Bad Segeberg. Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) hatte Weiterbau als „ganz wichtiges Projekt“ bezeichnet. Warum die Grünen das Projekt ablehnen.

Wirbel um die A20 und kein Ende: Erst kürzlich schien der geplante Weiterbau der Autobahn bei Bad Segeberg wieder auf der Kippe zu stehen. Grund: die von der FDP auf Bundesebene forcierte Einhaltung der Schuldenbremse. Das verärgerte Bundes- und Landespolitiker von CDU und SPD, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) legte daraufhin ein Bekenntnis zum Weiterbau ab. Das wiederum ruft jetzt die Grünen im Kreis Segeberg auf den Plan, die das „mit Enttäuschung zur Kenntnis nehmen“, wie es in einer Mitteilung heißt.

Das Argument: In Zeiten einer angespannten Haushaltslage, aber auch aus Umweltgründen gehöre das Projekt erneut auf den Prüfstand. So heißt es in dem Schreiben von Grünen-Kreissprecherin Stephanie Matthes: „Wir fanden von Beginn an, dass unsere Einwände zu den Nachteilen dieses Autobahnausbaus nicht genug gewürdigt wurden. So würde zum Beispiel die Stadt Bad Segeberg mit erheblichem Mehrverkehr (+ 15.000 KFZ täglich) belastet.“

A20: Segeberger Grüne „enttäuscht“ über Bekenntnis zum Weiterbau

Aber auch die „angrenzenden Gemeinden“ hätten mit neuem Verkehr zu rechnen, heißt es. „Zudem würden eine Reihe von Mooren (Fahrenkruger Moor, Struvenhüttener Moor, Schmalfelder Moor) und Wälder (Travehangwald, Segeberger Forst, Hasselbusch) im Kreis teilweise zerstört.“ Das seien aber „wichtige CO2-Speicher und Biotope.“ Das Umweltbundesamt werte die A20 als das mit Abstand klima- und umweltschädlichste Projekt des Bundesverkehrswegeplanes“, so Matthes.

Weiter heißt es: „Die aktuelle Haushaltslage sollte Anlass genug sein, das Projekt erneut zu prüfen, denn das Nutzen-Kosten-Verhältnis war schon vor der Kostenexplosion im Baubereich gering.“ Die knappen Gelder sollten laut Matthes für eine „zügige Entlastung des verkehrsgeplagten Bad Segeberg genutzt werden, z.B. für die von den Grünen favorisierte Variante – ein kreuzungsfreier Umbau der Ortsdurchfahrt Bad Segebergs, idealerweise als Tunnel“.

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Die Segeberger Grünen propagieren schon lange die Idee, die A20 als Tunnel unter der Stadt hindurch zu führen und dann gleich kurz hinter Bad Segeberg, mit Anschluss an die A21, wieder enden zu lassen. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES), die den Weiterbau der A20 durchführt, hat dieser Variante allerdings schon mehrmals eine Absage erteilt.