Ahrensburg. Mietvertrag fürs Ausweichquartier läuft über eineinhalb Jahre. Jetziges Grundstück wird komplett für E-Busse umgerüstet.

Das seit zwei Jahren brach liegende alte Famila-Gelände am Kornkamp im Ahrensburger Gewerbegebiet Nord ist neu vermietet worden. Die Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG) zieht mit ihrem nur wenige 100 Meter entfernt gelegenen Busbetriebshof auf das frühere Grundstück des Verbrauchermarktes. Damit ist der Weg frei, den jetzigen Betriebshof komplett auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Die umfangreiche Modernisierung soll im September 2025 abgeschlossen sein.

Die ABG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von vhh.mobility. Unter diesem Markennamen firmieren die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein seit Februar, wollen sich mit sieben neuen Farben ein buntes und innovatives Image geben. Um auf dem Ahrensburger Betriebshof eine zuverlässige Lade-Infrastruktur zu schaffen, sind umfangreiche Modernisierungen erforderlich.

Ahrensburger Busbetriebshof zieht aufs alte Familia-Gelände

Das mehr als 23.000 Quadratmeter große Interimsquartier bietet optimale Voraussetzungen, um den Betrieb während der Umbauphase planmäßig aufrechtzuerhalten. Der Mietvertrag zwischen den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein und Mercura Grundbesitz ist zum 1. März geschlossen worden und läuft bis zum Ende des Umbaus. Neben der Freifläche und den überdachten Carports werden die Büros im ehemaligen Verbrauchermarkt allen Mitarbeitenden zur Verfügung stehen.

Die Einfahrt zum neuen Busbetriebshof der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft mbH. 
Die Einfahrt zum neuen Busbetriebshof der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft mbH.  © vhh.mobility | vhh.mobility

Lorenz Kasch, Geschäftsführer vhh.mobility, ist froh, sich über die Anmietung einig geworden zu sein. Er sagt: „Da die Fläche sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem alten beziehungsweise dann neuen Betriebshof befindet, können zum einen Kosten eingespart werden – zum anderen können bestehende Umläufe und Einsatzzeiten unserer Busse identisch bleiben, da keine Anpassungen erforderlich werden.“ Auch für die Fahrgäste ändere sich daher nichts. „Eine rundum gelungene Lösung, die für alle von Vorteil ist“, so Kasch.

Alle 31 Busabstellplätze bekommen E-Ladesäulen

Der jetzige Betriebshof bekommt E-Ladesäulen an allen 31 Busabstellplätzen. Die Außenflächen werden inklusive der Pflasterung komplett erneuert. Das aktuelle Verwaltungsgebäude wird abgerissen, da der Platz für Verkehrs- und Abstellflächen benötigt wird. Die Werkstatt bleibt erhalten, sie wird energetisch saniert und umgebaut. In dem Gebäude werden künftig auch die Sozial- und Verwaltungsräume Platz finden.

Der Umzug ins Ausweichquartier erfolgt voraussichtlich ab Mai. Der genaue Termin hängt unter anderem von der Herstellung der Flächen und Räume auf dem früheren Famila-Gelände sowie der genauen Zeitplanung für die Modernisierung ab.

Famila will Immobilie danach langfristig vermieten oder verkaufen

Für Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege schafft der Umbau des Betriebshofs die Voraussetzung für ein klimaneutrales Mobilitätsangebot in Ahrensburg. „Die deutlich leiseren E-Busse tragen zudem zu einer Reduzierung des Straßenlärms bei“, so der Verwaltungschef. Zudem begrüßt der Bürgermeister, dass das Gelände am Ende der Kornkamp-Sackgasse im Gewerbegebiet Nord wieder genutzt wird – wenn auch zeitlich begrenzt.

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Als der Famila-Markt 1984 eröffnet wurde, zählte er zu den modernsten Einkaufsstätten in Schleswig-Holstein. Im März 2022 wurde ein deutlich größerer Neubau im dichter an der Stadt gelegenen Gewerbegebiet Beimoor-Süd eröffnet. Seitdem standen die alten Hallen leer. „Wir freuen uns, der vhh.mobility eine optimale Ausweichfläche während der Neuentwicklung ihres Betriebshofs bieten zu können“, sagt Boris Göttsche, Leiter der Unternehmensentwicklung bei Famila Nordost. „Das nachbarschaftliche Mietverhältnis ist eine tolle Zwischenlösung. Ziel bleibt jedoch eine langfristige Vermietung oder Verkauf der Liegenschaft.“