Ahrensburg. Verwaltung sieht aus rechtlichen Gründen keine andere Möglichkeit. Eine Regelung soll allerdings auch weiterhin Bestand haben.
Die Ahrensburger Verwaltung sieht aus rechtlichen Gründen keine andere Lösung, die Anwohner beklagen einen „Rückschritt“: Der Wulfsdorfer Weg wird im Abschnitt zwischen den Einmündungen Hamburger Straße und Fritz-Reuter-Straße nicht mehr lange als Fahrradstraße ausgeschildert sein. Auf dem rund 600 Meter langen Stück soll allerdings wie bisher Tempo 30 gelten.
„Die gesetzlichen Vorgaben für eine Fahrradstraße liegen dort nicht mehr vor, wir müssen die Anordnung aufheben“, sagte Anette Kruse, Leiterin der Verkehrsaufsicht im Rathaus, bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Laut aktueller Straßenverkehrsordnung ist ein Kriterium, dass der Kraftfahrzeugverkehr lediglich eine untergeordnete Bedeutung habe. Das sei im Wulfsdorfer Weg jedoch nicht mehr der Fall.
Sogar Busse fahren durch die Ahrensburger Fahrradstraße
Die sechs Meter breite Straße, an der viele alte Bäume stehen, sei eine Hauptverbindung zwischen dem Ahrensburger Westen und der Hamburger Straße. Außerdem diene sie der Erschließung von mehreren Wohnstraßen zu beiden Seiten. Hinzu komme, dass eine Buslinie hindurchführe und es auch zwei Haltestellen gebe. Auch für die Schüler der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule und anderer Schulen ist sie eine wichtige Route.
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Als die Fahrradstraßen Anfang der 1990er-Jahre eingeführt wurden, zählte Ahrensburg bundesweit zu den Vorreitern. In den vergangenen drei Jahrzehnten seien die Gesetze allerdings geändert worden, so die Verwaltung. Die künftige Regelung sei auch mit der Polizei abgesprochen.
Anwohner haben auch eine Einbahnstraße vorgeschlagen
Anwohner hatten zuvor Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, den Wulfsdorfer Weg für Autofahrer unattraktiver und damit für Radfahrer sicherer zu machen. Ihre Vorschläge, wieder bepflanzte Betonkübel aufzustellen oder eine Einbahnstraße einzurichten, stießen bei der Verkehrsaufsicht jedoch auf Bedenken. Hindernisse wie Betonkübel machten die Straße besonders für Kinder unübersichtlicher und gefährlicher. Eine Einbahnstraße löse mangels Ausweichrouten weite Umwege und damit mehr Lärm und Abgase aus.
Wann die Fahrradstraßen-Schilder abgeschraubt werden, steht noch nicht fest. Bei der Umsetzung habe die Stadt einen Ermessensspielraum.