Kreis Pinneberg. Der abgestürzte Doppeldecker steckte im Kronendach fest. Fachfirma musste vorsichtig agieren. An der Maschine entstand hoher Schaden.
Die schwierige und gefährliche Bergung des abgestürzten Kleinflugzeugs am Flugplatz Uetersen-Heist ist am Montagabend erfolgreich beendet worden. Die Bergungsfirma Kühl aus Elmshorn war vor Ort, um das Flugzeug, das am Sonntag bei einer Notlandung in ein Wäldchen im Kreis Pinneberg gekracht war, mit zwei Kränen vorsichtig aus den Baumwipfeln zu heben.
Auch der verunglückte, 78 Jahre alte Pilot und Flugzeugeigner Dieter Rapp war vor Ort, um sich die Bergung mit anzusehen. Eigenen Aussagen zufolge habe er am Sonntag bei dem Flug von Lauenburg nach Uetersen einen Öldruckverlust festgestellt. Demnach bekam er erhebliche Probleme und musste den Doppeldecker schließlich bei einer Bruchlandung in die Baumkronen steuern.
Flugzeugabsturz: So soll das Wrack aus den Bäumen geholt werden
Wie am Sonntag berichtet, gelang es dem erfahrenen Piloten nicht mehr, die Maschine auf dem nahegelegenen Flugplatz im Kreis Pinneberg zu landen. Der zehn Jahre alte Doppeldecker landete schließlich unweit der Landebahn in den Bäumen. Pilot Dieter Rapp, der nur leicht verletzt wurde, musste mit einem Rettungshubschrauber per Seil aus dem Flugzeugwrack gerettet werden. Sein Flugzeug blieb dagegen über Nacht in den Baumkronen.
Am Montag nun waren zwei Kräne im Einsatz, um die Maschine aus luftiger Höhe zu holen. Nach Angaben von Firmenmitarbeiter Fabian Bock habe ausreichend Sicherheitsabstand während der schwierigen Maßnahmen eingehalten werden müssen, da das Flugzeug jederzeit hätte herabstürzen können.
Bergung des Flugzeugs: Mit bloßem Auge ist Schwierigkeit zu erkennen
Mit bloßem Auge sah man, wie wackelig die Maschine in den Bäumenkronen lag. Bei jedem Windstoß geriet sie in Bewegung. Mit zwei Kränen des Bergungsunternehmens Kühl aus Elmshorn wurde die Maschine aber schließlich am frühen Montagabend über den Wald gehoben und auf einer Straße abgestellt. Auch für die Bergungsfirma war dieser Einsatz eher ungewöhnlich.
Am Flugzeug entstand durch die unsanfte Landung hoher Sachschaden. Deutlich zu sehen waren Beulen in den Tragflächen, die Motorenprobleme noch nicht eingerechnet. Als Ursache für den Unfall wird inzwischen auch von der Polizei von einem technischen Defekt an der Maschine ausgegangen.
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Bekanntlich sorgte der Absturz am Sonntag für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW. Die Feuerwehr allein war wegen der schwierigen Rettungsbedingungen mit einem größeren Aufgebot zum Unfallort geeilt. „50 Einsatzkräfte aus vier Wehren sind hier, dazu der Höhenrettungszug des THW“, sagte Feuerwehrsprecher Tim Glindmeyer dem Abendblatt.
2000 Flugstunden hatte der Pilot - dennoch Flugzugabsturz im Kreis Pinneberg
Der verunglückte, aber erfahrene Pilot Dieter Rapp habe mehr als 2000 Flugstunden. Eigenen Aussagen nach wollte er nach Uetersen zum Kaffeetrinken. Was genau schiefgelaufen ist, ist nach wie vor Gegenstand der folgenden Ermittlungen.
Der bis dahin letzte Unfall am Flugplatz Uetersen-Heist hatte sich fast genau vor drei Jahren ereignet. Im September 2021 verfehlte der Pilot einer Maschine vom Typ FK 9 die Landebahn, touchierte mehrere Autos auf dem Parkplatz des Flugplatzes und kam dort mit der schwer beschädigten Maschine zum Stehen. Der 48 Jahre alte Mann wurde schwer verletzt.