur einige Ergebnisse eines Workshops, die Hänsch präsentierte.

VHH: Flotte wird im nächsten Herbst komplett auf E-Busse umgestellt

Die S4 wird im Berufsverkehr im Zehn-Minuten-Takt zwischen Ahrensburg und dem Hamburger Hauptbahnhof pendeln. In der restlichen Zeit fahren die Züge alle 20 Minuten. Derzeit sind die Stadtbusse auf den 30-Minuten-Takt der Regionalbahn ausgerichtet.

Ein weiterer großer Schritt ist die Umstellung der Flotte der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) auf Elektrobusse, die bis Herbst 2025 erfolgen soll. Zur Vorbereitung wird der Betriebshof der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG, ein hundertprozentiges VHH-Tochterunternehmen) an der Straße Kornkamp derzeit für elf Millionen Euro umgebaut. Die Modernisierung mit E-Ladesäulen an allen 31 Busabstellplätzen soll im kommenden Herbst abgeschlossen sein. Die E-Busse sind nicht nur emissionsfrei unterwegs, sondern auch deutlich leiser als ihre Diesel-Vorgänger.