Norderstedt. Ehemaliges Haus Rosengarten in Norderstedt: Bieterverfahren beendet. Millionengebot auf dem Tisch. Was jetzt schon bekannt ist.

Offenbar steht der Verkauf der derzeit wohl begehrtesten Immobilie in Norderstedt unmittelbar bevor. Nach mehreren Wochen und insgesamt zwei Runden ist das Bieterverfahren um das einstige Haus Rosengarten, ein traditionsreiches Seniorenheim (früher: Haus Kallen) mitten in Garstedt an der Alten Dorfstraße/Ochsenzoller Straße, abgeschlossen. Das wurde dem Abendblatt auf Nachfrage vom Unternehmen Impro bestätigt. Dieses war im Auftrag des Insolvenzverwalters White & Case tätig, um das Objekt möglichst teuer zu verkaufen.

Wie mehrfach berichtet, war die Pflegeeinrichtung im Oktober 2023 auf behördliche Anordnung geschlossen worden. Die Betreibergesellschaft war zahlungsunfähig, der Geschäftsführer untergetaucht, die Bewohnerinnen und Bewohner mussten umziehen. Das 1959 errichtete Heim, seitdem mehrfach saniert, wurde Teil der Insolvenzmasse. „Es gab mehrere ernsthafte Interessenten, und wir konnten einen Höchstbieter ermitteln“, sagt Dirk Sturm, Regionalleiter Nord bei Impro.

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Als Startpreis waren ursprünglich 2,5 Millionen Euro aufgerufen, ein zwei Jahre älteres Verkehrswertgutachten taxierte den Wert sogar auf 3,7 Millionen Euro. Rund ein halbes Dutzend potenzielle Käufer hatten sich gemeldet und das Gebäude auch besichtigt. Wie zu hören war, soll die Inneneinrichtung fast noch unangetastet sein, keinesfalls wurden, wie in anderen Fällen insolventer Heime, Möbel veräußert und die Räumlichkeiten entkernt.

Der Grund: Verbrieft ist ein ausdrückliches Interesse der Stadt Norderstedt, die Immobilie perspektivisch als Wohnheim zu nutzen. Mehrere Bieter riefen von sich aus im Rathaus an, um im Vorfeld Kontakt zur Verwaltung und zu Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder beziehungsweise zur neuen Sozialdezernentin Kathrin Rösel zu suchen. Flüchtlinge, Azubis, weiterhin ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, es würde zahlreiche Personengruppen geben, für die Wohnraum, und zwar gleich um die 60 Wohnungen, sehr willkommen wäre. Aktiv mitgeboten hat Norderstedt allerdings nicht. Wenn, dann würde man als Mieterin auftreten.

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So weit ist es aber noch lange nicht. Denn dafür müsste der Kauf erst einmal offiziell abgeschlossen sein. Wer das höchste Gebot abgegeben hat, ist nicht bekannt. Nach Abendblatt-Informationen lag auf jeden Fall mindestens eine Offerte über mehr als drei Millionen Euro vor.

Nun müssten im nächsten Schritte die Verträge aufgesetzt werden, zudem die Finanzierung von der jeweiligen Bank bestätigt sein. Dann hätte das Haus Rosengarten vielleicht spätestens im Laufe des Septembers tatsächlich einen neuen Besitzer.