Wedel. 25 Menschen sollen ins Ex-Krankenhaus einziehen. Auch die geschlossene Kita kann genutzt werden. Was der Plan mit Wohnraum zu tun hat.

Nachdem das ehemalige Krankenhaus in Wedel vorerst nicht erneut als kreisweite Notunterkunft für Geflüchtete dienen soll, plant die Stadtverwaltung auf eigenen Wegen. Im alten Klinikum an der Holmer Straße/B431 will sie Menschen in Not unterbringen können.

Laut Angaben der Stadt Wedel soll so dringend benötigter Raum für Geflüchtete und andere Obdachlose weiter ausgebaut werden. „So beabsichtigt die Stadt Wedel, Räume im derzeit leerstehenden Gebäudekomplex des ehemaligen Klinikums Wedel (ehemaliges Schwesternwohnheim) anzumieten“, heißt es in einer Mitteilung.

Notunterkunft in Wedel: Politik muss den Plänen noch zustimmen

Das Mietverhältnis sei bereits mit dem Eigentümer vereinbart, könne aber erst nach Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen in Kraft treten. Dafür bittet die Stadt Wedel in der Sitzung des Wedeler Planungsausschusses am 6. Februar die Politiker um eine Nutzungsänderung.

Erst dann kann das Schwesternwohnheim und eine Kindertagesstätte für Flüchtlinge befristet auf drei Jahre bezogen werden. Dieser Standort habe sich laut Verwaltung bereits mehrfach als dafür geeignet erwiesen. So bestehe bereits seit Jahren an der Holmer Straße/B431 eine reguläre Notunterkunft der Stadt Wedel.

Beginn des Kriegs in der Ukraine: Klinikum Wedel war zeitweise Notunterkunft

Nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte dann der Kreis Pinneberg das ehemalige Klinikum zeitweise in Teilen als Geflüchtetenunterkunft genutzt.

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„Durch die Anmietung von Gebäudeteilen im ehemaligen Klinikum wird dem ohnehin angespannten Wedeler Wohnungsmarkt kein weiterer Wohnraum entzogen“, betont Stadtsprecher Sven Kamin. Das Gebäude sei ohnehin nicht für reguläre Wohnnutzung genehmigt und könne auch nicht vermietet werden.

Notstandsregelung: Wedel ist verpflichtet, zugewiesene Geflüchtete aufzunehmen

Für den aktuellen Fall greife deshalb eine Notstandsregelung, da die Stadt Wedel verpflichtet ist, zugewiesene Geflüchtete aufzunehmen. „Insgesamt beabsichtigt die Stadt Wedel, an dem neuen Standort etwa 25 Personen unterzubringen“, heißt es.

Wegen der Diskussion über die Schließung einer Kita auf diesem Gelände, stellt die Stadt klar, dass die neu von Investor Captiva angemieteten Räumlichkeiten, sich aktuell nicht in den Räumen der ehemaligen Kita „Kleine Strolche“ befinden würden. Allerdings ist in der Beschlussvorlage der Politiker auch das Erdgeschoss des „Schwesternwohnheims“ inkludiert, in dem zuletzt auch die Kita untergebracht war. So könne laut Kamin auf weiteren Bedarf handlungsschnell reagiert werden.