Reinbek. Ein Antrag von SPD und CDU für einen Bürgerentscheid über die Bebauung des Areals in Reinbek scheitert an den Grünen.
Nun haben CDU und SPD in der jüngsten Reinbeker Stadtverordnetenversammlung einen Antrag für ein Bürgerentscheid vorgelegt. Demnach sollten die Reinbeker bestimmen, ob für die Fläche „Stahmers Acker“ an der Schönningstedter Straße ein Bebauungsplan aufgestellt wird, um dringend benötigten, bezahlbaren und klimagerechten Wohnraum zu schaffen: Zweiter Versuch nach der FDP.
SPD-Fraktionschef Nikolaus Kern sagt: „Es entsteht ein falsches Bild, wenn die Bürgerinitiative Holzvogtland von der gesamten Fläche spricht. Es geht bei der Planung allein um Stahmers Acker.“ Dennoch konnte auch dieser Antrag nicht punkten und wurde abgelehnt.
Holzvogtland: Kein Bürgerentscheid beim Thema Bebauung "Stahmers Acker"
Denn die Grünen lehnen die von der „Wohnbauer GmbH“ vorgelegten Pläne für eine Teilbebauung des Holzvogtlandes – besagtem „Stahmers Acker“ – ab. „Weder werden die im Grundsatzbeschluss der Stadt Reinbek geforderten Bedingungen erfüllt noch ausreichend günstiger Wohnraum geschaffen“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Günter Herder-Alpen. Von einer zunächst versprochenen ökologischen Ausrichtung bleibe laut seiner Partei in den Plänen nichts mehr übrig.
Zwei Hektar sollen an die Stadt übertragen werden
Die Reinbeker Stadtverordneten hatten im Juni einen Grundsatzbeschluss in Sachen Baurecht für Investoren im Außenbereich mit großer Mehrheit gefasst. Die unterstützenden Fraktionen haben sich laut Grünen darauf verständigt, zwei Hektar des überplanten Areals an die Stadt für kommunale Zwecke sowie dauerhaft günstigem Wohnraum zu übertragen. Der Investor aber sei nur bereit, einen Hektar anzubieten. Zudem würden nur 70 der mehr als 300 Wohnungen des Quartiers als geförderter Wohnraum ausgewiesen, moniert Herder-Alpen. Mit der Planung von Tiefgaragen würde man einer autofreien Zukunft zudem nicht gerecht.
Besonders für junge Familien, Senioren sowie Menschen mit Handicap ist es in Reinbek kaum möglich, bezahlbaren Wohnungen zu finden.
Bürgerbegehren der Initiative Holzvogtland läuft seit wenigen Wochen
Das Bürgerbegehren der Initiative Holzvogtland läuft seit wenigen Wochen. Die Gruppe wirbt dafür, das Holzvogtland von Bebauung freizuhalten, da diese einen entscheidenden Eingriff in die Natur und das Stadtbild Reinbeks bedeute, aber auch dem Umwelt- und Klimaschutz widerspräche. Sollten die erforderlichen 1800 Unterschriften zusammenkommen, wird das Bürgerbegehren vom Innenministerium in Kiel geprüft. Ein Bürgerentscheid wäre dann am 8. Mai 2022 möglich. Der Initiative war der Antrag von CDU und SPD übrigens in zentralen Punkten zu unpräzise.