Ahrensburg. Christian Behrendt sollte Ahrensburgs Zentrum voranbringen. Nun hat Verwaltungschef Eckart Boege den Diplomvolkswirt freigestellt.
Nachdem bekannt geworden war, dass Ahrensburgs Citymanager Christian Behrendt seinen Posten im Rathaus räumt, hat sich nun Bürgermeister Eckart Boege geäußert. „Wir können bestätigen, dass Herr Behrendt nicht mehr als Citymanager für die Stadt Ahrensburg tätig ist“, sagt der Verwaltungschef. Das Arbeitsverhältnis sei einvernehmlich beendet worden.
Wie berichtet, haben sich Boege und Behrendt auf eine Auflösung von dessen Vertrag zum Jahresbeginn 2025 verständigt. Bereits seit Mitte Juli ist der Citymanager freigestellt, erhält aber bis zum Jahresende weiterhin sein Gehalt. Die Stelle ist in Entgeltgruppe 11 nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes eingeordnet, was monatlichen Bezügen zwischen 4000 und 6000 Euro entspricht.
Differenzen mit Citymanager? Das sagt Ahrensburgs Bürgermeister
Die Umstände von Behrendts Abschied, der die neu geschaffene Stelle des Citymanagers im November 2020 noch unter Boeges Vorgänger Michael Sarach angetreten hatte, lassen darauf schließen, dass dieser nicht so harmonisch vonstatten gegangen ist, wie der Bürgermeister es nun darzustellen bemüht ist. Tatsächlich war in den vergangenen Jahren immer wieder von Differenzen zwischen Boege und dem Citymanager die Rede, der die Außendarstellung und Attraktivität des Ahrensburger Zentrums verbessern sollte.
Kaum welche der Projekte, die der Diplomvolkswirt, der zuvor als Quartiersmanager in Norderstedt, Moderator und Kommunikationsberater tätig war, vorgeschlagen hatte, wurden umgesetzt. In der Politik sorgte die dürftige Bilanz für Unmut. Behrendt deutete an, sich von anderen Stellen in der Verwaltung blockiert zu fühlen. Als der Citymanager ein von ihm ausgearbeitetes Konzept für ein Stadtmarketing vorstellen wollte, sorgte das für Unmut bei Boege. Dem Bürgermeister zufolge war Behrendt für ein solches Konzept nicht zuständig.
Boege erneuert Vorwürfe, wonach Behrendt seine Kompetenzen überschritten habe
Zu der Trennung sagt Boege jetzt: „Ganz unabhängig von Personen hat sich gezeigt, dass es an die Position des Citymanagements sehr unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen gibt.“ Als konkretes Beispiel sei die Entwicklung eines Stadtmarketingkonzeptes zu nennen, das laut Stellenbeschreibung keine Aufgabe des Citymanagers sei.
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Zu weiteren Details möchte sich der Verwaltungschef nicht äußern. „Darüber hinaus werden grundsätzlich keine Auskünfte zu innerbetrieblichen oder persönlichen Angelegenheiten erteilt. Das gilt auch für Stellen, die allein aufgrund Ihres Aufgabenfeldes ein großes öffentliches Interesse erfahren“, sagt Boege.
Neubesetzung der Stelle des Citymanagers ist derzeit nicht geplant
Eine Neubesetzung der Stelle sei kurzfristig nicht vorgesehen. Boege: „Zunächst wird notwendig sein, sich mit der Politik und auch den relevanten Innenstadtakteuren über Ziele und Aufgaben des Citymanagements zu verständigen. Nur auf dieser Basis ist eine Nachbesetzung sinnvoll.“