Glinde. Hotel der Wellness-Oase erhält 33 zusätzliche Zimmer, neun davon sind Suiten. Ein Besuch kann jetzt besonders lohnen.

Es ging weit nach oben in seinem Urlaub. Vor Kurzem verbrachte Cornelius Riehm 14 Tage in Spanien und Frankreich, strampelte mit dem Rad den Col du Tourmalet, der auf der Nordseite des Pyrenäen-Hauptkamms liegt und vielen bekannt ist durch die Tour de France, hinauf auf 1350 Meter Höhe. Er nahm die Ostauffahrt und kam gut voran. Auch beruflich ist der 47-Jährige zufrieden mit dem Tempo, das die Handwerker gerade vorlegen. Als Geschäftsführer der Wellness-Oase Vabali Spa in Glinde verantwortet er den Ausbau des integrierten Hotels. „Wir sind im Zeitplan, werden zwischen Dezember und Februar fertig sein“, sagt der 47-Jährige. Das Projekt kostet bis zu sieben Millionen Euro.

Der Rohbau ist in den Endzügen, der neue Komplex von einem Gerüst ummantelt. Die Fachkräfte sind im dritten Geschoss angelangt. Hier wird später das Dach draufgesetzt. Noch schwingt ein Kran hin und her, befördert die Fertigbauteile zu den entsprechenden Stellen. Gearbeitet wird montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. Ausnahmen gibt es nicht. Sonnabends und sonntags sollen die Gäste von Bohrergeräuschen verschont bleiben. In den Saunen oder im Restaurant höre man ohnehin nichts, sagt Riehm. Nur die Zimmer mit Ostausrichtung sind betroffen. „Die Beschwerden sind aber überschaubar.“ Kunden, die in einem dieser Räume schlafen, erhalten 25 Prozent Rabatt. Laut dem Geschäftsführer machen viele davon Gebrauch. Derzeit sei man ausgebucht im Segment mit Preisnachlass.

Vabali Spa Hamburg: Großer Rabatt möglich – Wellness-Oase in Glinde wächst

Ansonsten sind die 74 Zimmer zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Grund genug für die Theune Spa Management GmbH, die Herberge zu vergrößern. 33 Einheiten kommen dazu, neun sind 40-Quadratmeter-Suiten. In Summe wächst das Vabali Spa um 2000 Quadratmeter. Auch das Volumen des Frühstücksraums steigt. Der Bebauungsplan musste für das Projekt nicht mehr novelliert werden. Bei der Konzeptionierung der Luxustherme, die im Stil eines balinesischen Dorfes gehalten ist und im Juni 2022 eröffnet wurde, hatte das Unternehmen die Expansion mitgedacht. Man wollte nicht gleich in die Vollen gehen, weil die Hotelbranche Neuland war. Namensgleiche Anlagen in Berlin und Düsseldorf, die zuvor gebaut wurden, sind ohne Übernachtungsmöglichkeit.

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Das Interieur beziehen die Betreiber, Markus, Stephan und Franz Theune, aus Bali und Indien. Fünf Container werden dafür verschifft, sie kommen nach und nach. Die erste Ladung ist laut Riehm auf dem Weg nach Europa. Durch den Anbau wird das Hotel eine U-Form haben, dadurch entsteht ein Innenhof. Das Konzept einer gehobenen Wellness-Anlage überzeugt nicht nur Menschen aus der Region. Zuletzt seien vermehrt Gäste aus Dänemark im Vabali gewesen, so Riehm. 2023 kamen rund 300.000 Besucher – mehr als erwartet.

Neues Jobformat: Kräfte arbeiten in Sauna, Gastronomie und an Rezeption

Bei Google sind 2514 Rezensionen verfasst. Die Freizeitstätte erreicht im Schnitt 4,7 von fünf möglichen Sternen. Lars K. schreibt: „Vom Gefühl her das nächste Level in der Reihe Sauna und Thermen. Großen Dank und Lob an den Innen- und Landschaftsarchitekten. Ich war im Sommer hier, und dieses Spa gibt mir für einen kurzen Augenblick das Gefühl, nicht mehr in Schleswig-Holstein zu sein.“ Kristine Tsaturyan ist ebenfalls begeistert und formuliert das so: „Wie viele hier beschrieben haben, ist es wie ein Kurzurlaub mit allem, was eine Wellness-Oase zu bieten hat, in der man dem Alltag entfliehen und wunderbar entspannen kann.“ Auch wenn die Frau fünf Sterne vergibt, eine Sache hat ihr nicht gefallen: „Wir waren mit einem Nichtschwimmer dort, und niemand vom Personal wusste, wie tief die Becken waren und es gab nirgendwo eine Information darüber.“

In der Anlage verdienen rund 270 Männer und Frauen Geld, vom Werksstudenten bis zum Rentner. Bei der Eröffnung hieß es, man wolle 250 Arbeitsplätze schaffen. Liegt das an dem hohen Gästeaufkommen? „Viele Kollegen und Kolleginnen wollen nur 24 oder 32 Stunden in der Woche arbeiten“, sagt Riehm. Er benötigt weiteres Personal. Derzeit sind 13 Stellen ausgeschrieben, sieben davon in der Gastronomie. Jüngst wurde das Format mit dem Titel Gästebetreuer eingeführt. Diese Personen sind abwechselnd in Sauna, Restaurant oder Küche sowie an der Rezeption tätig.

Vabali Spa Hamburg: Standort München wird auch 107 Hotelzimmer haben

Das Vabali Spa erstreckt sich über 36.000 Quadratmeter. Es hat 13 Saunen, in denen es zum Beispiel Salz-, Honig-, Kräuter- und Fruchtaufgüsse gibt, fünf Pools, vier Dampfbäder, einen 1000-Quadratmeter-Naturschwimmteich, Ruheräume mit Wasserbetten sowie Kaminzimmer. Weil die Entspannung der Gäste im Vordergrund steht, ist die Nutzung von elektronischen Geräten wie zum Beispiel Smartphones und Laptops untersagt. Geschwommen wird ausschließlich textilfrei. Außerhalb von Pool und Sauna muss man einen Bademantel tragen oder sich bedecken. Die Tageskarte kostet 43,50 Euro, am Wochenende werden vier Euro draufgeschlagen. Zum Vergleich: Im Meridian Spa in Hamburg-Wandsbek sind für ein Ticket ohne Zeitbegrenzung 44 Euro zu entrichten. Wer bis 16 Uhr auscheckt, zahlt unter der Woche 34.

In Sachen Hotel sind die Theunes auf den Geschmack gekommen. Sie bauen bald ein viertes Vabali: mit Seezugang am Stürzer Weiher in Olching nahe München. 2025 soll es losgehen. Vorgesehen ist ein Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro. Die Anlage wird identisch mit der in Glinde sein. In Bayern entstehen die 107 Zimmer jedoch auf einen Schlag.