Norderstedt. An vielen Orten ist die Trend-Schokolade bereits ausverkauft. Aber es gibt ein paar Geheimtipps. Bäckerei kreiert sogar „Dubai-Crêpes“.

  • Der Hype um die Dubai-Schokolade ist auch in Norderstedt angekommen.
  • Bei Arko im Herold-Center war sie nach kurzer Zeit ausverkauft.
  • Der Automat im King Kong Kiosk an der Rathausallee ist noch gut gefüllt.

Menschen campieren nachts vor Geschäften, um sie zu ergattern. Bei eBay wird sie teilweise für bis zu 200 Euro gehandelt: die Dubai-Schokolade. Die Füllung besteht aus einer Mischung aus Pistaziencreme und Kadayif, also gebratenen Teigfäden, die auch Engelshaar genannt werden. Erst kürzlich hat Lindt eine limitierte Anzahl in der Hamburger Innenstadt verkauft. Lediglich 1000 Tafeln (Stück 14,99 Euro) hat der Schweizer Schokoladen-Hersteller produziert, in Duisburg schlug ein Dieb sogar die Scheibe eines Autos ein, um die Trendsüßigkeit zu stehlen. In Deutschland ist schon längst ein Hype ausgebrochen, und auch in Norderstedt ist er angekommen.

Yakbun Koncak hatte gerade bei Arko im Herold-Center ein Schild an das Ladenfenster gehängt, dass sie Dubai-Schokolade verkaufen, da strömten auch schon die Leute in das kleine Geschäft im Erdgeschoss. „Ich habe die Schokolade direkt aus dem Karton abverkauft. Ich habe es nicht einmal geschafft, sie ins Regal zu räumen“, berichtet die Filialleiterin. Vier volle Kartons seien in weniger als zwei Stunden vergriffen gewesen. Seitdem ist die Pistazien-Vollmilch-Schokolade ausverkauft. „Mehrmals am Tag fragen Kunden nach ihr“, sagt sie. Erst in der kommenden Woche gibt es Nachschub. 140 Gramm kosten bei Arko 9,99 Euro.

Dubai-Schokolade: Hype hat auch Norderstedt erreicht

Wie sie sich den Hype erklärt? „Menschen sind Mitläufer. Da sieht man mal wieder, wie das Netz auf uns wirkt“, sagt Koncak. In den sozialen Medien teilen etliche Nutzerinnen und Nutzer auf der ganzen Welt Videos, die zeigen, wie sie die Schokolade mit ihrer weichen Cremefüllung auseinanderbrechen und ein Stückchen probieren.

Auch das Tabakwaren- und Zeitungsgeschäft Tobacco & More im Herold-Center ist auf den Trendzug aufgesprungen. An der Kasse stehen mehrere Kartons mit Schokoladentafeln und -riegeln. 100 Gramm kosten 9,99 Euro, einen 30-Gramm-Riegel gibt es hier für 4,99 Euro. „The taste of Dubai“ steht auf den Pappen. „Sie gehen gut weg“, erzählt ein Mitarbeiter. Auch diese Dubai-Schokolade besteht aus Pistaziencreme und Kadayif, allerdings stammt sie von einem anderen Hersteller namens elit.

Hype um die Dubai-Schokolade auch in Norderstedt: Georgina Weiß arbeitet bei Tobacco & More im Herold-Center – auch der Tabakladen verkauft die heiß begehrte Ware.
Georgina Weiß arbeitet bei Tobacco & More im Herold-Center – auch der Tabakladen verkauft die heiß begehrte Ware. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

Herold-Center: Weihnachtsbäckerei hat Crêpes im „Dubai-Style“ kreiert

Vor dem Einkaufszentrum gibt es in der kleinen Weihnachtsbäckerei-Hütte in Richtung des Parkhauses noch bis zum 28. Dezember, von 10 bis 19 Uhr, Crêpes zu kaufen. Seit neuestem bieten Kevin und Jenny Preher die dünnen Pfannkuchen auch im „Dubai-Style“ an. „Wir finden den Hype witzig“, sagt Kevin Preher. In den Crêpes kommen Vollmilchschokolade, Pistaziencreme und Engelshaar, obendrauf streut Jenny Preher Pistazienstückchen. Das fertige Gebäck kostet 6,50 Euro.

Hype um die Dubai-Schokolade auch in Norderstedt: Jenny Preher von der Weihnachtsbäckerei am Herold-Center hat einen Crêpes im Dubai-Style kreiert.
Der Crêpes im „Dubai-Style“ wird mit Vollmilchschokolade, Pistaziencreme, Engelshaar und Pistazienstückchen gemacht. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

„Die Zutaten zu bekommen, war ein richtiger Kraftakt. Pistaziencreme wird gerade wie Gold gehandelt“, sagt Kevin Preher. Ein Kilogramm koste 30 Euro. Und auch für 400 Gramm Pistazien müsse man rund 10 Euro zahlen. Der Trend macht sich auch im Rewe-Supermarkt im Herold-Center bemerkbar: Die Pistaziencreme ist ausverkauft, die Dubai-Schokolade sowieso. Viele versuchen, das Rezept in der heimischen Küche nachzumachen.

Geheimtipp: Automat im King Kong Kiosk ist noch prall gefüllt

Wer neugierig geworden ist und unbedingt einmal die Süßigkeit probieren möchte, für den gibt es in Norderstedt einen Geheimtipp: Im King Kong Kiosk an der Rathausallee ist einer der Automaten noch prall gefüllt mit Dubai-Schokolade der Marke Miskets. „Die ersten Tafeln hatten wir bereits Ende Oktober bei uns“, berichtet Geschäftsführer Benjamin Buhs. „Wir hatten aber nur eine kleine Menge bestellt, um zu schauen, ob der TikTok- und Instagram-Hype wirklich real ist.“ Damals kostete eine Tafel 14 Euro, innerhalb von zwei Tagen war alles ausverkauft, sagt Buhs.

Hype um die Dubai-Schokolade auch in Norderstedt: Im King Kong Kiosk an der Rathausallee ist der Automat noch prall gefüllt.
Im King Kong Kiosk an der Rathausallee in Norderstedt-Mitte ist der Automat noch prall gefüllt mit Dubai-Schokolade der Marke Miskets. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

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An Nachschub zu kommen, sei schwer gewesen. Nun ist der Vorrat aber wieder aufgefüllt. „Die Nachfrage ist riesig“, sagt der Besitzer des rund um die Uhr geöffneten Automaten-Kiosks. Eine Tafel kostet normalerweise 12,50 Euro, bis zum 27. November können Kundinnen und Kunden aber den Rabattcode „dubai“ benutzen und 3 Euro weniger zahlen.

Dubai-Schokolade: Ursprünglich stammt sie von Fix Dessert Chocolatier

Warum eine Pistazien-Schokolade eine derartige Begeisterung auslöst, kann sich Benjamin Buhs auch nicht so recht erklären. „Ich denke, es ist eines dieser Internetphänomene. Das Angebot ist knapp und jeder will es haben. Sowas haben wir auch schon bei der japanischen Fanta aus Aludosen erlebt“, sagt er. Da sei der Hype auch spürbar gewesen, allerdings nicht in einem solchen Ausmaß wie bei der Dubai-Schokolade.

Ursprünglich stammt das Produkt übrigens von Fix Dessert Chocolatier und wird bereits seit 2021 in Dubai angeboten. Die 38 Jahre alte Sarah Hamouda gilt als Erfinderin. Während ihrer Schwangerschaft entwickelte sie das Rezept. Die Schokolade ist handgemacht, deswegen gibt es das Original bisher auch nicht in Massen zu kaufen. Eine Tafel kostet rund 17 Euro.