Ahrensburg. Viele Verbindungen fallen voraussichtlich aus. Welche Regionen es trifft, verrät die Gewerkschaft jeweils am Vorabend – und droht.

Der Busverkehr im Kreis Stormarn droht in den nächsten Wochen zum großen Teil auszufallen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di Nord) hat Warnstreiks für den Rest des Monats Oktober angekündigt. Davon sind sowohl Linien- als auch Schulbusse betroffen. Die ersten Tage stehen auch schon fest: Donnerstag und Freitag, 10. und 11. Oktober, sowie Montag bis Donnerstag, 14. bis 17. Oktober.

Die erneuten Streiks treffen den Busverkehr in ganz Schleswig-Holstein. Welche Region wann an der Reihe ist, will Ver.di jeweils am Vorabend um 18 Uhr verkünden. Mögliche Ziele in Stormarn sind Autokraft, Dahmetal und die Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG). „Sollten die Busunternehmen die Ankündigungen dazu nutzen, Busse von den Betriebshöfen zur Bereitstellung von Streikbrechertätigkeiten durch Personal, das regulär nicht im Liniendienst tätig ist, oder Linien durch Subunternehmen befahren lassen, wird es keine weiteren Ankündigungen geben“, sagt Ver.di-Nord-Sprecher Frank Schischefsky.

Schleswig-Holstein: Busfahrer streiken – auch Schüler und Flugreisende betroffen

Auslöser für den Arbeitskampf ist das Verhalten der im Omnibusverband Nord (OVN) zusammengeschlossenen Arbeitgeber. Sie hatten den von beiden Seiten ausgehandelten Tarifabschluss in letzter Sekunde platzen lassen. Für die Gewerkschaft ist dies eine „unverantwortliche Nichtunterzeichnung des Tarifvertrags“ und ein „sozialpolitischen Generalangriff auf die Busfahrerinnen und Busfahrer der Branche“. Das Ziel sei es, faire Löhne für alle Menschen zu erreichen, die im Schichtdienst, nachts, an Wochenenden und Feiertagen Fahrgäste sicher nach Hause bringen.

„Selten hat es so massives Entsetzen in den Belegschaften gegeben wie nach dem aktiven Rückzug des OVN vom Tarifgeschehen in Schleswig-Holstein“, sagt Schischefsky. Die Tarifkommission habe einstimmig umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Arbeitgebern deutlich zu machen, dass die Beschäftigten nicht die Zeche für falsche Kalkulationen und vermeintliche Mittelkürzungen zahlen werden. „Es gibt einen Eskalationsfahrplan, der aber durch eine Unterzeichnung der Vereinbarung jederzeit gestoppt werden kann“, so der Gewerkschafter.

Busfahrer streiken: In Ahrensburg und Bargteheide fällt voraussichtlich der Stadtverkehr aus

Mit dem ausgehandelten Vertrag hätte man mindestens zwei streikfreie Jahre vor sich gehabt. Deshalb liege die Verantwortung für die jetzige Situation einzig bei den Arbeitgebern. Ver.di appelliert an alle betroffenen Passagiere, ihren verständlichen Unmut über Busausfälle direkt an den OVN zu richten.

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Die Gewerkschaft weist weiterhin darauf hin, dass auch Bereiche wie Schienenersatzverkehr, der Flughafenzubringer Kilius und die X85-Linien von und nach Puttgarden in unterschiedlichen Formen in den Arbeitskampf einbezogen werden. Weitere Einzelmaßnahmen könnten auch ohne Vorankündigung erfolgen. Reisende sollten sich frühzeitig um Alternativen bemühen. Für den 16. Oktober ist eine Demonstration vor der Geschäftsstelle des OVN in Kiel geplant.

Kreis Herzogtum Lauenburg: Situation der Schulbusse unklar

Die Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft hat bereits angekündigt, dass es zu erheblichen Ausfällen kommt. Aktuell sind davon an allen Streiktagen betroffen: die Linien 169, 269, 469, 569 (Stadtverkehr Ahrensburg), die Linien 668, 669 (Nachtbusverkehr in der Nacht von Freitag auf Sonnabend), Linie 769 (Schülerbeförderung Ahrensburg), die Linien 376, 869 (Ahrensburg–Großhansdorf/Siek/Meilsdorf), Linie 474 (Ahrensburg–Bergstedt–Duvenstedt), Linie 774 (Schülerbeförderung Ammersbek–Ahrensburg), Linien 8107, 8108, 8109 (Stadtverkehr Bargteheide), Linie 627 (Nachtbusverkehr Bahnhof Bargteheide–S-Bahnhof Poppenbüttel).

Folgende Linien sollen trotz des Streiks planmäßig fahren: Linie 374 (Bahnhof Bargteheide–S-Bahnhof Poppenbüttel), Linie 574 (Schülerbeförderung Bergstedt), Linie 627 (Nachtbusverkehr in der Nacht von Freitag auf Sonnabend), Linie 776 (Schülerbeförderung Grundschule Wöhrendamm–Meilsdorf, Linie 776 (Schülerbeförderung Reinbek/Glinde–Berufsschule Ahrensburg).

Hvv-hop fährt planmäßig, aber hohe Nachfrage erwartet

Auch der HVV-hop-Shuttle in Ahrensburg und im Raum Brunsbek/Trittau ist wie gewohnt unterwegs. Aufgrund der erwarteten hohen Nachfrage kann es aber zu Einschränkungen der Verfügbarkeit kommen.

Die DB empfiehlt Fahrgästen, das Info-Portal der DB Regio Bus Nord zu nutzen, wo aktuelle Informationen zu Busausfällen bereitgestellt werden sollen. Welche Linien im Kreis Herzogtum Lauenburg von Ausfällen betroffen sein werden, konnte eine Pressesprecherin der Bahn am Mittwochmittag noch nicht sagen. Aber: „Wir gehen von massiven Einschränkungen aus“, sagt sie. Unklar ist auch die Situation für die Kreisverwaltung in Ratzeburg. Auch dort habe man keine Informationen, welche Verbindungen ausfallen. Man habe jedoch die Schulen informiert, dass es bei der An- und Abreise der Schüler zu Problemen kommen könne.