Bargteheide. Im September gibt es zwei 57-stündige Vollsperrungen. Das ist der Zeitplan für den zwölf Millionen teuren Neubau einer Brücke.

Das Autobahnkreuz Bargteheide ist in diesen Wochen für Hunderttausende Autofahrer zum Begriff geworden. Es vergeht nahezu kein Tag, an dem die Verkehrsmeldungen nicht von kilometerlangen Staus auf der A1 in Stormarn warnen. Und auch auf der interaktiven Karte der Autobahn GmbH des Bundes, die auf der Webseite und in der App zu sehen ist, hat der dicke rote Strich für stockenden Verkehr vor Bargteheide einen Stammplatz. Das wird auch noch lange so bleiben: Bis Ende 2025 wird die Brücke im Zuge der A21/B404 über die A1 abgerissen und neu gebaut.

Die Bargteheider Dauerbaustelle zählt laut Autobahn GmbH zu den Engpässen auf der A1, an denen auf dem Weg an die Ostsee und zurück „ein erhöhtes Staurisiko“ besteht. Das gelte außerdem für den Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Bad Schwartau (Nummer 20) und Pansdorf (17) in Fahrtrichtung Süden und zwischen den Anschlussstellen Lensahn (12) und Heiligenhafen-Mitte (6) in beiden Fahrtrichtungen.

Nach den Sommerferien wird die A1 mehrere Tage voll gesperrt

An der Anschlussstelle Bargteheide verengt sich die A1 je Richtung von drei auf zwei Fahrstreifen. Dort laufen die Vorbereitungen zur Errichtung einer Behelfsbrücke mit einem eigens aufgeschütteten Straßendamm. Insgesamt investiert der Bund rund zwölf Millionen Euro in den Austausch des aus dem Jahr 1966 stammenden Bauwerks. In der Summe sind auch Ausgaben für die Baustellensicherung und den Landschaftsschutz enthalten.

Nach den Sommerferien, die in Schleswig-Holstein am 1. September enden, wird die provisorische Brücke eingesetzt. Dafür ist eine 57-stündige Vollsperrung der A1 in dem Bereich erforderlich. „Für Ende September ist dann eine weitere 57-Stunden-Vollsperrung vorgesehen, um das alte Brückenbauwerk abzubrechen“, sagt Susann Sommerburg, Sprecherin der Niederlassung Lübeck der Autobahn GmbH. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.

Brücke ist ein Teil des neuen Autobahnkreuzes Bargteheide

Der Neubau wird in einer Stahlverbundbauweise an gleicher Stelle wie die alte Brücke errichtet. Die Freigabe ist für Ende 2025 vorgesehen. Die Brücke ist auch Teil des künftigen echten Autobahnkreuzes Bargteheide. Der Knotenpunkt A1/A21 soll so umgestaltet werden, dass der Richtungswechsel direkter und einfacher als jetzt möglich ist. Außerdem soll die Aus- und Auffahrt Bargteheide etwa einen Kilometer nach Norden verlegt werden. „Wir befinden uns hier aber noch in der Vorplanungsphase“, sagt Sommerburg.

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An der Landesstraße 89, die zum Zubringer wird, liegt auch der künftige Autohof Hammoor. Das Großprojekt mit bis zu 150 Lkw-Parkplätzen, Tankstelle, Hotel und Restaurants ruht seit dem überraschenden Rückzug des Investors Euro Rastpark vor einem Jahr.

Asphalt und Betonplatten auf A1 werden kurzfristig saniert

In dieser Woche müssen Autofahrer zudem mit weiteren Verkehrsbehinderungen auf der A1 rechnen. Von Donnerstag, 1. August, um 20 Uhr bis Freitag, 2. August, um 6 Uhr wird im Autobahnkreuz Lübeck bei Hamberge die Fahrbahn in Richtung Norden gesperrt. In einer „Sofortmaßnahme“ lässt die Autobahn GmbH dringend notwendige Asphaltsanierungen erledigen. Der Verkehr wird direkt über die Parallelspur am Baufeld vorbeigeleitet.

In der Nacht von Mittwoch, 31. Juli, um 20 Uhr bis Donnerstag, 1. August, um 6 Uhr sind außerdem in Richtung Norden die Anschlussstelle Lübeck-Moisling und der dortige Hauptfahrstreifen für Gewährleistungsarbeiten gesperrt. Die rechte Spur wird dort von Donnerstag, 1. August, um 20 Uhr bis Freitag, 2. August, um 6 Uhr erneut gesperrt. Die Ausfahrt nach Moisling ist dann verkürzt.

In Fahrtrichtung Süden müssen zwischen den Anschlussstellen Bad Schwartau und Lübeck-Zentrum rund 25 einzelne Betonplatten dringend saniert werden. Diese Arbeiten erledigen Bauarbeiter ab Dienstag, 30. Juli, für circa vier Wochen jeweils nachts zwischen 20 und 6 Uhr. In der Zeit steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Kostenlose Baustellen-App mit interaktiver Karte

Wer stets auf dem Laufenden sein möchte, kann sich über alle Baustellen auf seiner Route online auf der Seite www.autobahn.de/die-autobahn informieren und in der kostenlosen Autobahn-App. Diese ist in den App-Shops erhältlich und gibt auch einen Überblick über Rastanlagen und deren Ausstattung.

Autofahrer sollten nach Möglichkeit Zeiten mit hoher Staugefahr meiden. Erfahrungsgemäß sind die Straßen freitags zwischen 15 und 17 Uhr sowie sonnabends zwischen 10 und 14 Uhr besonders voll. In Ballungsräumen kommt die morgendliche und abendliche Rushhour hinzu. Der Bettenwechsel in den Touristenhochburgen in Schleswig-Holstein und Dänemark verschärft die Lage an Sonnabenden, während sonntagnachmittags Wochenendtouristen hinzukommen.

Grundsätzlich sollten Reisende für ausreichend Wasser und Nahrungsmittel im Auto sorgen. Und bei Staus oder stockendem Verkehr muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Nur so kommen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte schnell zum Einsatzort.