Uetersen. Die Maschine hatte offenbar technische Probleme, die Notlandung auf dem Flugplatz Uetersen/Heist misslang.
Ein Ultraleichtflugzeug ist am späten Donnerstagnachmittag beim Landeanflug auf den Flugplatz Uetersen/Heist abgestürzt. Der 48 Jahre alte Pilot zog sich bei der Bruchlandung auf dem benachbarten Parkplatz offenbar schwere Verletzungen zu.
Nach Angaben der Feuerwehr hatten Zeugen gegen 16.50 Uhr seltsame Geräusche beim Anflug der Maschine vom Typ FK 9 des deutschen Herstellers B&F gehört. Anscheinend hatte der Motor ausgesetzt. „Der Pilot hat die Maschine dann nicht mehr halten können und musste eine Notlandung einleiten“, sagte Feuerwehrsprecher Dennis Renk. Laut der Tracking-Homepage radarbox.com war Uetersen/Heist offenbar der Heimatflugplatz von D-MNOM, wie die offizielle Kennung des Flugzeugs lautet.
Flugzeugabsturz bei Hamburg: Landebahn verfehlt
Beim unkontrollierten Anflug verfehlte der Mann mit seinem Flieger offenbar die Landebahn, touchierte mehrere Autos auf dem Parkplatz des Flugplatzes und kam dort mit der schwer beschädigten Maschine zum Stehen. Noch vor dem Eintreffen der Retter der örtlichen Feuerwehren hatten Ersthelfer den Piloten aus der Maschine gezogen.
„Über die Schwere der Verletzungen ist noch nichts bekannt, aber es sieht so aus, als sei es nicht nur eine Gehirnerschütterung“, so der Feuerwehrsprecher weiter. Sicherheitshalber sei ein Rettungshubschrauber angefordert worden. Dessen Besetzung nahm den Verletzten gut eine Stunde nach der Havarie dann auch mit.
Flugzeug zerstört bei Absturz Saab-Oldtimer
Der Parkplatz neben dem Flugplatz glich einem Trümmerfeld: Große Äste von Bäumen waren abgerissen, mindestens ein Auto, ein dunkler Saab, wurde vollkommen zerstört, als das weiß-rote Flugzeug ihn rammte. „Wir haben einen Spaziergang gemacht, und als wir zurück waren, war es schon passiert“, sagte Olaf Basedow aus Uetersen, dem der Saab gehört. Er sei geschockt, der Wagen, den er immer sehr gepflegt und gemocht habe, ein Totalschaden.
Schnell war ein Großaufgebot der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. Die genauen Umstände des Unfalls werden untersucht. Der Kriminaldauerdienst hat die Ermittlungen zur Absturzursache aufgenommen, Beamte sicherten vor Ort die Spuren und sprachen mit Zeugen.
Flugplatz Uetersen einer der meistfrequentierten Deutschlands
Alle Flieger, die während des Unfalls noch über dem Kreis Pinneberg in der Luft waren, konnten sicher auf dem Flugplatz landen. Der Flugbetrieb musste nicht eingestellt werden, weil die Unglücksstelle außerhalb des Sicherheitsbereichs lag.
Der Verkehrslandeplatz mit seiner gut 1000 Meter langen Graspiste ist mit rund 60.000 Flugbewegungen pro Jahr einer der meistfrequentierten Flugplätze Deutschlands. Zuletzt war am 7. August 2013 eine Cessna 172 nach dem Start in ein nahe gelegenes Waldstück gestürzt. Beide Insassen kamen dabei ums Leben.
Feuerwehr lobt Ersthelfer bei Flugzeugabsturz
Heists Wehrführer Kai Ludewigs erinnert sich noch gut an diesen Einsatz. „Damals musste das abgestützte Flugzeug erst einmal gesucht werden“, sagte er. „Verglichen damit herrschten dieses Mal geradezu optimale Bedingungen.“ Der Verletzte sei leicht zu bergen gewesen, so gesehen sei es aus Sicht der Feuerwehr ein leichter Einsatz gewesen.
Auch die Ersthelfer hätten sich vorbildlich verhalten und den Verletzten aus dem Flugzeug geholt und erstversorgt, bis die Rettungsdienste vor Ort waren. Die Feuerwehr Heist war mit 25 Einsatzkräften vor Ort. Die löschten das Flugzeugwrack, das leicht qualmte, vorsorglich ab. Bis in die Abendstunden hinein stellten sie sicher, dass sich das Flugzeug nicht doch noch entzündet. „Es besteht immer noch Brandgefahr“, so Ludewigs gegen 18 Uhr.
Die Moorreger Feuerwehr war ebenfalls alarmiert worden, musste aber nicht mehr eingreifen.