Großhansdorf. Junger Familienvater lebt seit fünfeinhalb Jahren mit der Krankheit. LungenClinic Großhansdorf setzt auf individuelle Therapie.
„Das war‘s“: Als Lars Meyer-Brozio vor fünfeinhalb Jahren die Diagnose Lungenkrebs in der LungenClinic Großhansdorf erhielt, war dies sein erster Gedanke. „Jetzt erlebe ich nicht einmal die Einschulung meiner ältesten Tochter.“ Mittlerweile ist der zweifache Vater 39 Jahre alt und genießt jeden Tag mit seiner Familie, so wie es sein Gesundheitszustand eben zulässt. Und nach den Sommerferien wird seine jüngere Tochter eingeschult.
Für das Ärzteteam der LungenClinic ist der junge Mann aus Niedersachsen ein gutes Beispiel dafür, wie enorm sich Diagnostik und Behandlung m Laufe des vergangenen Jahrzehnts entwickelt haben. Darauf weisen die Mediziner anlässlich des Weltlungenkrebstags am Donnerstag, 1. August, hin. Mit 20 Prozent zählt Lungenkrebs innerhalb der Europäischen Union (EU) noch immer zu den häufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankungen.
Diagnose Lungenkrebs: Behandlung macht große Fortschritte
In dem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Lungenkrebszentrum in Großhansdorf setzen die Experten auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Therapien. Für Patienten kann dieser medizinische Fortschritt die Lebensqualität deutlich verbessern, wie der Fall von Lars Meyer-Brozio zeigt. Nach einem langen und aussichtslosen Weg von Arzt zu Arzt erhielt der sportliche junge Mann, der nie geraucht hat, in der LungenClinic eine vollumfängliche Diagnostik, die alles aufrollte.
„In unserer Fachklinik haben wir die Möglichkeit, eine sehr ausgiebige Diagnostik im stationären Rahmen vorzunehmen, um so eine ganz individuelle Therapie einzuleiten“, sagt Dr. Birgit Hantzsch-Kuhn, Leitende Oberärztin Pneumologie/ Onkologie. Für Meyer-Brozio war dies eine Kombination aus Immun- und Chemotherapie. Bei Ersterer wird versucht, das körpereigene Immunsystem soweit zu mobilisieren, dass es die Krebszellen von allein bekämpft.
Neue Medikamente können Lebenszeit schenken
Dr. Marlitt Horn, Hämatoonkologin und Leiterin der thoraxonkologischen Ambulanz, betreut Lars Meyer-Brozio nun schon seit fünf Jahren. Sie weiß um den wahren Boost auf dem Gebiet der Immuntherapie und der zielgerichteten Therapie anhand von Genmutationen, der die Behandlung entscheidend voranbringt. Oft kommen neue Medikamente zum Einsatz, die eine Stabilisierung über einen längeren Zeitraum verschaffen. Für Patienten kann dies den Wandel zu einer chronischen Krankheit bedeuten und damit Lebenszeit schenken.
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Die LungenClinic, eines der fünf größten Lungenkrebszentren in Deutschland, möchte aber nicht nur das Fachliche allein in den Vordergrund stellen. Die Oberärztinnen Hantzsch-Kuhn und Horn sind sich einig: „Wir sind hier alle mit dem Herzen dabei und betreuen unsere Patientinnen und Patienten, die teilweise über einen langen Zeitraum bei uns behandelt werden, sehr eng. Sie sind nicht einfach nur Fälle, oft kennen wir die Geschichten hinter der Krankheit.“ Dies spürten die Betroffenen ganz genau und fühlten sich trotz der schwerwiegenden Erkrankung in der Klinik sehr wohl.
Junger Familienvater hat gelernt, mit dem Krebs zu leben
So ergeht es auch Lars Meyer-Brozio, der seit 2019 regelmäßig in Großhansdorf in Behandlung ist und sich über die vertrauten Gesichter freut. Im Moment erhält der Familienvater, der bei Lüneburg wohnt, keine Medikation oder Behandlung, wird aber engmaschig überwacht. Er hat gelernt, mit dem Krebs zu leben. Sein Rat: „Ich kann nur jede und jeden ermutigen, in den eignen Körper hineinzuhören und bei Unsicherheiten auf eine Abklärung beim Spezialisten zu bestehen.“
Lungenkrebs zählt zu den gefährlichsten Krebsarten. Allein in Deutschland erhalten jährlich etwa 50.000 Menschen die Diagnose. Da für lange Zeit oft keine Symptome erkennbar sind, wird die Erkrankung meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, in dem schon andere Organe betroffen sein können. Die LungenClinic versorgt jährlich rund 12.000 Patienten stationär und ambulant. Sie haben auch die Möglichkeit, sich im Rahmen internationaler Studien behandeln zu lassen, welche neue Erkenntnisse schaffen. Zudem bieten die Fachärzte einen Zweitmeinungsservice für Diagnostik und Behandlung.
Das bereits im Jahr 1900 als Tuberkulose-Heilanstalt gegründete Haus errichtet momentan bei laufendem Betrieb einen Hightech-Neubau. Das Bettenhaus mit 211 statt jetzt 179 Plätzen wird voraussichtlich im Mai 2025 bezogen. Zum 125-jährigen Bestehen im Dezember soll dann alles fertig sein.