Norderstedt. Mit tatsächlichen oder vermeintlichen Schnäppchen locken die Händler ins Norderstedter Einkaufszentrum. Welche Angebote es gibt.
- „Black Week“ erreicht mit dem „Black Friday“ seinen Höhepunkt
- 30 Mieter im Herold-Center bieten spezielle Verkaufsaktionen
- Schmuck bleibt trotz Rabatten schwer zu verkaufen.
Überall im Herold-Center in Norderstedt kleben Schilder an Schaufenstern, die mit Rabatten von bis zu 70 Prozent werben. Am 29. November ist Black Friday – eine Tradition aus den USA, die sich in den vergangenen Jahren auch fest in Deutschland etabliert hat. An diesem Tag bieten viele Händler große Ermäßigungen auf ihre Waren an, um die Menschen zum Kaufen zu animieren. Dieses Prinzip funktioniert so gut, dass viele Firmen die Rabattaktionen auf eine ganze Woche ausgedehnt und die sogenannte Black Week ins Leben gerufen haben.
„Um die 30 Mieter machen bis jetzt beim Black Friday mit“, sagt Centermanager Carsten Gogol. Er schließt nicht aus, dass noch weitere hinzukommen könnten. „Manche entscheiden sich immer kurzfristiger“, sagt er. In der renovierten und umgebauten Deichmann-Filiale im Obergeschoss finden Kundinnen und Kunden Schuhe, die die ganze Woche lang teilweise nur noch die Hälfte vom Originalpreis kosten. Dazu gehören Damen-Winterstiefel und Herren-Turnschuhe. Auch ausgewählte Kinderschuhe sind um 30 Prozent reduziert. „Man merkt auf jeden Fall, dass durch die Aktion eine größere Stückzahl verkauft wird“, sagt ein Mitarbeiter.
Herold-Center Norderstedt: Black Friday lockt mit großen Rabatten
Auch beim Feinkostladen Gepp‘s zeigt die Black Week bereits zu Beginn der Woche Wirkung. „Für einen Montag haben wir echt viel Umsatz gemacht. Das hätte ich nicht erwartet“, sagt Mitarbeiterin Vivian Reikow, die am Eingang mit einem herzlichen Lächeln 15-Prozent-Rabatt-Gutscheine verteilt. Auf einem Tisch daneben sind „Bläck-Freutag“-Wundertüten aufgebaut. Darin befinden sich unter anderem Nudeln und Pesto-Gewürze. Statt 28,25 Euro kostet das Paket nur noch 14,95 Euro.
Der Juwelier Rubin bietet im „Super Sale“ 20 Prozent Preisnachlass auf das gesamte Sortiment an. Wer zu Weihnachten seiner Partnerin einen Heiratsantrag machen möchte, hätte nun also die Chance, einen günstigeren Verlobungsring zu erstehen. Trotz Rabatt tun sich die Menschen aber offenbar schwer, so viel Geld für Schmuck auszugeben. Auf die Nachfrage des Abendblatts, wie der Verkauf laufe, antwortet ein Mitarbeiter: „Schlimm. Wegen der Inflation wollen die Leute dieses Jahr keine teuren Geschenke kaufen.“
Zahlreiche Geschäfte im Herold-Center bieten Schnäppchen an
In zahlreichen weiteren Geschäften des Einkaufszentrums können Kundinnen und Kunden Schnäppchen machen. In der Thalia-Buchhandlung beispielsweise sind noch bis Montag, 2. Dezember, ausgewählte Spiele, Decken und Kerzen reduziert. Auch bei einigen Büchern wurde der Ladenpreis aufgehoben. Der Krimi „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus etwa ist nun für 9 Euro anstatt für 24,99 Euro erhältlich.
Schuhkay hat seine Stiefel, Sneaker und Sandalen mit grünen, gelben und roten Punkten markiert. Je nach Farbe gibt es entweder 20, 30 oder 50 Prozent Rabatt. Der Optiker eyes + more verkauft noch bis zum 2. Dezember fünf Einstärkenbrillen für 299 statt 449 Euro, fünf Gleitsichtbrillen kosten nur noch 599 statt 849 Euro.
Black Friday Norderstedt: Juwelier Christ bietet 50 Prozent Rabatt
Bei Camp David sind im gesamten Kleidungsgeschäft rote Schilder verteilt, die mit 50 Prozent Rabatt werben. Wer bei Only seine Shoppingtasche mit mindestens drei Teilen füllt, zahlt 20 Prozent weniger auf den gesamten Inhalt. Bei C&A im Obergeschoss gibt es 40 Prozent Rabatt auf gekennzeichnete Artikel ab einem Preis von 12 Euro. Und auch Juwelier Christ bietet noch bis zum 2. Dezember um die Hälfte reduzierten Schmuck an.
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Der Black Friday steht dennoch auch immer wieder in der Kritik. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt beispielsweise vor einem übermäßigen Konsum in Online-Shops. Lieber sollte der Umwelt zuliebe in Geschäften vor Ort eingekauft werden. Außerdem wird vor Rabatten gewarnt, die größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit seien.
Handelt es sich bei den Angeboten wirklich immer um Schnäppchen? Oder werden die Preise vorher hochgesetzt, um sie anschließend wieder zu senken und ein günstiges Angebot zu suggerieren? „Das läuft hier nicht wie an Tankstellen, wo morgens die Preise teurer als abends sind“, sagt Centermanager Carsten Gogol. „Die Rabatte sind ein gutes Mittel, um Käufe anzuregen.“