Glinde. Thomas Kopsch verspricht „frischen Wind“ für die Stadt und kritisiert Amtsinhaber Rainhard Zug. Die Wahl ist im kommenden Jahr.

Thomas Kopsch hat Oberwasser bekommen. Das liegt unter anderem am guten Ergebnis seiner FDP bei der Kommunalwahl im Mai 2023. Die Partei kam in Glinde auf 18,9 Prozent und ist drittstärkste Kraft hinter CDU und SPD. Der IT-Unternehmer will mehr Verantwortung in der Kommune übernehmen, seinen Arbeitsplatz künftig im Rathaus haben und die Nachfolge von Rainhard Zug als Bürgermeister antreten. Das verkündete der 56-Jährige nun. „Nach fast 16 Jahren Amtsführung ist es an der Zeit für neue Impulse, um die Stadt weiter voranzubringen“, sagt der Liberale. Er freue sich darauf, frischen Wind nach Glinde zu bringen. Die Wahl ist im kommenden Jahr, es gibt aber noch keinen Termin. Wahrscheinlich wird es der 28. September, an jenem Sonntag ist auch Bundestagswahl.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende vertritt den Standpunkt, dass sich durch das Engagement seiner Partei vieles bewegt habe in Glinde. Und er kritisiert Zug: „Wir haben festgestellt, dass die Umsetzung von Initiativen aus Politik und Stadtgesellschaft oft schleppend verläuft oder sogar ins Stocken gerät. Viele Bürgerinnen und Bürger teilen diese Erfahrung.“ Deshalb strebe die FDP einen Wechsel an der Verwaltungsspitze an. Die Rückendeckung seiner Fraktion hat sich der Vater dreier Kinder, die inzwischen im Erwachsenenalter sind, geholt. Kopsch ist verheiratet.

Rainhard Zug verkündet im Januar, ob er wieder antritt

Sein Eintritt in die FDP war 2016, er baute den Ortsverband auf und ist dessen Chef. Nach dem Abitur in Flensburg ging es für vier Jahre zur Bundesmarine. Es folgte ein Studium der Soziologie, Psychologie und Informatik mit dem Magisterabschluss. Er ist seit 2003 selbstständig und derzeit Geschäftsführender Gesellschafter der Firma „vero projects“ mit drei festen und 20 freien Mitarbeitern.

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Zug begegnet der Kritik so: „Uns fehlt es an Personal für die schnelle Umsetzung aller Projekte.“ Er schätze Kopsch als Person, „auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind“. Ob der Amtsinhaber sich zur Wiederwahl stellt, ist noch ungewiss. Er will sich im Januar dazu äußern, führt vorher Gespräche mit Bürgern, Vereinen und Verbänden, um sich Feedback einzuholen über sein Wirken. Glindes Bürgermeister ist seit März 2018 Mitglied der CDU.

Bei der Wahl 2017 gab es drei Bewerber für den Posten

Der gebürtige Reinbeker war Leiter des Rechnungsprüfungsamts in Norderstedt, bevor er im April 2010 den Dienst als Glinder Rathauschef antrat. Bei der Wahl entfielen 68,1 Prozent der Stimmen auf ihn. Es gab einen Gegenkandidaten. Beim nächsten Bürgervotum 2017 waren es zwei: der aktuelle SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Lauterbach sowie der damalige Grünen-Ortsvorsitzende Jan Schwartz. Sie waren jedoch chancenlos. Bei der Abstimmung am 24. September kam Zug im ersten Wahlgang auf 55,1 Prozent und sicherte sich damit die absolute Mehrheit. Zugs zweite Amtszeit endet am 31. März 2026.