Wedel. Das aufgegebene Krankenhaus sollte wieder als Erstaufnahme für Geflüchtete genutzt werden. Jetzt sollen offenbar andere Lösungen her.
Nachdem Anfang November die Zeichen deutlich darauf hindeuteten, dass das ehemalige Krankenhaus in Wedel im kommenden Jahr erneut in eine Notunterkunft für Geflüchtete umgewandelt werden soll, geht es nun nach Abendblatt-Informationen in die entgegengesetzte Richtung. Die Flüchtlinge sollen jedenfalls nicht nach Wedel.
Es heißt, dass der Standort Wedel für den Kreis Pinneberg nicht mehr für die Erstunterbringung von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten genutzt werden soll. Auch die Planungen, Flüchtlinge in der ehemaligen Verkehrsbehörde in Pinneberg vorläufig unterzubringen, sollen nach Informationen des Abendblatts wieder verworfen worden sein. Vielmehr plane der Kreis Pinneberg nun, Kapazitäten in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Landeshauptstadt Kiel zu mieten.
Kreis-Sprecherin: Unterschiedliche Optionen der Unterbringung im Spiel
Auf konkrete Fragen zu diesen Themen teilt Kreis-Sprecherin Katja Wohlers lediglich mit: „Ziel ist es, die Kommunen bestmöglich darin zu unterstützen, die ihnen zugewiesenen Geflüchteten unterbringen zu können. Welche Lösung dafür geeignet ist, wird zurzeit geprüft und im Austausch mit den Kommunen diskutiert.“ Aktuell seien noch unterschiedliche Optionen im Spiel.
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Die Notunterkunft in Wedel war im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine in den Räumlichkeiten des leerstehenden ehemaligen Krankenhauses an der B431 eröffnet worden. 275 Geflüchtete lebten dort zu Spitzenzeiten.
Wegen einer geringer werdenden Quote an Neuankömmlingen wurde die Notunterkunft am 9. Mai 2022 wieder geschlossen. Die Kriegsflüchtlinge konnten seinerzeit auch dezentral auf die Gemeinden im Kreis Pinneberg umverteilt werden.
Mitte März desselben Jahres war diese Unterbringungsmöglichkeit innerhalb weniger Tage durch großen ehrenamtlichen Einsatz, etwa durch den DRK Kreisverband Pinneberg, auf die Beine gestellt worden.