Dassendorf. Hiobsbotschaft für den Fußball-Oberligisten. Und der Ausfall des früheren HSV-Stars ist bei Weitem nicht das einzige Problem.
Ungewöhnlicher Besuch für Martin Harnik: Am Dienstagabend sind die Oberliga-Fußballer des Staffelkonkurrenten ETSV Hamburg zu Besuch in der Indoor-Golfanlage „Eisen 7“, die der ehemalige HSV-Profi in Glinde betreibt. Interimstrainer und Sportchef Sascha „Jassi“ Huremovic hat zum Mannschaftsabend geladen. „Wir bekommen von einem Trainer das Golfspielen beigebracht und spielen dann selbst ein Turnier, so richtig mit Preisen und Pokalen“, freut sich der 55-Jährige schon auf den Abend.
Während die „Eisenbahner“ also ihr Talent mit den kleinen Bällen erproben, dürfte sich Mirko Petersen, der Interimstrainer der TuS Dassendorf, beim Dienstagstraining verzweifelt auf die Suche nach denjenigen machen, die noch mit den größeren Bällen umgehen können. Denn die personelle Situation ist düster. „Mir haben sechs Spieler mindestens bis Weihnachten abgesagt, eher bis März“, berichtet Sportchef Jan Schönteich. „Wir sind im Moment einfach gebeutelt.“
TuS Dassendorf: Martin Harnik fällt bis Weihnachten aus
Zu denjenigen, die bis zum Jahresende kein Spiel mehr machen werden, zählt auch Harnik. Der 37-Jährige hatte in dieser Saison schon mit diversen Verletzungen zu kämpfen, zuletzt mit Oberschenkelproblemen. Bereits acht Spiele hat der Ex-Profi des HSV, von Werder Bremen und dem VfB Stuttgart, verpasst. Das ist schon mehr als in der gesamten vergangenen Spielzeit, als er bei sechs Partien fehlte. Dabei ist die aktuelle Serie erst zur Hälfte rum.
Doch auch die anderen Ausfälle wiegen schwer. Rinik Carolus hatte sich zu Beginn der Saison schwer am Knie verletzt. Gemeinsam mit Harnik berät er Petersen nun als Co-Trainer. Neben Harnik und Carolus (beide 37 Jahre) müssen auch Mattia Maggio (30), Ashton Götz (31), Lennard Sowah (32) und Jordan Brown (33) bis auf Weiteres passen. Keine guten Voraussetzungen, um nach dem 2:5-Debakel in Harksheide die Wende zu schaffen.
Dassendorfs Kader ist überaltert. Das rächt sich jetzt
Gänzlich überraschend kommt diese Flut an Ausfällen angesichts der Altersstruktur des Dassendorfer Kaders nicht, aber das war ja schon immer das Prinzip der TuS, auf erfahrene Kräfte zu setzen, die ihre Karriere hinter sich haben aber noch Lust verspüren, den Hamburger Amateurfußball aufzumischen.
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Die nächste Chance dazu ist für die Dassendorfer am Sonntag im Auswärtsspiel bei den Alsterbrüdern (13.30 Uhr, Gustav-Falke-Straße). Die Golf-Neulinge vom ETSV Hamburg müssen ebenfalls am Sonntag beim HEBC ran (10.45 Uhr, Tornquiststraße).