Ahrensburg. Konditormeister in dritter Generation verkündet Aus via Instagram. 77 Jahre war sein Geschäft eine feste Größe in Ahrensburg.

Über Generationen trafen sich Ahrensburger im Café Gerads auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen, ließen hier ihre Hochzeitstorte fertigen und trugen zu Silvester Jahr für Jahr Hunderte Berliner aus dem Geschäft an der Hamburger Straße. Bald ist damit Schluss: Am 30. Oktober wird Inhaber Stephan Gerads zum letzten Mal öffnen. Das hat der Konditormeister jetzt auf Instagram bekanntgegeben.

„Liebe Kundinnen und Kunden, nach 77 Jahren und schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass es Konditorei Gerads ab November nicht mehr geben wird“, schreibt Gerads unter einem schwarzen Bild mit dem weißen Schriftzug: „Es ist Zeit Tschüss zu sagen“. Er danke jedem für die Treue. Auf Nachfrage unserer Redaktion nennt der Inhaber wirtschaftliche Gründe, die eine Fortführung des Familienunternehmens unmöglich machten.

Café Gerads in Ahrensburg schließt für immer – Kunden sind geschockt

Mit dem Café Gerads verliert Ahrensburg ein Stück Stadtgeschichte. Am 17. Januar 1947 eröffnete Joseph Gerads das Geschäft direkt im Zentrum, das sich schnell zu einer festen Größe in der Stadt entwickelte. Zunächst als Mieter im Lindenhof, den es heute nicht mehr gibt, 1952 folgte der Umzug in das eigene Gebäude an der Hamburger Straße. Über all die Jahre blieb die Konditorei ein Familienbetrieb, der sich gegen Bäckereiketten, Self-Service, Fast Food und Coffee to Go behauptete.

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Kunden reagieren mit bestürzten Kommentaren auf das Aus des Familienbetriebs

Handwerkliche Qualität und ein Café mit trotz Modernisierungen immer leicht plüschigem Ambiente nach Wiener Art – mit Tischdecken und Bedienung, mit Sahne und Buttercreme – bildeten das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens, das Stephan Gerads in dritter Generation führt.

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Dass es damit nun vorbei ist, sorgt in Ahrensburg für bestürzte Reaktionen. „Der weltbeste Kuchen weit und breit und nicht zu ersetzen“ und „Das ist so traurig“ lauten einige der Kommentare unter dem Instagram-Beitrag. „Wo sollen wir denn mit unserer gemütlichen Mittwochsrunde frühstücken?“, will eine andere Nutzerin wissen. Zwei Monate bleiben den Ahrensburgern noch, um sich von dem Traditionscafé und seinen Mitarbeitern zu verabschieden.