Ahrensburg. Endgültiges Aus des beliebten Volksfests abgewendet. Warum die neuen Veranstalter nach vergeblichen Anläufen jetzt durchstarten.

Feiern wie auf der Wies‘n, das hat es in Ahrensburg zuletzt 2019 gegeben. Zwar sah es nach den beiden Corona-Jahren 2020/21 zunächst ganz danach aus, als ob die Agentur Schächterle Events das Oktoberfest an der Großen Straße wiederbeleben würde. Doch dann kam es doch nicht dazu. Als die Veranstaltung im vorigen Jahr wiederum nicht stattfand, nahmen das viele als Zeichen für das endgültige Aus. Doch nach langer Durststrecke kehrt das Volksfest überraschend in die Schlossstadt zurück: Das große Comeback wird fünf Tage lang, von Mittwoch bis Sonntag, 2. bis 6. Oktober, ausgiebig gefeiert.

Veranstalter Stephan Schächterle setzte seine Idee, das bayerischste aller Volksfeste in Ahrensburg zu etablieren, 2012 das erste Mal in die Tat um. Das kam beim Publikum so gut an, dass daraus eine Erfolgsgeschichte wurde. Schächterle hatte offensichtlich den richtigen Riecher. Zwar gab es schon einige Veranstaltungen dieser Art in der Region. „Trotzdem haben wir uns in der Konstellation gesehen, dass wir zu den Startern des Fests hier im Norden gehören“, sagt er rückblickend.

Ahrensburg: Oktoberfest kehrt nach langer Pause überraschend zurück

„Anfänglich konnte sich niemand so richtig etwas unter der Veranstaltung vorstellen.“ Der Motivation der Besucher habe das allerdings keinen Abbruch getan. „Schon bei der Premiere wurden Trachten getragen, und das ist über die Jahre auch immer mehr geworden. Der Trend zeichnete sich schon frühzeitig ab.“ Mittlerweile werden deutschlandweit Oktoberfeste gefeiert.

Die Resonanz habe gezeigt, dass die Kunden die stimmige Atmosphäre zu schätzen wüssten, so Schächterle. Im Festzelt herrschte gemütliche Geselligkeit, die Leute feierten und hatten eine Menge Spaß. Am größten war die Gaudi, wenn die Polonäse zur Musik der Tanzkapelle durchs Festzelt zog und die Gäste auf den Tischen tanzten. Doch dann war es mit der ausgelassenen Fröhlichkeit schlagartig aus und vorbei. Die Pandemie brachte nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch die Veranstaltungsbranche zum Erliegen.

Zwei Anläufe zu einem Neustart des Oktoberfests Ahrensburg schlugen fehl

„2021 habe ich mich aus der Geschäftsführung von Schächterle Event verabschiedet“, sagt der Veranstalter. In der Folgezeit habe es zwar neue Ideen und Ansätze gegeben, „aber das alles hat nicht so funktioniert wie gehofft“. Die Konsequenzen: 2023 machte die Firma dicht. In der Interimsphase habe es einen Zusammenschluss von Partnern gegeben, die gesagt hätten „wir wollen das weitermachen“, so Schächterle. „Jedes Jahr haben wir einen neuen Anlauf genommen.“

Stephan Schächterle, hier auf einem Archivfoto von 2017.
Stephan Schächterle, hier auf einem Archivfoto von 2017. © HA

Doch anhand der geringen Zahl an Vorreservierungen und der Nachfragesituation zeichnete sich schnell ein unkalkulierbares finanzielles Risiko ab. Niemand konnte genau voraussagen, wie die Situation sich entwickeln und ob es erneut zu einem größeren Infektionsgeschehen und damit einhergehend zu Beschränkungen oder Auflagen im Hinblick auf die Zahl der Besucher oder einzuhaltende Abstände geben würde. Hinzu kam, dass es auch Partner gegeben habe, die die Situation mit ihrem Personal nicht mehr geschafft hätten. „Und bei den Kunden herrschte immer noch viel Unsicherheit, das konnte man bei den E-Mails und Anfragen raushören.“

Oktoberfest Ahrensburg lebt von lockerer, ausgelassener Atmosphäre

Die Zurückhaltung der Kunden blieb auch 2023 bestehen. „Das haben wir an anderen Veranstaltungen gemerkt, die vorher eine große Nachfrage suggeriert hatten.“ Daraufhin sei auch im vorigen Jahr beschlossen worden, das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen. Denn die Veranstaltung „lebt von einer gewissen Lockerheit und Ausgelassenheit, damit man sie auch genießen kann“, meint Schächterle.

Neuer Veranstalter ist die Unternehmergesellschaft Oktoberfest Ahrenburg. Schächterle hat sich inzwischen ebenfalls neu aufgestellt: „Ich hatte vorher schon eine Nebenerwerbslandwirtschaft und habe dann nach dem Tod meines Vaters den Hof übernommen.“ Doch das heißt nicht, dass er sich komplett vom Oktoberfest verabschiedet hat. In beratender Funktion steht er den neuen Veranstaltern weiter zur Seite, bringt sich mit seinem Know-how und seinen Kontakten ein. „Ich habe das Oktoberfest aus der Taufe gehoben und hänge an der Veranstaltung.“ Es solle erneut einen Stellenwert für Ahrensburg bekommen.

Bei weiteren Details zum Programm hält sich Veranstalter noch bedeckt

Jeden Tag müsse das Team neue Herausforderungen und Anforderungen wirtschaftlicher und organisatorischer Art meistern. Bei der preislichen Entwicklung habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. „Auch jetzt ist es so, dass man jeden Kostenansatz noch mal einzeln prüfen muss.“ Die Folgen von Corona seien immer noch spürbar. Aus der Presse erfahre man immer wieder davon, dass Veranstaltungen abgesagt würden.

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Nicht so jedoch für das Oktoberfest. „Wir wollen noch nicht das ganze Programm veröffentlichen, sondern es spannend halten“, sagt Stephan Schächterle. Fest steht jedenfalls, dass die Kapelle Bertls Buben wieder mit von der Partie ist. Weitere Livebands treten auf, außerdem sind eine Kinderdisco, Familienprogramm, eine After-work-Party mit DJ, ein Frühschoppen und weitere Aktionen geplant. Neben dem beheizten Festzelt soll es einen Biergarten und eine Festmeile geben. Karten für die Abendveranstaltungen können ab sofort per E-Mail an ahrensburger-oktoberfest@web.de und täglich in der Zeit von 10 bis 12.30 Uhr unter der Mobilnummer 0172/414 27 41 reserviert werden.